Phillips Susan Elizabeth
Bean and Tea Leaf kamen. Georgie musste an die unzähligen Fotos denken, die sie von Promis mit Kaffeetassen oder Wasserflaschen gesehen hatte. Seit wann war denn Dehydration zu einem Berufsrisiko der Berühmten geworden?
»Hierher! Schaut her!«
»Irgendwelche Pläne fürs Wochenende?«
»Seid ihr beide euch noch immer treu.«
»Wie ein Fels.« Bram verstärkte den Druck um ihre Taille und flüsterte: »Wenn du wirklich so stark wärst, wie du immer tust, dann hättest du dich gestern Nacht nicht in dein hübsches sicheres Bett geflüchtet.«
Sie strahlte zu ihm hoch. »Ich sagte es dir doch. Ich habe meine Periode bekommen.«
Er strahlte zu ihr hoch. »Und ich sagte dir, das ist mir scheißegal.«
Lance war das nicht egal gewesen. Er war einfühlsam gewesen, aber Sex mit einer menstruierenden Frau war nicht sein Ding. Und natürlich hatte sie ihre Periode gar nicht bekommen.
»Offensichtlich habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt«, wisperte sie und spielte die Rolle der weiblichen Verführerin, während rings um sie die Kameras klickten. »Gestern im Provocative hast du dein Vorsprechen gehabt. Von nun an besteht deine einzige Funktion darin, mir zu Diensten zu sein. Wann und wo ich es möchte. Und jetzt möchte ich es nicht.«
Lügnerin. Sie wollte es, und sie wollte es mit ihm. Die gestrige Erfahrung war so unglaublich gewesen, weil sie diese mit dem umwerfenden, nutzlosen, verkommenen Bram Shepard gemacht hatte. Für ihn bedeutete Sex nicht mehr als ein Händedruck, und dies zu wissen, schenkte ihr eine aufregende neue Freiheit. Ihr falscher – und womöglich alkoholisierter – Ehemann würde sie niemals so fest im Griff haben wie Lance. Bei Bram würde sie nie darüber grübeln, ob ein Negligé verführerisch genug für ihn war, oder ständig das Gefühl haben, die neuesten Sexhandbücher studieren zu müssen, um sein Interesse wach zu halten. Wen kümmerte es? Sie bräuchte sich noch nicht mal die Beine zu rasieren.
Er küsste sie aufs Ohr. »Damit wir mal eins richtigstellen, Scoot. Du hast nicht deine Tage bekommen. Du hast
kalte Füße gekriegt, weil du Angst hast, mich nicht lenken zu können.«
»Ist nicht wahr.«
Er winkte ein letztes Mal den Fotografen zu und lotste sie dann Richtung Straße. Dabei sprach er auf sie ein, so dass nur sie es hören konnte: »Was die Einschränkungen betrifft, die du ständig zu machen versuchst …« Er strich ihr mit seinen Fingerknöcheln über den Rücken. »Ich habe nicht vor, mich daran zu halten.«
Bram liebte es, mit Georgie zu spielen – mental und körperlich. Gestern hatte sie ihm einen höllischen Schrecken eingejagt. In seiner Vorstellung waren Georgie und Scooter immer mehr oder weniger dieselbe Person gewesen, aber unter gar keinen Umständen hätte Scooter eine Show wie diese abgezogen. Was im Provocative passiert war, bewies nur, dass es dem Verlierer nicht gelungen war, jegliches Selbstvertrauen aus ihr herauszuprügeln, das war ihm in den vergangenen paar Wochen immer mehr bewusst geworden. Die Tatsache, dass Lance Georgie gegen einen kalten Fisch wie Jade eingetauscht hatte, bereitete Bram ein viel größeres Vergnügen, als es sollte.
Als sie von ihrer Kaffeerunde zurückkehrten, spielte er mit der Idee, sie gleich so weit zu kriegen, dass sie sich nackt auszog – große Anstrengung wäre da nicht vonnöten – aber Aaron vereitelte seine Pläne, indem er sie an der Tür abfing.
»Rory Keenes Sekretärin hat angerufen. Sie sind um fünf Uhr auf ein Glas Wein zu ihr nach Hause eingeladen.«
Bram machte einen geistigen Luftsprung. Er hatte darauf gehofft, dass sich aus Rorys Zuneigung für Georgie die Gelegenheit zu einem Vieraugengespräch ergeben würde, so dass er persönlich seinen Fall vortragen konnte, anstatt den Umweg über ihre Leute nehmen zu müssen. Er grinste
und klimperte mit den Wagenschlüsseln. »Ruf sie zurück, und sag ihr, wir werden kommen.«
Aaron schob seine Brille höher auf die Nase. »Von Ihnen hat sie nichts gesagt, Bram. Nur von Georgie.«
Brams Hand umklammerte seine Schlüssel. »Sie hat uns beide gemeint.«
»Das glaube ich nicht. Sie sagte, Georgie brauche sich nicht herzurichten, da sie nur zu zweit wären.« Aaron trat hastig den Rückzug an.
Bram gab ein paar obszöne Flüche von sich. Rory betrieb noch immer Obstruktionspolitik mit ihm. Zwar gefiel ihr das Drehbuch von Tree House , doch nach Aussage ihrer Vizechefin für Entwicklungsplanung zöge sie die Förderung des Films nur
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