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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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jedes Wort mitgehört. Das war für ihn fast ebenso schlimm wie der verlorene Traum.
    Das Abendessen war eine einzige Qual. Lance versuchte ständig, sich bei Paul einzuschmeicheln, aber Paul ging nicht darauf ein. Jade hielt einen engagierten Vortrag über das Geschäft mit Kindersex, der alle niedergeschlagen und schuldbewusst machte. Georgie sprach kaum, Rory wirkte abwesend, und Laura warf ständig besorgte Blicke auf Paul und Georgie. Verdammt wollte er sein, wenn er Rory zeigte, dass sie ihn erledigt hatte, also zwang er sich, Meg aufzuziehen, die einzige Person am Tisch, die nicht aussah, als wäre sie lieber woanders.
    Endlich räumten die Helikopter für diesen Tag das Feld. Chaz servierte ein klebriges und derart reichhaltiges Karamelldessert, dass nur Georgie ihre ganze Portion aufaß und mit einer hartnäckigen Entschlossenheit in sich hineinschaufelte, die er nicht ganz nachvollziehen konnte. Jade, der Essen nicht viel zu bedeuten schien, ließ ihres unberührt und bestellte, als Chaz wieder kam, ein Stück Apfel. Ihre Bitte schien Georgie so verärgert zu haben, dass sie vom Tisch aufsprang und in ihre Scooter-Brown-Rolle schlüpfte. »Es ist gerade mal acht Uhr. Lasst uns alle ins Wohnzimmer gehen. Ich habe eine ganz besondere Unterhaltung geplant.«
    Diese Nachricht war ihm neu. Und es war eine schlechte Nachricht. Eigentlich wollte er nur flüchten.
    »Bei einer Scharade mache ich nicht mit«, sagte Meg. »Und auch nicht bei anderen Spielen, wie ihr Schauspieler sie gern spielt.«
    Laura und Rory verzogen gequält das Gesicht, aber Georgie ließ nicht locker. »Ich habe etwas Interessanteres im Auge.«
    »Lass uns eins gleich jetzt klarstellen«, warf Bram ein, weil er Rory verdeutlichen wollte, dass sie ihn nicht erschüttert
hatte. »Du hast versprochen, vor keinem anderen außer vor mir nackt zu tanzen.«
    »Keine Tänze«, erwiderte sie schlagfertig. »Als ich das letzte Mal an der Stange gearbeitet habe, habe ich mir eine Sehne gezerrt.«
    Selbst Paul rutschte ein Lächeln heraus, und alle Frauen lachten, bis auf Jade, auf der, wie Bram überlegte, das Leben offenbar zu schwer lastete, um irgendwas leichtzunehmen. Lance kehrte seine Frau unterstützend den Ernsten heraus. Dieser Wichser.
    Als sich alle vom Tisch erhoben, befahl Jade Chaz noch eine weitere Kanne Pfefferminztee zu kochen, weil ihr der erste nicht heiß genug war. Offenbar zog Jade es vor, ihre humanitären Instinkte nur auf die Welt als Ganzes zu richten, während sie die Menschen übersah, die sie bedienten. Schließlich schaffte Georgie es, indem sie weiterhin die Muntere spielte, sie alle ins Wohnzimmer zu treiben und ihnen ihre Plätze zuzuweisen, wobei ihm der Sessel am Kamin zufiel. Rory platzierte sie auf der Couch neben ihm und verteilte dann die anderen im Raum auf eine Weise, die für sie Sinn zu machen schien, aber kein anderer durchblickte. Bram wünschte sich, sie hätte sich mit ihm abgesprochen, ehe sie ihre kleinen Salonspielchen begann.
    Dann kam Aaron mit einem Haufen Skripts herein, und ihm fiel es wie Schuppen von den Augen.
    Das erste Skript reichte Georgie ihm. »Überraschung, Schatz.«
    Er starrte auf den Titel. Es war Tree House . Was dachte sie sich eigentlich dabei?
    »Einige von euch haben inzwischen vielleicht schon mitbekommen, dass Bram für Sarah Carters Tree House eine Option hat.«
    Daraufhin schnellten mehrere Köpfe in die Höhe.
    Georgies Hand fiel auf seine Schulter. »Aber soweit ich
weiß, hat er es nie mit verteilten Rollen lesen hören, deshalb habe ich Aaron heute Nachmittag Kopien für uns anfertigen lassen. Bei so viel erstaunlichem Talent an einem Ort, denke ich, sollten wir unserem Gastgeber diese Freude machen. Einverstanden?«
    Bei so viel erstaunlichem Talent an einem Ort … Und Rory Keene an seiner Seite. Georgie hatte den Würfel ins Rollen gebracht. Sie wollte nicht, dass er aufgab, nicht einmal nach dem Gespräch, dessen Zeuge sie geworden war. Sie hatte das perfekte Vorsprechen für ihn arrangiert.
    Aber dann dämmerte es ihm.
    Sie tat das nicht für ihn. Sie tat das für sich selbst.
    Überdeutlich erkannte er, worauf ihre Hoffnungen hinausliefen. Sie wusste, dass Rory sich seine Option schnappen würde, sobald diese ausgelaufen war, und sie hatte vor, den heutigen Abend als privates Vorsprechen zu nutzen, um sich auf diesem Weg die Rolle der Helene zu sichern.
    Ein beherzter Plan, überlegte er bitter, auch wenn er nicht funktionieren würde. Georgie brachte einfach nicht

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