Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
viel zu viel gesehen zu haben. Ihr Blick wirkte wissend, als sie Ariana jetzt misstrauisch anstarrte.
»Wie schön, dass ich Gnade vor deinen Augen finde.«
Dass Mädchen verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Das habe ich noch nicht entschieden.«
»Ich bin Ariana und eine Freundin von Quinn. Wer bist du?.« Was hatte Quinn mit diesem Kind zu schaffen?
Das Mädchen trat dicht vor Ariana. »Niemand Wichtiges.«
Ariana spürte einen Stich in der Brust. »Das kann nicht stimmen, sonst würdest du Quinn nicht kennen.« Sie wusste nicht, woher sie diese Behauptung nahm, aber während sie die Worte aussprach, fühlte sie, dass sie zutrafen.
»Er ist ganz okay«, gab das Mädchen mürrisch zu.
»Okay« schien die Parole der Stunde zu sein. Bevor sie sich jedoch weiter unterhalten konnten, stürmte Quinn
aus dem Haus und knallte wütend die Fliegengittertür hinter sich zu. Er sprang die Stufen mit einem Satz herunter und wäre beinahe gegen Ariana geprallt. »Ari?« Er sah sie überrascht an.
Sie fühlte, wie Sam sie von der anderen Seite anrempelte. Im nächsten Moment hatte Quinn ihre Unterarme gepackt und hielt sie fest. »Was zum Teufel tust du hier? Ich habe dir doch befohlen, im Wagen zu warten.« Seine Augen wirkten noch dunkler als zuvor. Als hinge eine schwarze Wolke drohend über ihm.
»Ich brauchte dringend frische Luft und habe mich gerade mit...« Ariana sah sich um, aber der Teenager war verschwunden. Auch in den Büschen war von der Baseballkappe nichts zu sehen. »... irgendjemandem unterhalten«, beendete Ariana ihren Satz.
»Lass uns hier verschwinden!« Quinn war offensichtlich aufgewühlt. Er führte Ariana ohne weiteren Kommentar zum Wagen. Wenige Augenblicke später waren sie unterwegs nach Atlantic City und zum Kasino.
»Ich habe eine Freundin von dir kennen gelernt«, sagte Ariana in das bedrückende Schweigen hinein. Quinn hatte nicht einmal das Autoradio angeschaltet, um die Atmosphäre ein bisschen aufzulockern. »Aber sie wollte mir ihren Namen nicht verraten.«
»Sie heißt Sam.« Seine Finger fassten das Steuerrad noch fester.
»Ist sie deine Schwester?«, riet sie aufs Geradewohl. Obwohl sie bis auf das blonde Haar keinerlei Ähnlichkeiten zwischen Quinn und dem jungen Mädchen feststellen konnte.
Er schüttelte den Kopf. »Ist dir McDonald's recht?«, fragte er ausweichend.
»Von mir aus. Hör zu, Quinn, ich will nicht in deiner Privatsphäre herumstochern...«
»Dann lass es einfach.«
»Aber Sam war sehr aufgeregt, so wie du jetzt. Ich bin wirklich eine gute Zuhörerin.«
Quinn bog in die Auffahrt eines McDonald's-Drive-In ein, der am Garden State Parkway lag. Dann stützte er einen Arm auf die Rückenlehne ihres Sitzes und sah Ariana an. »Wenn du die Psychologie so vermisst, warum gehst du dann nicht zurück nach Vermont zu deinen Studenten und lässt mich in Ruhe?« Er klang eher erschöpft als wütend.
»Weil es viel mehr Spaß macht, dir auf die Nerven zu gehen.«
Eine Stimme aus dem Lautsprecher fragte nach ihren Wünschen.
Quinn gab ihre Bestellung auf, ohne Ariana zu fragen, was sie wollte, fuhr zur Kasse, nahm die Tüte in Empfang und reichte sie ihr wortlos hinüber. Sie hielt es für besser, im Augenblick nicht mit ihm zu streiten. Sie ließ ihn bezahlen, öffnete die Tüte und nahm die Pappkartons mit dem Essen heraus.
Hungrig biss sie in ihren Hamburger und beobachtete Quinn, der ebenfalls ziemlich hungrig zu sein schien. Er benahm sich merkwürdig abweisend und in sich gekehrt, seit er aus dem Haus gekommen war, und sie wollte wissen, warum. Nicht nur aus Neugier, sondern weil sie ihm helfen wollte, mit seinen Problemen klarzukommen. Das lenkte sie hervorragend von ihren eigenen Sorgen ab, und vor allem gefiel Quinn ihr besser, wenn er lächelte. Doch sie wusste nicht so recht, wie sie seine trübe Stimmung auflockern sollte, also aß sie ihre Pommes frites, ohne weitere Fragen zu stellen.
Ihr war mittlerweile klar geworden, dass sie keine Informationen aus Quinn herausbekommen würde, wenn sie in ihn drang.
Ariana schwieg während der Fahrt zum Kasino. Keine fünf Minuten später tauchten dessen funkelnde Lichter vor ihnen auf.
Statt den Van dem Parkwächter am Vordereingang zu übergeben, fuhr Quinn auf die Rückseite des Gebäudes in die Tiefgarage. Sie mussten eine Weile herumkurven, bis sie den reservierten Stellplatz am Ende erreichten. Ariana schloss den Pappkarton und stopfte alle Abfälle in die braune Papiertüte. Dann machte sie
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