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Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Titel: Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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mal wieder, Kandidat, spitz die Ohren und antworte klar und deutlich«, sagt Lisa streng und tritt vor. »Ich bin der Göttervater, ich bestrafe jeden, der nicht an mich glaubt! Wie heiße ich?«

    »Zeus natürlich!«, sagt der Prof, wieder mit normaler Stimme. »Du bist zuständig für Himmel, Blitz und Donner. Passt wunderbar zu dir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Besonders das mit der Bestrafung.«
    »Diese Bemerkung erlaube ich nicht«, sagt Lisa und runzelt die Stirn, aber seine hundert Punkte hat sich der Kandidat verdient. Sie bückt sich zu Celia und flüstert ihr was ins Ohr. Die nickt ganz ernsthaft, marschiert zum Prof und zieht ihn am Hemd. Er soll sich bücken, Mensch, Celia, warum denn das? Weil sie ihm was ins Ohr flüstern will. So war das aber nicht ausgemacht, Celia! Spielst du jetzt »Stille Post« oder was?
    »Darf ich ’ s laut sagen, Celia?«, fragt der Prof und richtet sich wieder auf. Celia nickt stolz und greift nach seiner Hand.
    »Sie hat gesagt, sie habe Wasser gern und mich auch, weil ich zu ihr ins Wasser gefallen sei, und sie heiße Celia und nicht so, wie Lisa im Zelt gesagt hätte.«
    Wir kichern, ach Celia … nur Lisa verdreht die Augen und seufzt tief. Nix kapiert, der Zwerg, sie hat es ja geahnt!
    »Da würde ich doch sagen, hier an meiner Hand hüpft Poseidon, der Gott des Meeres, aber auch verantwortlich für Erdbeben. Er besitzt kein tolles Gummi-Schwimm-Monster, sondern einen tollen Dreizack. Stimmt ’ s, Celia?«

    »Neeee, Krokodil!«, kreischt Celia und reißt sich los, hin zu Baby. Baby zappelt aber längst in den Armen von Lucas, will hin zu Celia. Darf er aber jetzt nicht, er ist doch auch ein Gott. Lucas hält Gott Baby hoch.
    »Aha!«, sagt der Prof und überlegt. »Könnte Zerberus sein, das würde eigentlich zu ihm passen, statt Unterwelt bewacht er Celia. Jedoch …«
    »Falsch, falsch, Kandidat!«, ruft Lisa erfreut. »Der war kein Gott, falsch! Keine hundert Punkte!«
    »Moment mal, Zeus, kriege ich nicht eine zweite Chance? Sei gnädig, gib mir einen Tipp«, bittet der Kandidat.
    »Na gut«, sagt Lisa und hält Celia fest, die sich Baby schnappen will. »Aber bloß ein einziges Wort, na ja, drei! Herrscher der Unterwelt.«
    »Hades heißt er, Hades!«, ruft sofort der Prof. »Zuständig für die Unterwelt, dort haben die Götter die Hölle angesiedelt. Hades heißt der Gott, Hades heißt aber auch die Unterwelt. Bitte Lucas, sei so lieb und lass endlich Hades runter, der will wohl lieber Zerberus sein und statt Hölle seine Celia bewachen. Vielleicht sollten wir ihn lieber Zerberus nennen, was meint ihr?«

    »Das steht jetzt überhaupt nicht zur Debatte!«, sagt Lisa und Baby-Hades-Zerberus springt erleichtert aus Lucas ’ Klammerarmen. »Und der Kandidat kriegt leider keine hundert Punkte, weil, die erste Antwort war falsch!«
    »Schade«, nickt der Prof und wischt sich Wassertropfen von der Nase. »Darf ich trotzdem noch mitspielen?«
    Darf er, denn jetzt bin ich dran, von mir kriegt er doch jede Chance, die er nur will! Aber vielleicht wird ’ s für ihn schwierig, weil, ich bin gleich zwei Göttinnen. Die gab ’ s nämlich auch, nicht bloß Männer. Aber ich mache es ihm leicht!
    »Ich bin die Göttin, die kümmert sich um die Erde und die Ernte und so was. Wie heiße ich?«
    »Demeter, Ida!«, ruft der Prof und winkt mir zu. »Du bist die Erdgöttin, die Muttergöttin, die Fruchtbarkeitsgöttin. Du trägst einen goldenen Ährenkranz im Haar, hast im Arm einen Korb mit Obst und Blumen. Steht dir gut!«

    Ich werde ein bisschen rot, aber mein Kandidat hat auf jeden Fall schon gewonnen, denn die andere Göttin, die ich bin, errät er bestimmt sofort. Aber ehe ich ihn befragen kann, zwinkert er mir zu und lächelt: »Ida, verzeih, ich glaube, ich weiß bereits, wie die andere Göttin heißt. Es muss Aphrodite sein, die Göttin der Liebe und der Schönheit. Habe ich recht, schöne Göttin?«
    Und jetzt bin ich nicht nur rot, sondern knallrot …
    Lucas prustet los, Tim kichert, Lisa auch. Aber ihr Kichern klingt überhaupt nicht neidisch. Trotzdem steckt irgendwie in meinem Hals ein Kloß, ein stolzer oder ein verlegener?
    »Mein Kandidat hat zweihundert Punkte«, krächze ich. Wie kann man nur so blöd krächzen, wie peinlich.
    Aber Tim rettet mich. Er baut sich auf vorm Prof und brummelt: »Ich bin auch zwei Götter!«
    »Das glaube ich dir sofort, Tim«, kichert der Prof und klopft ihm liebevoll auf den Bauch. Aber Tim ist nicht beleidigt. Er

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