Phobia: Thriller (German Edition)
weiter.«
Damit wandte Perkins sich um und ging zu seinen Kollegen zurück, die den Mercedes untersuchten. Blake sah ihm nachdenklich hinterher, dann machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Suchteam.
Er hatte die Halle kaum verlassen, als ein Constable auf ihn zueilte.
»Inspector? Sir?«, rief er Blake schon von Weitem zu. »Hier sind ein Mann und eine Frau, die unbedingt zu Ihnen wollen. Eine Mrs. Bridgewater und ein Mr. …«
»Behrendt«, seufzte Blake. »Auch das noch!«
73.
Blake kam ihnen mit zornigem Gesicht entgegen.
»Verdammt, ich hatte Ihnen doch gesagt, dass Sie hier nichts verloren haben!«
»Mein Mann ist da drin!«, rief Sarah aufgebracht und deutete auf das Gebäude. »Ich habe alles Recht der Welt, hier zu sein.«
Blake schüttelte den Kopf. »Wir tun alles, was in unserer Macht steht, Mrs. Bridgewater. Also lassen Sie uns unsere Arbeit machen. Fahren Sie wieder nach Hause. Wir werden Sie umgehend verständigen, sobald wir …«
»Nein«, fuhr sie ihn an. »Mark und ich werden hierbleiben. Ohne uns wüssten Sie nicht einmal von der Existenz dieses Mannes. Glauben Sie etwa, ich werde jetzt nach Hause gehen und Däumchen drehen? Ich will wissen, was mit meinem Mann ist!«
»Na schön«, brummte der Inspector. »Dann bleiben Sie eben hier. Und zwar genau hier!« Er zeigte auf einen Polizeiwagen, der in sicherem Abstand zum Gebäude stand. »Und Sie werden sich keinen Millimeter von der Stelle rühren, verstanden?«
Just in diesem Moment meldete sich sein Funkgerät wieder.
»Wir haben etwas!«, quäkte eine Männerstimme aus dem Lautsprecher.
Der Detective Inspector riss das Funkgerät hoch und sah sich zu dem Gebäude um. »Hier ist Blake. Was haben Sie gefunden?«
»Inspector? Wir haben den Mann«, kam die Antwort. »Erster Stock.«
»Ist er am Leben?«
»Moment, wir gehen gerade zu ihm rein.«
Für drei oder vier endlose Sekunden hörten sie nur atmosphärisches Rauschen, ehe sich der Polizeibeamte wieder meldete. »Ja, Sir, er lebt. Wir brauchen sofort einen Not… Fuck! Was ist das denn?«
Blake wechselte einen ratlosen Blick mit Mark und Sarah, die ihn erschrocken ansahen. »Was ist denn los bei Ihnen?«
»Sir, das ist unglaublich!«
»Verdammt, was ist los?«
»Sir, kommen Sie schnell her. Das sollten Sie sich ansehen. Und schicken Sie die Sanitäter hoch. Sie sollen den seitlichen Aufgang nehmen. Der Hauptaufgang ist zu marode.«
»In Ordnung«, sagte Blake und wollte sich schon auf den Weg machen, als Sarah ihn zurückhielt.
»Wir kommen mit!«
Blake funkelte sie zornig an. »Mrs. Bridgewater, ich lasse Sie verhaften, wenn Sie jetzt nicht vernünftig …«
»Blake«, ging Mark dazwischen, »ich bin Arzt. Nehmen Sie wenigstens mich mit. Wir verlieren gerade wertvolle Zeit.«
Für einen Augenblick sah ihn der Inspector ungeduldig an, dann nickte er. »Also gut, auf Ihre eigene Verantwortung. Aber Sie bleiben hier, Mrs. Bridgewater! Haben Sie mich verstanden?«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, wandte Blake sich ab und lief zu den Rettungssanitätern
Mark nahm Sarah bei den Schultern.
»Bitte warte hier, okay?«
Sarah sah an dem Gebäude hoch, dann wieder zu Mark.
»Du musst Stephen helfen«, sagte sie, und er sah die Angst in ihren Augen.
74.
Ausgerüstet mit Helmen und Handlampen machten sie sich auf den Weg in das dunkle Gebäude.
Blake ging voran, dicht gefolgt von Mark, einem Constable und den beiden Sanitätern. Bereits nach wenigen Metern stieß Mark gegen einen Steinbrocken und wäre beinahe gestürzt.
»Passen Sie auf, wo Sie hintreten«, sagte einer der Sanitäter hinter ihm. »Hier können Sie sich leicht alle Knochen brechen.«
Die Millennium Mills befanden sich in einem maroden Zustand. Es war ein lebensgefährliches Unterfangen, hier einzudringen – vor allem bei Nacht. Das war Mark vorher nicht klar gewesen, und er war froh, dass Sarah nicht mitgekommen war.
Es roch nach Moder und Fäulnis, und Mark atmete unwillkürlich flacher.
»Hier hat man früher auch Hundefutter hergestellt«, sagte der zweite Sanitäter, der Mark beobachtet hatte. »Und so stinkt es hier auch.«
In den zerbrochenen Fensterscheiben heulte der Nachtwind, der vom Hafenbecken herüberdrang, und in unmittelbarer Nähe quiekten aufgescheuchte Ratten, die hier und da als schwarze Schatten über den Boden huschten. Sie schienen groß und gut genährt zu sein.
Im Gehen leuchtete Mark sein Umfeld ab. Überall bröckelte Putz von den Wänden, an vielen Stellen waren die
Weitere Kostenlose Bücher