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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ende gab es eine erhöhte Bühne mit einem Podium für die Redner. Auf beiden Seiten der Bühne befanden sich Drehtüren, die augenscheinlich zur Küche führten. Stewards, die gerade geschäftig die Tische deckten, gingen mit ihren Tabletts durch diese Türen ein und aus. Ein Schild am Eingang verkündete, das Essen würde um neun Uhr serviert.
    Adam stieg noch eine weitere Etage zum A-Deck hinunter, wo sich seine Kabine befand. Eine Reihe von Kabinentüren standen auf, und Adam konnte die Ärzte sehen, wie sie ihre Sachen auspackten und in den Kabinen ein- und ausgingen.
    Als er noch ein Deck tiefer stieg, fand Adam weitere Konferenzzimmer, eine kleine Gymnastikhalle, die Praxis des Schiffsarztes und einen Swimmingpool. Er entschied sich, er habe das Schiff so gut wie möglich erkundet, und ging zurück zum Promenadendeck, wo schon eine lärmende Cocktail-Party in vollstem Gange war.
    Ned Janson erblickte ihn und brachte ihn zu einer Gruppe gleich neben dem Swimmingpool. Es gab für Adam keine Möglichkeit, sich zu weigern, und bald stellte er fest, daß er ein eiskaltes Heineken trank.
    »Wo zum Teufel ist Alan?« fragte Ned über das Stimmengewirr hinweg.
    »Schläft in seiner Kabine«, sagte Adam.
    Ned nickte, als ob das zu erwarten gewesen wäre, und begann dann, sich auf die Oberschenkel zu schlagen, als die Band »When the Saints Come Marchin’ In« erklingen ließ.
    Adam lächelte über den Tisch hinweg Clair zu, die sich gut zu amüsieren schien, und sah sich dann die Party an. Sie erschien ihm als eine typische Gesellschaft von praktizierenden Ärzten. Sie war ungestüm, körperlich - mit einer Menge Schulterklopfen, Witzen und Alkohol. Im gleichen Augenblick, als Adam sein Bierglas leer hatte, drängte ihm Ned wieder ein volles Glas in die Hand.
    Ziemlich plötzlich begann das Schiff zu stampfen. Adam blickte durch die Fenster zurück und sah, daß die Lichter von Miami verschwunden waren. Das Schiff war nun draußen auf dem Atlantik. Sein Magen vollführte einen Salto, und er stellte schnell sein Bier weg.
    Die anderen Ärzte am Tisch schienen die Bewegung des Schiffes überhaupt nicht zu bemerken, und Adam wünschte, er hätte ein Mittel gegen Übelkeit finden können. Und wieder fragte er sich, ob die gelbe Kapsel wohl gegen Seekrankheit sei. Er war versucht, danach zu fragen, entschied sich dann aber, er könne es keine Minute länger in der lauten, lachenden Gruppe aushalten.
    Er entschuldigte sich und ging schnell zu einer ruhigen Stelle an der Reling. Nach ein paar Minuten fühlte er sich zwar besser, wollte sich aber dennoch ein paar Minuten in seiner Kabine hinlegen. Sobald er seine Augen geschlossen hatte, fühlte er sich besser, auch wenn das Bier immer noch in seinem Magen herumschwappte.
     
    *
     
    Jennifer und ihr Vater waren auf einen Spaziergang hinter ihr Haus gegangen. Sie wußte, daß er über ihre Schwangerschaft reden wollte, und während der letzten halben Stunde hatte sie ihn mit einem Sperrfeuer von Plauderei davon abgehalten. Aber schließlich, als sie sich wieder dem Haus zuwandten, entschloß sich Jennifer, es sei an der Zeit, das Thema anzugehen.
    »Was meinst du, was ich tun soll, Vater?« Mr. Carson legte seinen Arm um sie. »Was immer du für richtig hältst.«
    »Aber was ist deine Meinung?« fragte Jennifer.
    »Das ist eine andere Frage«, sagte Mr. Carson. »Deine Mutter vertraut diesem Dr. Vandermer wirklich. Die Verwechslung der Amniocentesis-Präparate war unglücklich, ich mag aber die Art, wie er sich dazu gestellt hat. Mein Gefühl sagt mir, du solltest seiner Empfehlung folgen.«
    »Dr. Vandermer möchte, daß die Fruchtwasseruntersuchung sofort wiederholt wird«, sagte Jennifer.
    »Wenn er glaubt, es gebe eine Möglichkeit, daß du eine Abtreibung in Erwägung ziehen möchtest, dann bin ich der Ansicht, solltest du das tun. Deine Mutter und ich glauben nicht, ein ernstlich mißgestaltetes Kind sollte in diese Welt gebracht werden. Das ist für niemanden fair, einschließlich des Kindes. Aber das ist nur die Art, wie wir denken.«
    »Ich nehme an, ich denke das gleiche«, sagte Jennifer. »Man fühlt sich nur so schlecht dabei.«
    Mr. Carson drückte seine Tochter an sich. »Natürlich, Liebling. Und dein Mann macht die Dinge auch nicht einfacher. Ich möchte nicht gerne urteilen, aber ich mag die Art, wie er sich benimmt, ganz und gar nicht. Er sollte helfen, diese Entscheidungen zu fällen, und sich nicht auf irgendwelchen mysteriösen Reisen

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