Phillips Susan Elizabeth
Das ist … das ist mal eine ganz andere Rolle für dich. Hat Bram … hat er dir zugesagt?«
»Er schuldet mir ein Vorsprechen. Ich weiß, dass ich es kann. Es ist eine Rolle, die mich begeistert, und ich werde alles dransetzen, um sie zu kriegen.«
»Du kannst natürlich auf meine Unterstützung bauen, aber …«
»Lass uns lieber reingehen.« Sie drückte Lauras Handgelenk in einer Geste des Bedauerns und führte sie über die Veranda.
Da die Polizei am Tor stand, trafen Bram und Georgie sich in der Diele, um alle zu verabschieden. Aaron kam mit einem Block und bat Lance und Jade um ihre Autogramme. »Würden Sie das hier bitte für Chaz unterschreiben?« Er reichte Jade Notizblock und Stift. »Vielleicht,
dass Ihnen ihr Essen geschmeckt hat. Sie ist zu verlegen, um selbst darum zu bitten.«
Jade sah ihn verwundert an.
»Unsere Haushälterin«, sprang Georgie ein. »Das Mädchen, das das ganze Wochenende über unsere Mahlzeiten gekocht hat.«
»O ja …«
Bram schnaubte.
Jade unterschrieb und tippte dann ungeduldig mit dem Fuß, weil sie es offenbar kaum erwarten konnte wegzukommen. Lance zögerte, weil er noch immer auf Georgies Vergebung wartete. Die Wunden, die er ihr zugefügt hatte, liefen vor ihrem geistigen Auge ab. Doch sie hatte diesen Film zu oft abgespielt, und sie war es leid, sich ihn anzuschauen. Sie überlegte, welche Dinge sie sagen könnte, um ihn zu verletzen, aber auch dessen war sie überdrüssig.
Sie sah ihn mit schmalen Augen an. »Dir ist vergeben, Lancelot. Geh und sündige fortan nicht mehr.«
Bram legte ihr seine Hand ins Kreuz und streichelte sie.
»Ist das dein Ernst?«, staunte Lance. »Du hast mir verziehen?«
»Wieso nicht? Es ist schwer, an einem Groll festzuhalten, wenn er einem nichts mehr bedeutet. Außerdem hast du selbst genug Ärger am Hals.«
»Was meinst du damit?«
Sie meinte damit, dass Jade Lance nie auf die gleiche Weise ansah wie er sie, nämlich mit zielstrebiger Bewunderung. Jade liebte ihn wahrscheinlich auf ihre Art, aber nicht so sehr, wie er sie liebte, und das konnte bei einem Mann mit derart massiven Verunsicherungen nicht gutgehen.
Rache kommt oft in seltsamer Gestalt, aber sie sagte nur: »Die Welt zu verändern, ist nicht leicht, und ihr beide habt alle Hände voll zu tun.«
Sie hatte ihm gegeben, was er wollte, aber ganz glücklich machte ihn das dennoch nicht. Ihr Leiden hatte ihm eigentlich ganz gut gefallen – ein bisschen wenigstens – und er war noch nicht ganz so weit, darauf zu verzichten. Sie lächelte und hakte sich bei Bram unter. Lance machte ein finsteres Gesicht, und Jade schaute auf ihre Uhr, ohne etwas mitzukriegen.
Als sie endlich gingen, kicherte Bram ihr leise ins Ohr. »Beeindruckend. Seit wann bist du erwachsen?«
»Das ist bestimmt dein Einfluss«, erwiderte sie trocken. Und in gewisser Weise war es das auch. Das Leben raste viel zu schnell dahin, als dass sie Zeit hätte, Wunden zu lecken, die verheilt waren, ohne dass sie es bemerkt hatte.
Meg verkündete, sie werde eine Weile nach Hause zurückgehen. »Da ich mich nun vergewissert habe, dass Bram dich nicht verprügelt, lasse ich euch allein.« Dabei sah sie Bram mit ihrer Version des Bird Dog Caliber Schielens ihres Vaters an. »Aber glaub ja nicht, dass ich das nicht überprüfen werde.«
Schließlich blieb nur noch Paul übrig. »Ich habe eine Erklärung für die Medien aufgesetzt, die du sobald wie möglich herausgeben solltest.«
Georgie stellten sich automatisch die Nackenhaare auf, aber Bram schritt ein. »Was sollen wir denn in dieser Erklärung sagen?«
»Genau das, was man erwartet.« Paul reichte ihm das Blatt, das er in der Hand hielt. »Wie froh ihr beide seid, dass es den beiden Frauen im Krankenhaus wieder besser geht … Dass die Vergangenheit vergangen ist … Ihr beide die guten Werke von Jade und Lance auf alle Fälle unterstützt etc. etc.«
»Wer hätte geahnt, dass wir so zivilisiert sind?«, warf Georgie ein.
Bram nickte. »Hört sich gut an. Darum soll sich Aaron
kümmern.« Er übergab das Blatt Georgie, und steuerte dann mit dem beschwingten Schritt eines Mannes, der gerade in der Lotterie gewonnen hatte, sein Büro an.
»Was hast du heute Nachmittag vor?«, erkundigte sich Paul.
Sie hatte Angst, ihm zu sagen, dass sie das Treffen mit Greenberg abgesagt hatte. »Ich muss mich um einen Berg Papierkram kümmern.«
»Mach das später. Die Helikopter sind abgeflogen. Was hältst du davon, wenn wir beide miteinander schwimmen
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