Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
Vom Netzwerk:
Parish ein Wochenende in einem Wellnesshotel in Wales gebucht. Er hat das Zimmer auf den Namen Parish bestellt. Allerdings sind die beiden nie dort angekommen.«
    Sarah holte ein paarmal tief Luft, dann nickte sie. »Deshalb also das viele Bargeld«, flüsterte sie, mehr zu sich selbst.
    Der Detective Inspector hob eine Braue und beugte sich vor. »Verzeihung?«
    »Stephen hat sechshundert Pfund in bar von seinem Konto abgehoben«, erklärte sie. »Ich dachte zuerst, er könnte das nicht gewesen sein, weil er nie viel Bargeld mit sich herumträgt, aber jetzt ergibt das natürlich einen Sinn. Ich mache seine Buchhaltung, und es wäre mir sonst auf seinen Kreditkartenbelegen aufgefallen.«
    Er hat dich belogen und betrogen , meldete sich die Stimme in ihrem Kopf wieder, höhnisch und schadenfroh. Sie klang wie die Stimme ihres Vaters, wenn er betrunken war und sich einen Spaß daraus gemacht hatte, sie zu demütigen. Es klang wie: Sieh dich doch nur einmal an, du hässliches kleines Ding. Du wirst es nie zu etwas bringen. Du bist genauso hässlich und dämlich wie deine Mutter. Scheiße, womit habe ich so etwas nur verdient?
    Ja, genauso kam sie sich nun auch vor: hässlich und dämlich. Und verraten. Von ihrem eigenen Mann.
    »Mrs. Bridgewater?«, holte Blake sie aus ihren Gedanken zurück. »Es gibt da noch etwas, auf das ich mir keinen rechten Reim machen kann.«
    Sarah sah ihn fragend an.
    »Die besagten Fingerabdrücke in Miss Parishs Haus«, sagte Blake. »Sehen Sie, wir konnten die Spuren Ihres Mannes und die von Miss Parish eindeutig bestimmen, aber es gibt noch Spuren einer dritten Person. Das Problem ist, dass es sich dabei um keine wirklichen Fingerabdrücke handelt. Es sind verwischte Spuren, wie von jemandem, der feine Handschuhe trägt.«
    »Also doch dieser Unbekannte«, sagte Sarah, und ein irrationaler Hoffnungsschimmer glomm in ihr auf. »Dann hat er es getan. Er hat sie beide entführt.«
    »Nun ja, wie gesagt, wir werden diese Spur auf jeden Fall verfolgen, immerhin hat auch Mrs. Livingstone den von Ihnen beschriebenen Mann bei Mr. Wakefield gesehen. Aber …« Blake machte eine kurze Pause, ehe er weitersprach. »Sehen Sie, es könnte aber auch sein, dass die beiden Fälle in keinem direkten Zusammenhang stehen.«
    Sarah sah den Inspector mit großen Augen an. Sie fasste sich an den Hals. Ihr war, als würde ihr jemand die Luft abschnüren. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Mrs. Bridgewater«, sagte Blake in bedächtigem Tonfall und sah sie eindringlich an, »solange es keine eindeutigen Beweise gibt, dass dieser Mann mit dem Vorfall in Miss Parishs Haus zu tun hat, müssen wir auch sämtliche anderen Möglichkeiten in Betracht ziehen. Zum Beispiel, dass das Verschwinden Ihres Mannes und von Miss Parish nichts mit dem Tod von Mr. Wakefield zu tun hat. Deshalb frage ich Sie jetzt noch einmal, und bitte überlegen Sie sich die Antwort genau: Wissen Sie wirklich nicht, wo Ihr Mann sich gerade aufhält?«
    67.
    Seine Zeit lief ab. Die letzte Schmerzattacke war schlimmer gewesen als alle vorherigen, und diesmal schien sich keine Besserung mehr einstellen zu wollen.
    Mühsam erklomm er die Metalltreppe. Es waren nur sechzehn Stufen durch das Halbdunkel – acht bis zu einer Plattform, dann eine Kehre und weitere acht, die zu einer schweren Stahltür führten –, doch es erschöpfte ihn, als würde er einen Berg besteigen.
    Er keuchte. Der Puls stach ihm wie Messer in den Schläfen, seine Gliedmaßen schienen in Flammen zu stehen, und auf seiner Brust lag ein gewaltiger Druck, als sei er in eine stählerne Presse geraten. Schweißüberströmt ließ er sich auf der obersten Stufe nieder, hielt sich zitternd an dem rostigen Geländer fest und rang um Atem.
    Er schmeckte Kupfer, zog ein Taschentuch aus seiner Jacke und wischte sich über den Mund. Das Taschentuch war augenblicklich mit frischem hellem Blut durchtränkt. Er legte den Kopf zurück, schluckte und bemühte sich, die Übelkeit zu ignorieren, die der Blutgeschmack ihm verursachte.
    Als er die Augen schloss, sah er grelle Lichtflecken vor sich tanzen, und irgendwo, weit entfernt, glaubte er, ein Gesicht mit schwarzen augenlosen Höhlen zu erkennen. Es starrte ihn an.
    Bald , schien es ihm zuzuflüstern, bald bist du wieder bei mir .
    »Ich … ich bin noch nicht so weit.« Seine Worte klangen wie ein Stöhnen, das selbst aus weiter Ferne kam. »Es … gibt noch etwas … zu tun.«
    Ich warte auf dich , erwiderte das Flüstern. Komm, komm zu

Weitere Kostenlose Bücher