Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
ersparte Quinn eine Antwort.
»Das ist doch nicht möglich!« Elena ging zum Kühlschrank. »Heute Morgen war noch ein ganzer Krug davon da.«
Nilas seufzte und legte Quinn seine Hand auf die Schulter. »Reize niemals deine Gattin! Das hat mein Vater mir geraten, Quinn, Friede seiner Seele. Doch manchmal gerät man in eine Situation, aus der es keinen Ausweg gibt.« Er wandte sich zu seiner Frau um. »Das Getränk hat wie Spülwasser geschmeckt, Elena. Das konnte man keinem Gast anbieten.«
Elena kniff die Augen zusammen und murmelte etwas auf Griechisch.
Ariana kannte die Anzeichen, wenn sich ein Orkan zusammenbraute. Ebenso wie Tante Dee, die ihre Nase in ihrem Buch vergrub. Onkel John pfiff unmelodisch vor hin und rollte hastig die Pläne für das Haus zusammen.
Als Kind hatte Ariana die Szene, die sich jetzt gleich abspielen würde, mehr als einmal miterlebt. »Ich kann gern auf der Couch schlafen, wenn du mein Bett brauchst, Dad«, warf sie hastig ein.
Quinn lachte leise.
»Lachen Sie ruhig, aber der Zorn einer beleidigten Griechin kennt keine Grenzen«, erklärte Nicholas liebenswürdig, klopfte Quinn auf die Schulter und stellte sich dann seiner Gattin, die ihre Arme vor der Brust verschränkte. »Ach, agape mou.«
Elena ließ sich jedoch von den leise gemurmelten zärtlichen Worten nicht versöhnen und schlug seine Hand weg. »Versuch nicht, mich mit deinem Gesülze einzuwickeln! Was hast du mit dem Drink angestellt? Du hast ihn doch wohl nicht etwa in den Ausguss gekippt?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein! Das wäre eine grenzenlose Verschwendung in Anbetracht all der durstigen Menschen auf der Welt. Dazu bist nicht einmal du fähig.« Sie öffnete den Kühlschrank.
»Es kommt noch viel schlimmer, bevor es wieder besser werden kann«, warnte Nicholas Quinn.
»Es ist nichts mehr da!«, stellte Elena fest.
Nicholas seufzte. »Ich habe das Zeug Spank gegeben«, gab er zu.
»Oh, zum...!« Elena fehlten die Worte. Ihre vornehmen klassischen Züge waren wutverzerrt, als sie die Kühlschranktür zuwarf und zu dem Affen stampfte. »Sag mir, hat dir mein Getränk geschmeckt? Die geheime Zutat von Yiayia soll Jugend und Vitalität auffrischen, das haben meine Vorfahren geschworen. Ich wollte dieses Getränk in unserem Spa anbieten!«
Spank fletschte die Zähne zu einem hässlichen Grinsen, schmatzte mit den Lippen und streckte Elena die Zunge heraus.
»Ihr hat es geschmeckt!« Elena legte die Geste des Affen offenbar als Wertschätzung aus.
Tante Dee zerstörte diese Illusion jedoch gründlich. »Eigentlich hat sie sich erst besser gefühlt, nachdem ich ihr Magentabletten gegeben habe.«
»Verräterin!«, murmelte Elena.
Tante Dee tat den Vorwurf ihrer Schwester mit einer Handbewegung ab. »Nun küsst euch schon und vertragt euch gefälligst!«, befahl sie und schob Nicholas und Elena aufeinander zu.
Ariana wusste aus Erfahrung, dass die Situation jetzt auf der Kippe stand. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder drehte, sich ihre Mutter auf dem Absatz um und rauschte hinaus. Damit wäre ihr Vater für diese Nacht auf die Couch verbannt. Oder aber sie gingen gemeinsam ins Schlafzimmer, um sich zu versöhnen. Dabei vergaßen sie für gewöhnlich alles und jeden, und waren für einige Stunden verschwunden.
Ariana selbst hatte noch nie einen Mann kennen gelernt, den sie so lange in ihrem Bett hätte ertragen können. Nicht einmal Jeffrey und sie hatten diese starke Leidenschaft füreinander empfunden, die ihre Eltern verband. Ariana fragte sich, ob sie diese Gefühle jemals mit einem Mann erleben würde.
Unwillkürlich glitt ihr Blick zu Quinn hinüber, und ihr war, als durchzuckte sie ein elektrischer Schlag.
Gleichzeitig legte ihr Vater ihrer Mutter die Hand auf den Rücken und zog sie an sich. Er flüsterte Elena etwas ins Ohr, was nur sie hören konnte.
Die nächsten Sekunden waren der kritischste Moment. Ariana hielt die Luft an und zählte langsam bis drei. Elena wirbelte herum. Aber anstatt hoheitsvoll hinauszustürmen, fasste sie Nicholas Hand. »Wenn du das ernst meinst, darfst du es wieder gutmachen. Komm mit. Sofort.« Sie drehte sich um, marschierte mit hocherhobenem Kopf aus der Küche und fegte die Treppe hinauf.
Nicholas grinste von einem Ohr zum anderen. Es schien ihn nicht zu stören, dass er Zuschauer hatte. Vielleicht genoss er es sogar. »Das ist doch das Schönste am Streiten, hab ich Recht?«, meinte er nur und stürmte hinter seiner Frau her.
Ariana dagegen war dieses
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