Phillips Susan Elizabeth
kommen, Tag und Nacht.«
Georgie hätte nicht sagen können, was ihr mehr gegen den Strich ging – die Vorstellung, dass Rory in Bram einen Mann sah, der Frauen verprügelte, oder ihre Einschätzung, Georgie verfüge über so wenig Selbstachtung, dass sie zuließ, missbraucht zu werden. »Diese Fotos waren irreführend, Rory. Ich weiß, es sah aus, als hätten wir einen Streit gehabt, aber es war nicht so. Ehrlich. Bram würde mir nie wehtun. Mich verrückt machen, das ja. Aber mich niemals körperlich verletzen.«
»Frauen verlieren oft den klaren Blick, wenn Männer wie Bram Shepard im Spiel sind«, meinte Rory. »Und nach allem, was du mit Lance durchgemacht hast …«
»Deine Fürsorge rührt mich. Aufrichtig. Aber sie ist unnötig.« Georgie konnte das nicht so stehen lassen. »Du hast … du hast dich schon mal um mich gekümmert. Ich bin dir dankbar, aber ich komme nicht umhin, mich nach dem Grund zu fragen.«
»Du erinnerst dich wohl nicht mehr daran, was du für mich getan hast, oder?«
»Hoffentlich habe ich dir ein Paar umwerfende Diamantohrringe geliehen, die du mir jetzt zurückgeben willst?«
Rory lächelte ihr Schneegöttinnenlächeln. »So viel Glück hast du nicht.« Sie nahm ihre Champagnerflöte und drehte den Stiel in ihren Fingern. »Während meiner Zeit bei Skip und Scooter warst du immer gut zur Crew.«
Georgie hatte die Logik nie begriffen, die Stars antrieb, den Leuten das Leben schwer zu machen, deren Job es war, dafür zu sorgen, dass sie selbst gut aussahen. Außerdem hätte ihr Vater ein Divenverhalten niemals toleriert. Aber Höflichkeit der Crew gegenüber konnte für Rory als Grund einer noch immer vorhandenen Dankbarkeit nicht ausreichen.
»Außerdem sehe ich es gern, wenn anständige Leute Erfolg haben.« Rory trank wieder einen Schluck.
Georgie hatte nicht das Gefühl, im Moment auf einer Erfolgswelle zu schwimmen. »Du warst die beste Produktionsassistentin, die die Show je hatte. Ich habe es bedauert, dass du nur eine Staffel lang geblieben bist.«
»Die Show war harte Arbeit. Jede Menge Testosteron.«
Georgie fiel ihr Gespräch mit Bram wieder ein, wie sie ihn damit aufgezogen hatte, dass er Rory das Leben schwer gemacht hatte, aber jetzt kam ihr das gar nicht mehr lustig vor. »Bram hat dich angemacht, nicht wahr?«
»Täglich.« Sie zog gedankenverloren an einem Diamantohrstecker. »Aber das eigentliche Problem waren seine Freunde.«
»Das waren doch alles kaputte Typen. Ein Haufen Parasiten, die sich von ihm aushalten ließen. Es freut mich, dir berichten zu können, dass er sie abgeschüttelt hat.« Er hatte alle abgeschüttelt, was merkwürdig war bei jemandem, der früher immer nur im Rudel auftrat.
»Sie haben mir pornografische Bilder in mein Klemmbrett gesteckt«, sagte Rory kühl. »Haben mir den BH aufgemacht, wenn ich vorbeiging. Manchmal auch noch Schlimmeres.«
»Und Bram hat dem nicht Einhalt geboten?«
»Ich glaube nicht, dass er wusste, wie schlimm es war. Aber es waren seine Freunde, und er war derjenige, der darauf bestand, dass man sie an den Set ließ. Als ich mit
ihm darüber reden wollte, sagte er mir, ich solle es nicht so schwernehmen.« Sie legte ihr Handgelenk über ihren Schenkel. »Eines Nachmittags haben zwei von ihnen mir aufgelauert.«
Georgie richtete sich kerzengerade auf. »Jetzt erinnere ich mich wieder. Wir waren für diesen Tag mit Drehen fertig, aber ich hatte ein Buch oder sonst was am Set vergessen. Ich ging zurück, um es zu holen und sah, wie sie dich gegen eine Wand drückten. Ich hatte vergessen, dass du das warst.«
»Das war ich. Du schriest sie an, du hast ihnen sogar ein paar Schläge verpasst. Du warst zwar erst siebzehn, hattest aber bei Weitem mehr Macht als eine kleine P.A., und sie traten den Rückzug an. Danach bist du zu den Produzenten gegangen. Sie wurden vom Set verbannt, ohne dass Bram was dagegen machen konnte.« Sie neigte kaum wahrnehmbar ihren Kopf. »Ich habe nie vergessen, wie du dich für mich eingesetzt hast.«
»Das hätte doch jeder getan.«
»Wer weiß? Aber ich vergesse meine Freunde nicht.«
Georgie dachte an Bram. »Vermutlich vergisst du auch deine Feinde nicht.«
Rory zog eine Braue hoch. »Es sei denn, meine Erinnerungslücke bringt dem Studio eine Stange Geld ein.«
Georgie lächelte, wurde aber gleich darauf wieder ernst. »Wenn zwischen dir und Bram nicht die alte Geschichte stünde, würde das an deiner Einstellung gegenüber Tree House etwas ändern?«
»Ein Studio
Weitere Kostenlose Bücher