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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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verschwanden sogleich wieder in den oberen Baumkronen. Glotzpiepen hatten für ihren kleinen Körper, verhältnismäßig viel zu große Augen. Es ist schon des Öfteren vorgekommen, dass eine Glotzpiepe vom Baum gefallen ist, da sie das Gewicht ihrer riesigen Augäpfel nicht mehr tragen konnte.
    »Nach Ihnen, Prinzessin!« Lucius grinste und vollzog eine einladende Handbewegung.
    Stadt der Engel
    »Ehrenwerter Bischof Kahn?« Der Soldat, der soeben den Raum betrat, schrie etwas zu laut. »Meister Voldho ist zurückgekehrt und erwartet Euch im Hangar.«
    »Ausgezeichnet!«, erwiderte Kahn und rieb sich die Hände. Er ging an dem Soldaten vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. »Mein Bischof!«, Voldho fiel auf die Knie und stützte sich mit den Händen auf den Boden, als er Kahn aus einem Nebenraum den Hangar betreten sah.
    »Jaja, steh auf!«, sagte dieser nur und forderte Voldho mit einem Fingerzeig auf, sich zu erheben. »Deine Tunika ist zerrissener und dreckiger als sonst, Voldho! Ich hoffe, es ist alles glatt gelaufen?«, fragte Kahn und hob eine Augenbraue.
    »Jaaja... wir hatten einen Verlussst.« Voldho grinste und zeigte auf zwei Männer, die eine Bahre mit dem toten Soldaten aus dem Segler trugen. »Aber nichts weiter. Esss ist, wie gemeldet, allesss in bester Ordnung. Wir können nun jederzeit sehen, wo sich unssssere Schäfchen aufhalten!«, beteuerte Voldho und zog eine kleine, ovale Apparatur aus seiner Tasche, die eine Art Bildschirm besaß, auf dem winzige, blinkende Punkte zu sehen waren. Die Apparatur piepste jedes Mal wenn ein Punkt erschien und sogleich wieder verschwand. »Der hier issst dieser komische General!«, sagte Voldho uns deutete auf einen der Punkte.
    »Und der andere?«, wollte Kahn wissen.
    »Mein Mittagessen, Hochwürden!«, antwortete Voldho. Kahn verdrehte die Augen, würdigte die Aussage aber keines Kommentars.
    »Dann lass uns morgen starten und in der Nähe des Dschungels verharren!«, sagte er nur und zog sich die Kapuze seines Mantels über den Kopf. »Damit wir unsere Freunde im Tempel begrüßen können.«
    Stadt der Engel, Kerker
    Gregor Barthas bemerkte, wie durch einen winzigen Schlitz in der Wand ein klein wenig Tageslicht sickerte. Er blinzelte und erhob sich aus dem Heu, auf dem er wie jede Nacht geschlafen hatte.
    Ein weiterer Tag mehr, an dem das Volk von Archadis seinem Ende näher rückt, dachte er und klopfte sich etwas Heu von seiner Robe. Wenn ich nur hier heraus käme und dem Volk die Wahrheit erzählen könnte. Sie werden meiner armen Tochter kein Gehör schenken, falls sie wiederkehren sollte.
    Sein Gesicht war über die Zeit ausdruckslos geworden und lag in tiefen Falten. Auch wenn es nur wenige Tage waren, es kam dem König vor wie eine Ewigkeit. Von der sonstigen Herzlichkeit des Königs war nur wenig übrig geblieben. Sein weißer Bart und die gelockten Haare, die üblicherweise eine Krone verdeckten, waren verfilzt und ungewaschen, die Robe mit Schmutz übersät. Barthas fragte sich, was der Bischof mittlerweile aus seinem Schloss gemacht hatte und ob all seine braven Soldaten, die Zimmermädchen und sonstige Gefolgschaft zum Schweigen gebracht wurden, oder ob wenigstens Einige dem Wahnsinn der Kirche entgangen waren.
    Er fing an, in seiner Zelle auf und ab zu gehen, als es plötzlich an den Gitterstäben klimperte. Er ließ seinen Blick über den Boden nahe der Stäbe schweifen und bemerkte, dass vom Gang her langsam ein Becher zwischen den Gitterstäben hindurch vor seine Füße rollte. Was zum... Barthas bewegte sich nach vorn, bückte sich und hob ihn auf. Es war ein einfacher Becher aus Holz, einen wie auch er in seiner Zelle hatte. Er vermutete, dass alle Häftlinge solch einen besaßen. Noch nie jedoch hatte er einen anderen Häftling zu Gesicht bekommen. Nur ab und zu lauschte er, wie die Wärter mit jemandem in einer anderen Zelle zu reden schienen. Langsam richtete er sich auf und drehte den neugewonnenen Becher in seinen Händen. Es lag ein kleines Stück Pergament im Inneren, auf dem mit Kohle etwas geschrieben war. Er nahm es vorsichtig heraus, hob Becher und Papier hinter dem Rücken und ging langsam zur Zellentür. Er blickte den Gang hinauf und hinunter. Nichts war zu erkennen, nur der Schatten eines Wächters, der wohl auf seinem Stuhl eine Ecke weiter eingeschlafen war. Barthas las, was auf dem Zettel geschrieben stand:
     
    Sie sind nicht alleine!
    Kann der Wächter wegen, nicht frei mit Ihnen kommunizieren.
    Wir werden einen

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