Phillips Susan Elizabeth
Bluse mit V-Ausschnitt, den kurzen schwarzen Rock, die dunkle Strumpfhose und die schwarzen Stilettos mit den Zehnzentimeter-Absätzen. »Du bist ein toller Chauffeur.«
»Das hat Aaron vorgeschlagen.«
Eigentlich war Chaz diejenige gewesen, die Aaron den Vorschlag gemacht hatte, Becky solle als Lulu, die aufreizende Chauffeuse des Scofieldschen Anwalts kommen. Sie war davon ausgegangen, dass Becky wegen des heutigen Abends sicherlich super nervös war und sich auf diese Weise nicht auch noch Gedanken wegen ihrer Kleidung machen musste.
»Eigentlich war es Chaz’ Idee«, sagte Aaron, dem Chaz es nicht verübelt hätte, wenn er es als seinen Einfall ausgegeben hätte.
»Danke«, sagte Becky. »Ich war nämlich wegen heute Abend sehr aufgeregt.«
»Eine tolle erste Verabredung, nicht wahr?«
»Unglaublich. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass Aaron mich eingeladen hat.« Becky blickte zu ihm auf und schenkte ihm ein großes Lächeln, als wäre er ein ganz heißer Typ, was er allerdings trotz aller Verbesserungen noch immer nicht war. Als Aaron ihr Lächeln auf die gleiche Weise erwiderte, gab es Chaz einen Stich. Sie war nicht eifersüchtig, weil sie sich Aaron zum Freund wünschte, sondern weil sie sich daran gewöhnt hatte, sich um ihn zu
kümmern. Sie unterhielt sich auch gern mit ihm. Hatte ihm sogar die ganze Scheiße erzählt, die ihr passiert war. Aber wenn das mit ihm und Becky ernst werden sollte, würde er vielleicht nur noch mit ihr reden wollen. Vielleicht rührte die Eifersucht aber auch daher, dass Chaz auch gern mal einen wirklich, wirklich netten Jungen hätte, der sie so anschaute wie Aaron Becky, und keinen Dreckskerl. Nicht jetzt, aber irgendwann einmal.
»Das ist Sasha Holiday«, sagte Aaron und deutete auf eine kleine, dünne Frau mit langen dunklen Haaren. Die an einer Kette befestigte Lesebrille ruhte auf dem Oberteil ihres raffinierten schwarzen Etuikleids, genau wie bei Mrs Scofields persönlicher Sekretärin, nur mit größerer erotischer Ausstrahlung. »Sasha ist eine von Georgies besten Freundinnen«, erklärte Aaron Becky.
»Ich kenne sie von den Holiday-Eating-Anzeigen«, sagte Becky. »Sie ist umwerfend. Und noch dünner als auf ihren Fotos.«
Chaz fand, dass sie zu dünn aussah und auch etwas abgespannt um die Augen, sagte aber nichts.
Sie, Aaron und Becky standen da und bemühten sich, nicht die hereinkommenden Stars anzugaffen – Jake Koranda und Jack Patriot, alle Schauspieler von Skip und Scooter, dazu ein Haufen Stars aus Georgies anderen Filmen. Meg winkte ihr von der anderen Seite des Raums zu, und Chaz winkte zurück. Der Typ, mit dem Meg gekommen war, hatte was von einem Verlierer. Chaz fand, sie könne auch was Besseres finden. Der Ausdruck auf dem Gesicht von Megs Papa verriet, dass er dies auch so sah.
Zu Chaz’ Überraschung tauchte auch Laura Moody auf, Georgies alte Agentin, aber noch überraschter war offenbar Poppy, die aussah, als bekäme sie gleich einen Herzanfall. Laura war eingeladen worden, ehe Georgie
sie gefeuert hatte, und keiner hatte mit ihrem Kommen gerechnet.
»Wo sind Miss York und Mr Shepard?«, erkundigte Becky sich flüsternd bei Aaron.
Es klang merkwürdig, dass jemand sie so nannte. Aaron warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie werden einen großen Auftritt bekommen. Poopys Idee.« Er wurde rot. »Ich meine Poppy.« Er sah Chaz streng an. »Hör auf zu lachen. Du bist infantil … und unprofessionell.« Aber dann lachte er und erklärte Becky, dass die Partyplanerin ziemlich blasiert sei, und er und Chaz sie nicht leiden konnten.
Als sie die Hors d’œuvres kosteten, kam Rory Keene zu ihnen, um mit ihnen zu plaudern, was echt cool war, denn alle im Raum dachten daraufhin, sie seien VIPs. Auch Laura gesellte sich zu ihnen. Sie machte nicht den Eindruck, als wäre es ihr unangenehm, hier zu sein, obwohl doch alle wussten, dass Georgie sie gefeuert hatte, und sie offensichtlich auch keinen Begleiter hatte.
Poppy und die Kellner scheuchten sämtliche Gäste zum großen Foyer für den Auftritt von Braut und Bräutigam. Chaz wurde langsam nervös. Georgie war die Bühne gewohnt, aber heute Abend war das was anderes, Chaz wollte nicht, dass sie stolperte oder ihr etwas ähnlich Peinliches vor all diesen Leuten widerfuhr. Die Musiker spielten eine Ouvertüre von Mozart. Bram kam aus einer Tür im ersten Stock ins Foyer. Es war das erste Mal, dass Chaz ihn im Smoking sah, aber er bewegte sich darin, als trüge er ihn jeden Tag – wie
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