Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
peinlichen Gespräch aus dem Weg, weil dazu keine Zeit mehr blieb, bevor Quinn kam. Sie zog sich rasch um, packte ihre Uniform in einen großen Schulterbeutel und strich sich den schwarzen Rock glatt. Sie holte noch einmal tief Luft und ging dann nach unten, um sich ihrer Familien zu stellen. Offenbar hatte jedoch bereits jemand Quinn hereingelassen und ihn in die Küche geschleppt.
Ariana kam gerade rechtzeitig, um beobachten zu können, wie jedes einzelne Familienmitglied Quinn begrüßte, als wäre er ein alter Freund. Was schließlich auch nicht so abwegig war. Immerhin hatte er mit Zoe im Kasino zusammengearbeitet. Trotz der herzlichen Atmosphäre nahm Ariana die allgemeine Sorge um Zoe sehr deutlich wahr.
Quinn wirkte zunächst ein wenig reserviert, erwärmte sich jedoch rasch für ihre Familie. Und ganz offensichtlich gefiel er ihnen auch. Ariana bildete da keine Ausnahme. Seine verblichene Jeans schmiegte sich hauteng um seinen knackigen Po, und seine breiten Schultern steckten in derselben Lederjacke, die er schon am Vortag getragen hatte. Sein Haar reichte knapp bis zum Kragen, und es juckte Ariana in den Fingern, es zu berühren. Dieser Mann fühlte sich sichtlich wohl in seiner Haut, im Gegensatz zu ihr, die sich in ihrem eigenen Elternhaus wie eine Fremde vorkam.
»Hi.« Sie hob die Stimme, um den Lärm zu übertönen.
Quinn sah sie an. Seine dunklen Augen leuchteten freudig auf. Es dauerte nur eine Sekunde, aber das genügte. Ariana wurde warm ums Herz, und im nächsten Moment zog ihre Mutter sie in den Kreis der Familie.
»Ariana, wir haben eine Überraschung für dich. Sieh mal, was wir geplant haben.«
Ariana war noch damit beschäftigt, sich von Quinns Reaktion zu erholen, riss sich jedoch rasch zusammen. Sie konzentrierte sich auf den Tisch, auf dem die Pläne ausgerollt waren, auf die sie bereits gestern einen kurzen Blick geworfen hatte. »Was soll das sein?«, erkundigte sie sich.
»Eine Tageskurklinik«, erklärte Tante Dee. »Ein Spa.« Heute trug Arianas Tante einen bunten Kimono. Wenn Tante Dee nicht als Wednesday Addams fungierte, weigerte sie sich im Gegensatz zu Elena strikt, Schwarz zu tragen. Sie deutete auf die Pläne. »Und?«, fragte sie Ariana. »Was hältst du davon?«
Ariana kam sich vor, als wäre sie unversehens in eine andere Dimension gebeamt worden. »Was versteht ihr denn davon, wie man ein Spa betreibt?«
»Nichts, aber wir können alles Notwendige völlig problemlos durch eine gute altmodische Recherche herausfinden. Siehst du?« Onkel John nahm Tante Dee das Buch aus den Händen und hielt es Ariana hin.
Sie las den Titel laut vor. »Der umfassende Führer für Anfänger für Heilung durch Kur- und Erholungskliniken. Um Himmels willen!«
Quinn lachte leise, was keiner bemerkte. Die Familie war viel zu aufgeregt, um auf seine Reaktion zu achten.
Was wir nicht wissen, können wir lernen«, erklärte Elena. Wir treten der Gesellschaft für Tageskurkliniken bei. Die übrigens in Union City, New Jersey, liegt. Hast du das gewusst?«
Ariana ging davon aus, dass dies eine rhetorische Frage war und antwortete nicht.
Tante Dee nahm den Faden wieder auf. »Wir werden recherchieren und dekorieren. Oh, und wir werden natürlich nur Angestellte mit ordentlichen Referenzen einstellen.«
Wie Spank zum Beispiel?« Ariana deutete auf den Affen, der heute ein Strandkleid trug.
Ihr war gar nicht klar gewesen, dass der Affe eine Äffin war. Sie griff nach Arianas Fingern und küsste sie. Ariana wollte ihre Hand wegziehen, aber das Äffchen hielt sie fest.
Elena schüttelte den Kopf. »Bleib bitte ernst, Ariana, tust du mir den Gefallen?«
Das war einfach zu absurd. Ariana sah Quinn Hilfe suchend an. Jeder geistig gesunde Mann würde mittlerweile eine Möglichkeit suchen, diesem Wahnsinn zu entkommen, und Ariana war mehr als bereit, ihm eine Fluchtmöglichkeit zu liefern.
Doch zu ihrer Überraschung musterte Quinn interessiert die Pläne. »Das sieht tatsächlich so aus, als könnte es funktionieren«, meinte er und sah vom Tisch hoch.
Daraufhin betrachtete Ariana die Pläne ebenfalls genauer. Jetzt erst erkannte sie, dass es die Baupläne dieses Hauses waren. Das Anwesen der Costas lag auf zwei Morgen ungenutztem Gelände. Dieses Land und das Haus befanden sich schon seit Generationen im Besitz ihrer Familie. Allerdings wusste niemand genau, wie Arianas Ur-Ur-Großvater an so viel Geld gekommen war, dieses Land und auch noch Tante Dees Grundstück gegenüber zu
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