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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Eisenbahn. Das wird ihm bestimmt gefallen.«
    Er rannte die Treppe zu seinem Zimmer hoch, während Sarah ihm mit Tränen in den Augen nachsah.
    Als sie wieder in die Küche kam, fiel ihr Blick als Erstes auf das Paket auf der Ablage. Es war ein annähernd quadratischer Karton, auf dem nur ihr Name und ihre Adresse standen. Darüber prangte ein UPS -Aufkleber mit dem Vermerk Terminsendung und dem heutigen Datum.
    Sie sah sich vergeblich nach einer Angabe des Absenders um und musste dabei an Gwens Bemerkung denken. Vielleicht war es ein vorzeitiges Weihnachtspaket. Oder hatte ihr Nora den Ausdruck eines neuen Manuskripts geschickt und in der für sie üblichen Eile vergessen, ihren Absender anzugeben?
    Sie zog eines der Küchenmesser aus dem Block über der Ablage und entfernte vorsichtig die Klebestreifen. Dann schlug sie die Deckellaschen auf.
    Der Karton war mit zerknüllten Zeitungsseiten gefüllt, und obenauf lag ein weißer Briefumschlag, auf dem Sarahs Name in Druckbuchstaben geschrieben war.
    Diese gestochene Handschrift kam ihr bekannt vor, aber woher? Zu Nora gehörte sie jedenfalls nicht. Aber sie hatte diese Schrift erst kürzlich irgendwo gesehen … ebenfalls auf einem Briefumschlag.
    GLÜCKWUNSCH!
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag.
    Es ist von ihm!
    Sie warf den Brief auf die Arbeitsfläche, als habe sie sich die Finger daran verbrannt. Augenblicklich begann ihr Puls zu rasen, und sie starrte auf den Karton. Ihr fiel das seltsame Kullern wieder ein, das sie gespürt hatte, als sie den Karton hochgehoben und in die Küche getragen hatte.
    Sie zögerte und betrachtete die zerknüllten Zeitungen.
    Was mochte sich darunter verbergen?
    Ihr war danach, den ganzen Karton, wie er war, in die Mülltonne zu werfen, doch die Neugier war größer. Sie rang noch eine Weile mit sich, dann begann sie, mit spitzen Fingern jedes einzelne Papierknäuel vorsichtig aus dem Karton zu entfernen. Schließlich hielt sie verblüfft inne.
    Vom Boden des Kartons starrte ihr aus leeren Augenhöhlen ein Puppenkopf entgegen.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Sie holte den Kopf aus der Schachtel und hielt ihn ins Licht. Es war ein unheimlicher Anblick, nicht nur wegen der fehlenden Augen.
    Die rechte Hälfte des Puppengesichts war entstellt und rußgeschwärzt, als habe jemand eine Flamme zu nahe an den Kunststoff gehalten. Die intakte linke Seite zeigte das Gesicht eines pausbäckigen Mädchens mit aufgemalten Wimpern und roten Lippen, die zu einem Kussmund gespitzt waren. Das angedeutete blonde Haar, das aus demselben Kunststoff wie der Kopf selbst geformt war, bedeckte beide Ohren und war ordentlich gescheitelt. Der Kopf musste schon sehr alt sein, und hätte es noch einen Körper dazu gegeben, hätte die Puppe wahrscheinlich ein Kinderkleid im Modestil der späten Fünfzigerjahre getragen.
    Sarah starrte eine Weile in die leeren Augenhöhlen der Puppe und versuchte zu verstehen. Warum schickst du mir das? , dachte sie, ehe sie den Kopf schließlich in den Karton zurückfallen ließ. Was willst du mir damit sagen?
    Sie nahm den Umschlag, riss ihn mit zitternden Händen auf und holte den Brief heraus. Er war ebenfalls handschriftlich verfasst. Der Schreiber hatte einen Füllfederhalter benutzt und teures Büttenpapier mit dem Wasserzeichen der Crown-Mill-Manufaktur.
    Sie ging mit dem Brief zum Küchentisch, setzte sich und begann zu lesen.
    78.
    Liebe Sarah …
    Allein diese Worte genügten, um ihr Übelkeit zu verursachen. Diese vertrauliche Anrede … Als ob er wieder hier bei ihr in der Küche stünde. Durch dieses Paket war er erneut bei ihr eingedrungen, war erneut in ihren vier Wänden präsent. Selbst jetzt, wo er tot war.
    Doch aus ebendiesem Grund hatte sie keine Angst. Diesmal konnte er ihr nichts anhaben. Also las sie weiter.
    Dies sind die letzten Worte eines Sterbenden an Dich. Wenn Du sie liest, werde ich bereits tot sein.
    Es scheint mir seltsam, mich auf diese Weise an Dich zu wenden. Nur zu gern hätte ich Dir all dies persönlich gesagt. Aber ich fürchte, Du hättest mir nicht zugehört. Du hast ja nicht einmal auf Deine eigenen Worte gehört, was die Situation zwischen Dir und Stephen betraf. Jedenfalls nicht, wenn ich die ausgestrichenen Passagen in Deinen Tagebüchern richtig gedeutet habe.
    Für dieses unverschämte Eindringen in Deine Privatsphäre möchte mich von ganzem Herzen entschuldigen, aber es schien mir wichtig, Dich auf diese Weise wirklich kennenzulernen. Auch mit all Deinen Fehlern – ja, gerade

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