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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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vom Skript ab, und zwar mit einem Lächeln. »Ich möchte Georgies Steuererklärungen der vergangenen fünf Jahre sehen. Und ihre Jahresabschlüsse.«
    Sie konnte es nicht fassen. Sie machte einen Schritt auf die beiden zu.
    Zornesröte breitete sich auf dem Gesicht ihres Vaters aus. »Wollen Sie mir damit unterstellen, ich hätte mit Georgies Geld Misswirtschaft betrieben?«
    »Das weiß ich nicht. Haben Sie?«
    Bram war zu weit gegangen. Mochte ihr auch die Art und Weise, wie ihr Vater sie zu kontrollieren versuchte, zuwider sein, und sie sein Urteil bei der Auswahl ihrer letzten Projekte auch definitiv in Frage stellen, so war und blieb er doch der einzige Mensch auf der Welt, dem sie in Gelddingen voll und ganz vertraute. Alle Kinderstars sollten sich
glücklich schätzen, einen Elternteil zu haben, der derart pingelig ehrlich über ihre Einkünfte wachte.
    Ihr Vater gewann seine äußere Fassung zurück, was nie ein gutes Zeichen war. »Nun kommen wir zum tatsächlichen Beweggrund für diese Ehe. Georgies Geld.«
    Brams Lippen kräuselten sich frech. »Erst behaupten Sie, ich hätte sie geheiratet, um meine Karriere zu fördern, jetzt meinen Sie, ich hätte sie ihres Geldes wegen geheiratet … Mann, der einzige Grund, weswegen ich sie geheiratet habe, ist Sex .«
    Georgie beeilte sich einzugreifen. »Okay, ich habe für heute genug gelacht. Ich werde dich morgen anrufen, Papa. Ich verspreche es.«
    »Ist das alles? Ist das alles, was du mir zu sagen hast?«
    »Wenn du mir ein paar Minuten Zeit gibst, fällt mir vielleicht noch ein gutes Bonmot ein, aber einstweilen glaube ich, dass ich dir nichts Besseres bieten kann.«
    »Ich begleite Sie nach draußen«, bot Bram sich an.
    »Nicht nötig.« Ihr Vater schritt zur Tür. »Ich werde auf dieselbe Weise hinausgehen, wie ich hereingekommen bin.«
    »Nein, Papa, wirklich … Lass mich …«
    Aber er ging schon über den Kieshof. Sie ließ sich auf eine weiche, braune Couch direkt unter Humphrey Bogart sinken.
    »Das hat Spaß gemacht«, sagte Bram.
    Sie ballte die Fäuste auf ihrem Schoß. »Ich fass es nicht, wie konntest du seine Integrität nur derart in Frage stellen? Ausgerechnet du – der Inbegriff für finanzielle Misswirtschaft. Wie mein Vater sich um mein Geld kümmert, ist meine Angelegenheit, nicht deine.«
    »Wenn es nichts zu verbergen gibt, hätte er nichts dagegen, die Bücher offenzulegen.«
    Sie sprang auf. »Ich habe aber was dagegen! Meine Finanzen
sind vertraulich, ich werde gleich morgen meinen Anwalt anrufen, um sicherzustellen, dass dies auch so bleibt.« Sie müsste auch ein vertrauliches Gespräch mit ihrem Bankberater führen, wie sich die fünfzigtausend, die sie Bram monatlich zahlte, vor ihrem Vater tarnen ließen. »Haushaltsaufwendungen« und »erhöhte Sicherheitsvorkehrungen« klangen doch bei Weitem besser als »Blutgeld.«
    »Entspann dich«, sagte er. »Glaubst du wirklich, ich wüsste, wie man einen Jahresabschluss liest?«
    »Du hast ihn absichtlich gequält.«
    »Hast du nicht auch ein bisschen Spaß daran gehabt? Jetzt weiß dein Vater, dass er mich nicht so herumkommandieren kann, wie er das immer mit dir macht.«
    »Ich führe mein eigenes Leben.« Jedenfalls versuchte sie es.
    Sie rechnete mit seinem Widerspruch, aber stattdessen schaltete er die Schreibtischlampe aus und stupste sie zur Tür. »Bettzeit. Ich wette, du freust dich auf ein paar Streicheleinheiten.«
    »Wetten, ich tu’s nicht.« Sie trat ins Freie, während er hinter ihnen die Türen schloss. »Warum fängst du immer wieder damit an?«, fragte sie. »Du magst mich doch nicht einmal.«
    »Weil ich ein Kerl bin, und weil du zur Verfügung stehst.«
    Sie ließ ihr Schweigen für sich sprechen.

7

    Am nächsten Morgen machte Georgie sorgfältig ihr Bett, worin sie die Nacht allein verbracht hatte, und ging dann nach unten. In der Küche traf sie auf eine junge Frau, die mit dem Rücken zur Tür an der Theke stand, einen Durchschlag mit Erdbeeren vor sich. Sie hatte schwarz gefärbte Haare, an einer Seite kurz geschnitten, kinnlang und gezackt auf der anderen. Drei kleine japanische auf den Nacken tätowierte Schriftzeichen verschwanden unter einem ärmellosen grauen T-Shirt, und große Sicherheitsnadeln sicherten einen langen Riss seitlich an ihrer Jeans. Sie sah aus wie eine Punkrockerin der neunziger Jahre, und Georgie hatte keine Ahnung, was sie in Brams Küche machte.
    »Äh … guten Morgen.« Ihre Begrüßung fiel auf taube Ohren. Sie war es gewohnt,

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