Phillips Susan Elizabeth
Rolle anlegt. Und ich werde mein Bestes geben.«
»Mal ganz grundsätzlich, Georgie, selbst wenn ich diesen Film machen kann, dann wirst du trotzdem nicht die Helene spielen.« Er rubbelte sich mit dem Handtuch die Haare trocken und legte es sich dann um den Hals. »In Anbetracht meiner eigenen glanzlosen Karriere braucht dieser Film eine Schauspielerin, die den Kinos volle Kassen beschert. Und wenn wir ehrlich sind, verkaufen sich mit deinem Gesicht wesentlich mehr Zeitungen als Kinokarten.«
In diesem Punkt war sie ganz anderer Meinung. Ȇberleg
doch mal, wie werbewirksam das wäre, wenn wir beide gemeinsam einen Film drehen. Das Publikum wird Schlange stehen, wenn wir das Projekt an Land ziehen können.«
»Können wir aber nicht.« Er ließ das Handtuch auf einen Stuhl fallen. »Die ganze Diskussion ist doch verfrüht, Georgie.«
»Du denkst, ich könne keinen komplizierten Charakter spielen? Du kannst es, aber ich kann es nicht? Du täuschst dich gewaltig. Ich habe die Disziplin und das Ziel, es zu schaffen.«
»Womit du wohl sagen willst, ich hätte das nicht.«
Sie wollte ihn nicht pauschal beleidigen, aber es war dennoch wahr. »Wenn du Danny spielen willst, kannst du dich nicht auf Tricks verlassen. Er ist verbittert, und man hat ihm hart zugesetzt. Er hat etwas durchgemacht, das kein Mensch durchmachen dürfte.«
»Ich lebe mit diesem Stoff seit über einem Jahr«, rechtfertigte er sich. »Ich weiß ganz genau, wie er tickt. Und anstatt uns zu streiten, solltest du vielleicht lieber deinen Kopf dazu benutzen, dir zu überlegen, wie du Rory Keene davon überzeugen kannst, dass ich ein solider Bürger Hollywoods bin und sie sich mit mir zusammensetzen muss.«
Georgie benutzte das Hintertürchen. Rorys weißes Ziegelanwesen im Normandie-Stil war größer als Brams Haus, aber nicht annähernd so einladend. Auf der Rückseite führten schwungvoll gestaltete Terrassen zum Pool und dem streng angelegten Garten. Rory saß im Schatten der Seitenterrasse auf einer schwarzen schmiedeeisernen Couch mit Polstern in leuchtendem Mandarinenton. Mit ihrem langen blonden, zum Pferdeschwanz zusammengebundenem Haar und den untergeschlagenen Beinen, hätte Rory eigentlich wie eine Fußballermama aussehen sollen, aber sie tat es nicht. Selbst in derart lockerer Umgebung
strahlte sie die kühle, einschüchternde Selbstsicherheit einer effizienten Studiochefin aus.
Sie schob das Skript beiseite, das sie gelesen hatte und bot Georgie ein Glas Champagner an. Da Bram nun nicht mehr der Einzige war, der etwas zu verlieren hatte, konnte Georgie nur mit Mühe ihre Nervosität unter Kontrolle halten, als sie den Drink entgegennahm und sich auf einen Stuhl setzte. Sie diskutierten die Filmpremieren vom vergangenen Wochenende und den Erfolg eines neuen Jack-Black-Films. Endlich kam Rory auf den Grund ihrer Einladung zu sprechen.
»Georgie, mir ist das ein wenig peinlich …« Ihrem ruhigen Blick war jedoch keine Verunsicherung anzumerken. »Seit diese schrecklichen Fotos erschienen sind, habe ich mir ständig gesagt, kümmere dich um deine Angelegenheiten und halte dich da raus, aber ich kann es nicht. Sollte dir irgendwas zustoßen, würde ich mir das nie verzeihen.«
Damit hatte Georgie nicht gerechnet, sie wurde verlegen. Mochte auch der schlimmste Klatsch in der Presse langsam nachlassen, ließ Rory sich offensichtlich nicht so leicht überzeugen. »Denk nicht weiter darüber nach. Das brauchst du wirklich nicht. Alles ist bestens. Jetzt erzähl mir von dem Haus. Es überraschte mich zu hören, dass du es gemietet hast.«
Rory trank einen Schluck Champagner und stellte dann ihre Flöte auf dem Tisch neben sich ab. »Das Studio vermietet es. Es ist unsere Version des Weißen Hauses. Ich habe meine Privaträume, aber wir unterhalten auch einen separaten Flügel für besondere Gäste – Firmen VIPs, Regisseure, Produzenten, wem auch immer wir den Hof machen wollen. Im Moment sind ein paar unglaublich talentierte internationale Filmemacher hier untergebracht – Teil eines Projekts, das ich in Angriff nehme.
»Sie fühlen sich sicherlich geschmeichelt, hierher eingeladen zu werden.«
»Wir haben eigenes Personal, das sich um sie kümmert. Ich muss niemanden unterhalten, wenn ich keine Lust dazu habe.« Rory schlug ihre Beine auseinander und richtete erneut die volle Kraft ihrer Eisbergaugen auf Georgie. »Wenn du je ein ungutes Gefühl haben solltest, so als müsstest du schnell weg, kannst du jederzeit hier herüber
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