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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Glaskabine, deren Fensterscheiben mit schwarzer Folie verhängt waren.
    Mark trat zu dem Inspector. Als er sah, was der Bildschirm zeigte, fuhr er angewidert zurück. Er wechselte einen schnellen Blick mit Blake, dann sahen sie beide zu der Kabine, wo die beiden Constables soeben die Plane von der Glasfront entfernt hatten.
    In dem kleinen Raum saß eine Frau auf einem Stuhl. Ihr Kopf hing auf die Brust herab, und ihre langen roten Locken verdeckten ihr Gesicht. Wie Stephen war auch sie nackt bis auf ein Hemd, doch bei ihr sah es aus, als habe man ihre Brust mit einem Eimer roter Farbe übergossen – eine Unmenge Blut, die inzwischen auf ihrem Körper getrocknet und verkrustet war. Die beiden langen Kabel führten zu einer Kamera, die vor ihr auf einem Stativ angebracht war.
    »Das ist unglaublich«, sagte Blake mit belegter Stimme. »Ich habe in meinem Beruf wirklich schon einiges gesehen, aber das hier …«
    Er deutete wieder auf den Bildschirm. Die Kamera in der Glaskabine war so ausgerichtet worden, dass der Bildschirm eine Großaufnahme von Katherine Parishs gespreizten Beinen zeigte.
    Mark konnte es nicht fassen. Das war also die Lektion, die der Mann, der sich Hiob genannt hatte, Stephen Bridge water erteilt hatte. Die Lektion hatte daraus bestanden, dass er Katherine Parish vor Stephens Augen auf ihr Geschlecht reduziert hatte. Es war ein Bild, das Stephen entgegenschreien sollte: Sieh dir genau an, worum es dir wirklich bei ihr geht!
    Hiob hatte gesagt, dass Stephen zäh gewesen sei. Demnach musste er lange auf diesen Bildschirm gestarrt haben, der ihm die mit Blut verschmierte Vagina seiner Geliebten gezeigt hatte.
    Doch am meisten schockierte Mark das gerahmte Foto, das neben dem Bildschirm stand. Die lachende Familie Bridgewater, Stephen mit Sarah und Harvey vor einer Miniatureisenbahn. Ein einziger zynischer Vorwurf.
    Das hast du dafür aufgegeben , sollte dieses Foto sagen.
    Ein lautes Krachen hinter ihnen ließ Mark herumfahren. Die beiden Constables hatten die Tür der Glaskabine aufgebrochen.
    »O Scheiße!«, schrie einer von ihnen auf und schlug die Hand vors Gesicht. »Dieser Gestank!«
    Er taumelte zurück und stieß dabei gegen seinen nicht minder schockierten Kollegen, während ein Sanitäter an ihnen vorbei zu Katherine Parish eilte. Er hob vorsichtig ihren Kopf an und fühlte den Puls an ihrer Halsschlagader. Dann ließ er ihren Kopf wieder auf ihre Brust zurücksinken und sah Blake durch die Glaswand an. Der Sanitäter schüttelte den Kopf.
    »Sie ist tot, Sir.«
    Der jüngere der beiden Constables, der nur wenige Meter von dem Sanitäter entfernt stand, wandte sich hastig von der Kabine ab und lief zu einer Ecke des Raumes, wo er sich geräuschvoll übergab.
    76.
    Zwei Tage später stand Mark in der Küche der Bridgewaters und sah in den schneebedeckten Garten hinaus. Gwen spielte Fangen mit den beiden Kindern. Sie jagten sich kichernd und quiekend zwischen den Büschen, und hin und wieder flog ein kleiner Schneeball durch die Luft. Gestern hatte es stundenlang geschneit, und an diesem Morgen waren noch einmal ein paar Zentimeter Neuschnee hinzugekommen – zu pulvrig für einen Schneemann, aber wenigstens eine vielversprechende Aussicht auf weiße Weihnachten.
    Gwen und Diana hatten die Nacht bei Sarah und Harvey verbracht. Es war ihre erste Nacht im eigenen Haus gewesen, seit die Ereignisse um den Unbekannten ihren Lauf genommen hatten, und Gwen hatte Sarah wie immer beigestanden.
    Nun war es, als würde ganz allmählich der Alltag ins Haus der Bridgewaters zurückkehren. Aber der Schein trog, dachte Mark. Es war vielleicht eher der Auftakt zu einem Neuanfang.
    Auf dem Gang hörte er Sarah telefonieren. Sie sprach mit Stephens Arzt auf der Intensivstation des King’s Hospitals. Bei Stephens Einlieferung war sein Zustand als bedenklich eingestuft worden. Trotz der Infusion, die ihm der Unbekannte verabreicht hatte, war er stark dehydriert gewesen, und er hatte eine schwere Unterkühlung erlitten.
    Dennoch, Stephen schwebte nicht Lebensgefahr, und diese gute Nachricht hatte einen sichtbaren Wandel bei Sarah hervorgerufen. Bei Marks Besuch am gestrigen Abend hatte sie wieder mit Appetit gegessen, und in ihr Gesicht war die Farbe zurückgekehrt.
    Heute Morgen hatte Mark noch einmal mit Detective Inspector Blake gesprochen. Offenbar gab es immer noch keine zuverlässigen Hinweise zur Identität des Unbekannten. Zunächst war man der Verbindung des Mannes zu John Wakefield nachgegangen. Wie

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