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Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Titel: Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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auf keinen Fall den Krieg erklärt. Wie du weißt, Lucas, liegt das nicht in ihrer Natur.«
    »Hab ich doch bloß gemacht, damit du ’ s besser kapierst, Kandidat!«, zischelt Lucas und schmeißt sein Stöckchen-Schwert in die Büsche. Lisa, Tim und ich dürfen wieder lebendig sein und der Prof kriegt seine verdienten Punkte.
    Er reibt sich immer noch die Nase.
    »Ich bin froh, dass dein Krieg beendet ist, Lucas. Wobei Ares, der Gott der Kriege und der Schlachten, angetan mit Helm und Schild, beileibe nicht selber um sich gehauen hat wie du jetzt. Er hat oben im Olymp gehockt und vermutlich seinen Kriegern Immer feste druff! zugerufen. Hat es ihn und die anderen Götter denn tatsächlich leibhaftig gegeben und nicht nur in der Vorstellung der Griechen? Was meint ihr?«
    Also Prof, ich meine, die Götter haben sich die Griechen bloß ausgedacht. Weil, wenn sie sich zum Beispiel unbedingt haben kloppen wollen und eigentlich war ’ s gemein, dann haben sie sagen können, wir sind nicht schuld, der Ares hat uns dazu angestiftet. Ich meine, das war mit allen Göttern so. Wenn ’ s gut war, waren die Griechen froh und haben sich bedankt, wenn ’ s bös war, waren sie sauer. Aber das, glaube ich, haben sie sich nicht getraut, den Göttern zu sagen. Sonst werden die zornig und dann passiert wer weiß was. So können sie gedacht haben damals, Prof. Stimmt ’ s?
    »So könnte es gewesen sein, Ida!«, nickt der Prof und ist kein Kandidat mehr, sondern wieder unser Prof, der uns was zu erzählen hat. Er setzt sich, rückt in den Schatten der Bäume und winkt uns zu sich.
    »Bleiben wir noch ein wenig bei den Göttern, meine Götter. Ihr habt mir eine prima Auswahl geboten, danke, Lisa, gut gemacht, aber ich habe mich doch auch recht wacker geschlagen, oder?« Er legt den Kopf schief und blinzelt uns an.
    Sofort strecken wir alle Daumen hoch, die wir haben, und wenn er das Lob auch noch hören will, kriegt er ’ s geliefert, und zwar im Chor: »Gut gemacht, Kandidat!«
    Der Prof verbeugt sich und erzählt weiter: »Es gibt natürlich noch mehr Götter und Göttinnen, aber die müsst ihr jetzt nicht alle kennen. Lasst mich nur kurz erzählen von Göttinnen, die mir besonders gefallen. Da ist zum Beispiel Artemis, die Göttin der Jagd und des Mondes, aber auch die Beschützerin der Mädchen und der Frauen. Dass eine Göttin ihre Kolleginnen beschützen möchte, ist verständlich. Dass sie vom Mond nichts Böses runterfallen lässt, versteht sich, wozu sollte sie das wollen? Aber dass sie die Jäger beschützt, ist doch verwunderlich, die Jagd war doch der Job der Männer. Warum beschützt die nicht ein Gott?«
    Also nee, Prof, da liegst du aber falsch. Ist doch klar, warum das eine Göttin ist, weil, Jagd ist wichtig, die Jäger bringen nämlich ein Tier und damit was zu essen nach Hause. Die Frau brät das Fleisch dann, und es schmeckt allen gut, und alle sind satt. Die Griechen-Männer waren ja nicht doof, die haben gleich kapiert, dass sie nicht kochen können, bloß jagen. Und dass sie es den Frauen zu verdanken haben, wenn sie sich den Bauch vollschlagen können. Drum haben sie sich eine Göttin gedacht, die ihnen bei der Jagd Glück bringt bis hin zum Herd. Oder der Feuerstelle oder so was Ähnliches. Dann konnte Artemis sich wieder ausruhen, weil, dann haben die Hausfrauen alles übernommen.
    Ich schau zum Prof, hoffentlich war das jetzt nicht blöd.
    »Ein interessanter Gedankengang, Ida«, sagt er und schaut die anderen an. »Seid ihr auch meiner Meinung?«
    Tim grunzt, Lucas rupft Gras, Lisa nickt, aber ziemlich widerwillig.
    Der Prof seufzt. »Ida, dein verdienter Applaus fällt ziemlich schwach aus, woran mag das wohl liegen? Widerspruch kommt nämlich auch nicht, soviel ich höre, vielmehr, ich höre gar nichts. Na los, rafft euch auf, Gedanken-Penner können Ida und ich nicht gebrauchen, stimmt ’ s, meine Gute?«
    Ich nicke stolz und rücke näher zum Prof, der legt den Arm um meine Schultern, und das war nicht gut, leider.
    Lisa legt los: »Ich finde das von Ida gar nicht schlecht, aber richtig toll finde ich ’ s auch nicht. Da muss es noch eine andere Erklärung geben, mehr so erwachsen, meine ich, nicht so kindisch. Aber was ich noch mehr finde, ist, dass du ganz schön oft der Ida zuhörst bei ihrem ellenlangen Denken, bei uns machst du das nämlich nicht! So!«
    Der Prof runzelt die Stirn.
    »Und ich finde, dass wir hier viel zu lange rumquatschen, ich will endlich mal zum Kletterfelsen, den hast du uns

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