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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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Büro.«
    »Na und? Ich fahre schon seit Jahren ohne Führerschein.« Mit dreizehn hatte sie sich selbst das Autofahren beigebracht, weil sie fand, dass sie auf der Straße weniger Schaden anrichtete als ihre betrunkene Stiefmutter.
    Sowohl sie als auch Aaron hatten Schlüssel fürs Haupthaus, aber keiner von ihnen war allzu erpicht darauf, gleich wieder zurückzugehen. Ein Glück, dass sich ihr Apartment über der Garage nicht auf der Seite des Hauses befand, in der das Schlafzimmer lag. Ein unerträglicher Gedanke, mit anhören zu müssen, wie Bram und Georgie vögelten. Sie hasste Georgie. Hasste es, zusehen zu müssen, wie Bram über eine blöde Bemerkung von ihr lachte, hasste es, sie sich über Filme unterhalten zu hören, die Chaz nie gesehen hatte. Chaz wollte bei ihm an erster Stelle stehen. Was natürlich albern war.
    Hoffentlich hatte er daran gedacht, den Herd auszuschalten.
    »Du schläfst nicht hier«, sagte sie.
    »Wer hat denn gesagt, dass ich das möchte? Ich lasse ihnen etwas Zeit, dann gehe ich wieder hinein und hole meine Sachen.« Er stand auf und wanderte hinüber zu ihrem Bücherregal, auf dem ein Fernseher, Kochbücher und ein paar andere Bücher standen, die Bram ihr gegeben hatte,
darunter einige von jener wichtigen Autorin für Ernährungsfragen Ruth Reichl, die davon erzählte, wie sie dazu kam, sich für Lebensmittel und all das zu interessieren. Es waren die besten Bücher, die Chaz je gelesen hatte.
    »Du solltest Georgie gegenüber nicht immer so biestig sein.« Aaron zog eins der Bücher von Ruth Reichl aus dem Regal und las den Klappentext. »Du könntest dir auch gleich ein Schild umhängen, auf dem steht, dass du in Bram verliebt bist.«
    »Ich bin nicht in ihn verliebt!« Chaz sprang auf, riss Aaron das Buch aus der Hand und schob es ins Regal zurück. »Ich kümmere mich um ihn, und mir gefällt die Art nicht, wie sie ihn behandelt.«
    »Nur weil sie ihm nicht ständig den Hintern küsst wie du.«
    »Ich küsse seinen Hintern nicht! Ich sage ihm immer genau, was ich denke.«
    »Ja, und während du auf ihn schimpfst, rennst du herum und kochst was Besonderes und bügelst seine T-Shirts. Gestern habe ich dich springen sehen, um ein paar Krümel vom Stuhl zu fegen, ehe er sich draufsetzte.«
    »Ich kümmere mich um ihn, weil das mein Job ist, nicht weil ich in ihn verliebt bin.«
    »Sieht aber nach mehr als einem Job aus. Sieht aus, als wäre es dein Leben.«
    »Das ist Unsinn. Ich … ich bin es ihm einfach schuldig.«
    »Wofür?«
    Für alles .
    Sie wandte sich von Aaron ab und verschwand in ihrer winzigen Galerieküche. Er war zu dumm, um den Unterschied zwischen verliebt sein und lieben zu kennen. Chaz liebte Bram von ganzem Herzen, aber es war keine sexuelle Liebe, sondern eher so, als wäre er der Lieblingsbruder, einer, für den man alles tun würde.

    Sie kramte im Kühlschrank nach einer Mountain Dew Limonade. Aaron hatte ihr erzählt, er sei während seiner Zeit auf dem College süchtig nach Mountain Dew gewesen, aber sie schenkte nur sich selbst ein Glas ein. Chaz hatte zur Kochschule gehen wollen, nicht aufs College. Nachdem ihre Stiefmutter gestorben war, hatte sie genug Geld gespart, um nach L.A. zu kommen, aber hier waren die Chancen, einen Job zu finden, für jemand, der kein Highschooldiplom besaß, sehr gering, und sie gab ihren Plan, sich ihren Unterricht zu verdienen, indem sie in einem teuren Restaurant arbeitete, schnell auf. Am Ende spülte sie dann Geschirr und bediente in einigen billigen mexikanischen Restaurants, aber L.A. war teuer, und trotz sechzehn Arbeitsstunden täglich musste sie ihre Ersparnisse angreifen, um über die Runden zu kommen.
    Eines Tages kam sie von der Arbeit nach Hause und entdeckte, dass jemand in ihr schäbiges gemietetes Zimmer eingebrochen war und alles gestohlen hatte, was sie besaß, darunter auch ihre Ersparnisse. Sie brach nicht in Panik aus. Hier und da könnte sie eine Mahlzeit bekommen, und eine Weile musste sie eben noch auf ein Auto verzichten, aber wenn sie Überstunden machte, könnte sie sich wenigstens eins leihen.
    Vielleicht hätte sie es geschafft, wenn sie nicht beim Überqueren der Straße auf dem Weg zum Waschsalon von einem Wagen angefahren worden wäre, dessen Besitzer Fahrerflucht beging. Sie erlitt keine schwerwiegenden Verletzungen, nur ein paar angeknackste Rippen und eine gebrochene Hand, aber sie verlor beide Jobs, weil sie mit einem Gipsverband nicht mehr spülen konnte. Binnen eines Monats lebte sie

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