Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
folgte Ariana ihm auf den Parkplatz und zu seinem schwarzen Van.
Es war bereits dämmrig und würde bald vollkommen dunkel sein. Ariana schaute sich nach ihrem Mietwagen um, den sie neben dem Restaurant geparkt hatte. »Was mache ich mit meinem Wagen?«, erkundigte sie sich.
»Den kannst du später abholen.«
»Ich möchte vermeiden, dass Onkel Konstantin bei der Polizei anruft und mich als entführt meldet.« Das würde ihre Familie vollends in Aufruhr versetzen, und darauf konnte sie gut verzichten.
Als er lächelte, durchrieselte es Ariana warm. Sie fühlte sich merkwürdig sicher bei ihm. »Das würde die Polizei sicher amüsieren«, meinte Quinn. »Vor allem, weil ich selbst ein Cop bin.« Seine Worte trafen Ariana wie ein Schlag.
»Du bist ein Polizist?« Sie starrte ihn an.
Er blieb wie vom Donner gerührt stehen und holte tief Luft. »Ich meinte, ich fühle mich fast wie einer, weil ich... weil ich die ganze Zeit auf dich aufpassen muss«, verbesserte er sich rasch.
»Das kann ich mir eher vorstellen.« Obwohl sie seine Worte merkwürdig enttäuschten. Er hatte sie also nicht aus reinem Vergnügen aufgesucht, wovon sie ja eigentlich auch ausgegangen war. »Du bist also nur hier aufgetaucht, damit ich nicht etwa heimlich ins Kasino schleiche und dort Fragen stelle?« Ariana verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust.
»Es würde mir das Leben sehr viel leichter machen, wenn das wirklich der Grund wäre.« Quinn schüttelte den Kopf und legte ihr die Hand unter das Kinn.
Ariana wurde warm. Es war eine köstliche, kribbelnde Wärme, die ihren ganzen Körper durchströmte. Sie wollte das Gefühl festhalten.
»Lass uns heute Abend das Kasino und alles, was damit zu tun hat, vergessen. Einverstanden?«
Dazu war sie nur zu gern bereit.
Die Sorgen um ihre Schwester und ihr Wunsch, Zoe zu helfen, hatten ihr Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Da konnte es nicht schaden, wenn sie eine Auszeit nahm und einmal ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen folgte.
Sie schluckte und erwiderte Quinns eindringlichen Blick. »Einverstanden.«
Auf der Fahrt zum Waisenhaus schwiegen sie. Quinn wusste, dass es besser war, diese Frau nicht so nah an sich heranzulassen. Aber er konnte sich nicht gegen sein Bedürfnis wehren, genau das zu tun. Er hatte erlebt, wie verlegen und peinlich berührt sie wegen ihrer Familie war. Vielleicht dachte sie ja besser über sie, wenn sie die Kinder im Heim sah, die gar keine Familie hatten. Weder eine peinliche noch sonst irgendeine.
Und vielleicht half es ihm auch, seine eigenen, wachsenden Gefühle für Ariana in den Griff zu bekommen, wenn er auch Zeit außerhalb des Kasinos mit ihr verbrachte. Er ignorierte die Stimme in seinem Kopf, die ihn fragte, wen er da eigentlich veralbern wollte.
Er fuhr auf den Parkplatz und stellte den Motor ab.
»Kannst du dir vorstellen, dass ich immer wieder an diesem Waisenhaus vorübergefahren bin und noch kein einziges Mal drin war?«, erkundigte sich Ari.
Er nickte. »Du hattest keinen Grund, es zu besuchen. Aber ich möchte dir jetzt einige Leute vorstellen.« Ein kratzendes Geräusch lenkte ihn ab. Er drehte sich um. »Hast du das auch gehört?«, fragte er Ari.
»Nein, ich...«
»Okay, okay, schon gut«, meldete sich eine kleinlaute, irgendwie vertraute Stimme hinter ihnen. Sie kam irgendwie von weit unten.
»Verdammt!« Quinn packte zu und hielt eine Hand voll Kleidung in der Faust, als er sie hochzog.
»Aua!«, protestierte Sam. Sie kauerte zusammengerollt hinter den Vordersitzen auf dem Boden des Vans. »Ich kann selbst aufstehen.«
»Dann mach das. Und zwar sofort!«
»Sam?«, fragte Ariana verblüfft. »Wie lange steckst du denn schon hier?«
»Viel zu lange.« Sam krabbelte auf die Rückbank und streckte die Beine aus. Sie stöhnte. »Meine Güte, Quinn! Wie lange brauchst du denn, um so einen blöden Burger herunterzuwürgen? Du warst ja eine Ewigkeit in diesem Restaurant!«, beschwerte sie sich.
Quinn schaute Ariana an. Sie gab sich sichtlich Mühe, nicht zu lachen.
Quinn dagegen war nicht zum Lachen zumute. Er war wütend auf Sam, weil sie schon wieder weggelaufen war. Noch ärgerlicher war er jedoch auf sich selbst. Seine Gedanken an Ariana hatten ihn so sehr abgelenkt, dass er das Mädchen nicht bemerkt hatte. Sie musste sich in den Wagen geschlichen haben, als er mit Connor im Waisenhaus geredet hatte.
»Sam, so etwas darfst du nicht tun!« Arianas Stimme klang sanft. »Wenn nun jemand den Wagen gestohlen
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