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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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eingeschaltet habe, sonst hätte ich die Neuigkeiten verpasst.«
    »Es mag zwar rücksichtslos von mir sein, aber du standst nicht oben auf meiner Kontaktliste.«
    Während sie weiter auf ihn einredete, schaute er durch die Verandatür nach draußen. Er liebte dieses Haus. Es
war der erste Ort, an dem er sich zu Hause fühlte oder der seiner Vorstellung von einem Zuhause entsprach, denn davor hatte er nie eins gehabt. Die Luxushäuser, die er in seiner Skip-und-Scooter -Zeit gemietet hatte, waren eher Wohngemeinschaften gewesen, mit ihm hatten dort immer mindestens vier Kumpel gewohnt. Videospiele hatten aus der Hälfte der Zimmer gedröhnt, Pornos aus den anderen, überall hatten Bierdosen und Essensreste herumgelegen. Und Frauen, jede Menge Frauen – wovon einige kluge und anständige Mädchen waren, die eine bessere Behandlung verdient gehabt hätten.
    Während Caitlin weiterschimpfte, wanderte er durch den hinteren Flur und über ein paar Treppen in den kleinen Fernsehraum, den er renoviert hatte. Offenbar hatte Chaz sich am Abend einen Film angesehen, denn es roch noch schwach nach Popcorn. Er nahm einen Schluck von seinem Drink und ließ sich in einen der Ruhesessel fallen. Die leere Leinwand erinnerte ihn an seine gegenwärtige Verfassung. Mit Skip und Scooter hatte er die Chance seines Lebens vermasselt, so wie auch sein alter Herr jede Chance vertan hatte, die sich ihm bot. Ein Familienerbe.
    »Ich kriege gerade einen anderen Anruf, Süße«, sagte er, als seine Geduld nachließ. »Ich muss auflegen.«
    »Sechs Wochen«, konterte sie. »Mehr hast du nicht mehr.«
    Als hätte er das vergessen.
    Nachdem er seine Nachrichten überprüft hatte, schaltete er sein Telefon aus. Er konnte Caitlin ihre Verbitterung nicht verübeln, aber im Moment hatte er wichtigere Probleme. Als er von Georgies Vorhaben, das Wochenende in Vegas zu verbringen, erfahren hatte, war in ihm der Entschluss gereift, ihr zu folgen. Aber das von ihm geplante Spiel hatte eine wahnwitzige Wendung genommen, die er
so nicht vorgesehen hatte. Dass das Ganze in einer Ehe münden würde, hatte er nun wahrhaftig nicht beabsichtigt.
    Nun musste er überlegen, wie er diese Farce zu seinem Vorteil benutzen konnte. Georgie hatte tausenderlei ausgezeichnete Gründe, ihn zu hassen, und tausend Gründe, jede Schwäche auszunutzen, die sie entdeckte, darauf gab es nur eine Antwort: Er musste ihre Erwartungen bestätigen und erfüllen. Zum Glück dachte sie ohnehin das Schlimmste von ihm, er würde nichts tun, um ihre Meinung zu ändern.
    Fast hatte er Mitleid mit ihr. Rücksichtslosigkeit war für Georgie ein Fremdwort, also war es ein ungleiches Spiel. Sie stellte die Interessen der anderen immer vor ihre eigenen und nahm, wenn die Leute dann versagten, die Verantwortung dafür auf sich. Er hingegen war ein egoistischer, auf sich selbst bezogener Mistkerl, der gelernt hatte, sich seinen eigenen Vorteil zu sichern, er hatte nicht die geringsten Skrupel, andere auszunutzen. Nun, da er endlich wusste, was er vom Leben wollte, würde er dieses Ziel mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgen.
    Georgie York hatte keine andere Wahl.
     
    Georgie duschte und schlang ein Putensandwich hinunter. Dann ging sie auf der Suche nach etwas Lesbarem in sein Esszimmer. In diesem Raum stand unter einem Messingkandelaber ein massiver runder schwarzer Tisch mit Klauenfüßen spanischen oder vielleicht auch portugiesischen Ursprungs auf einem Orientteppich, aber hier wurde nicht nur gegessen, sondern es gab auch eine gemütliche Bibliothek. Bis an die Decke reichende Bücherregale säumten alle Wände bis auf diejenige, die sich zum Garten hin öffnete. Neben den Büchern füllte eine interessante Mischung von Kunstgegenständen die Regalböden: balinesische Glocken,
Quarzbrocken, mediterrane Keramik und kleine mexikanische Volkskunstgemälde.
    Brams Innenarchitektin hatte einen gemütlichen Raum geschaffen, der zum Verweilen einlud, aber die bunt gemischte Sammlung zeigte, dass diese Frau ihn offenbar nicht gut kannte oder es ihr gleichgültig war, ob ihr aus der Highschool geflogener Klient ihre Fundstücke auch zu schätzen wusste. Sie nahm einen üppig illustrierten Band über zeitgenössische kalifornische Künstler mit zu einem Ledersessel in der Ecke, aber je näher der Abend rückte, umso mehr ließ ihre Konzentration nach. Es war Zeit, sich dem Geschäftlichen zu widmen. Mochte Bram die Notwendigkeit vielleicht nicht einsehen, dass sie beide für den

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