Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
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Ariana hatte einmal die Vermutung geäußert, dass er es beim Falschspiel gewonnen hatte. Und bisher hatte niemand Arianas Behauptung jemals angefochten. »Ihr wollt das Haus erweitern?«
»Ja. Wir benötigen schließlich genug Platz für unsere Gäste«, erklärte ihr Vater. »Glauben Sie wirklich, dass die Sache funktionieren könnte, Quinn?«
Quinn hatte die Hände in die Gesäßtaschen geschoben und kniff die Augen zusammen, als er die Pläne erneut musterte. Ariana betrachtete die hinreißenden Fältchen, die sich bei dieser Geste um seine Augenwinkel legten. Er nickte bedächtig.
»Wenn Sie die erforderlichen Dokumente zusammenbekommen und die Baugenehmigung erhalten, passt dieser Anbau bestimmt sehr schön zum Rest des Hauses. Ich finde die Idee großartig.«
Nicholas nickte. Sein Lächeln verriet Ariana, wie zufrieden er mit Quinn war. »Der Architekt, den wir engagiert haben, hat die Genehmigungen schon beantragt.«
»Wollt ihr etwa plötzlich legale Wege einschlagen?« Ariana zuckte heftig zusammen, kaum dass sie die Worte ausgesprochen hatte.
»Ein sehr gelungener Versuch, deinen Freund zu beeindrucken, Ari«, meinte Tante Dee leise.
»Er ist nicht mein Freund!«, zischte Ari. Doch irgendwie lag ihr viel daran, dass Quinn ihre Familie mochte. Im Moment jedoch erwartete sie eher, dass er schreiend die
Flucht ergriff. Und sie verstand vor allem nicht, warum ihr das eine oder das andere überhaupt wichtig war.
»Mir kannst du nichts vormachen.« Tante Dees Stimme klang triumphierend.
Doch Ariana dachte noch über ihre bissige Bemerkung nach. Sie bedauerte ihre harten Worte. Immerhin war nicht alles, was die Costas taten, ein Schwindel. Zum Beispiel die Addams-Family-Show. Die war echt. Nur die anderen neunundneunzig Prozent der Aktivitäten ihrer Familie machten Ariana Kummer.
Quinn ließ sich nicht anmerken, was er dachte. Vermutlich glaubte er, dass Ariana einen Scherz gemacht hatte. Welcher vernünftige Mensch würde denn schon am helllichten Tag in aller Öffentlichkeit einen Schwindel planen?
Arianas Blick glitt zu ihrem Vater. Ihn hatte ihre Bemerkung offenbar ebenfalls wenig beeindruckt. Mittlerweile hatte sich Nicholas daran gewöhnt, dass Ariana ihren Gefühlen unverblümt Ausdruck verlieh. Das sei das griechische Blut in ihr, betonte er immer.
Nachdem Tante Dee verstummt war, sprach Nicholas weiter. »Ich habe jedenfalls nicht vor, unser schwer erarbeitetes Geld in ein Unternehmen zu investieren, in dem die Polizei herumschnüffeln und das sie möglicherweise schließen könnte. Zoe und du, ihr sollt etwas wirklich Bedeutsames von euren Eltern erben. Zoe wird das mit Sicherheit ebenfalls wertschätzen, wenn sie wieder nach Hause gekommen ist.« Seine Gefühle erstickten seine Stimme. Er hielt inne, schaute zur Decke, und alle schwiegen.
Ariana wusste, wie ihm zumute war. Ihr selbst ging es nicht anders. Sie schickte ein noch innigeres Stoßgebet zum Himmel, dass Quinn ein ehrlicher Mensch war.
Schließlich räusperte sich Nicholas. »Dieses Spa wird uns auch finanziell absichern, damit wir nicht jedes Jahr auf die Einnahmen aus der Show angewiesen sind.« Er fuhr sich mit der Hand über seine Glatze.
Ariana sah ihn überrascht an. Sie hatte immer gedacht, dass die Show genug für alle abwarf. Anderseits wohnte sie nicht mehr zu Hause und war in den letzten fünf Jahren auch nie zu Besuch gekommen. Woher sollte sie also wissen, wie es wirklich um ihre Familie stand? Unvermittelt meldete sich ihr schlechtes Gewissen wieder.
»Mit diesem Anbau können wir die Privatsphäre unserer Familie bewahren«, fuhr Elena fort. »Wir wollen doch unsere Privatangelegenheiten nicht in aller Öffentlichkeit ausbreiten, hab ich Recht?«
Was wir wahrhaftig schon zur Genüge getan haben, dachte Ariana. Ihr fiel ein alter Artikel aus dem National Enquirer ein. Aber sie hütete sich, diese peinliche Zeit zu erwähnen.
»Quinn, möchten Sie einen Drink?« Elena hatte offenbar genug von Bauplänen und schlüpfte übergangslos in die Rolle der Gastgeberin. »Ich habe da einen Mango-Papaya-Entspannungsdrink. Natürlich habe ich dafür die geheimen Zutaten meiner Yiayia verwendet.«
Quinn sah Ariana fragend an. Er wusste offenbar nicht, ob er das Angebot annehmen sollte. Sie kam ihm zu Hilfe, indem sie unauffällig den Kopf schüttelte. Ihre Großmutter lebte zwar in Griechenland, aber sie war, wie ihre Tochter Elena, eine grauenvolle Köchin.
»Das Zeug ist alle«, erklärte Nicholas und
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