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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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her? Sofort hob er ihn auf und schaute hinein:
    KOPF RUNTER!
    ,stand in krakeliger Schrift auf dem vergilbten Papierfetzen. Kopf runter? Barthas blickte sich um. Einige Sekunden später bekam er mit eigenen Augen zu sehen, was mit dieser Aufforderung gemeint war. Draußen im Gang blitzte es hell auf. Es war ein kräftiger Blitz, dem ein kurzer, lauter Knall folgte, der sein Trommelfell zum Beben brachte. Barthas warf sich in seinen Strohhaufen, um nicht von dem Blitzgewitter erfasst zu werden. Vor seinen Augen sah er leuchtende Punkte und außer einem lauten, andauernden Pfeifton, hörte er nichts außer gedämpfte Stimmen und Schreie, die aus dem Gang zu ihm drangen. Irgendetwas oder irgendjemand öffnete seine Zellentür. Er vernahm nur eine verschwommene Gestalt, die etwas zu ihm sagte, das er nicht verstand. Seine Sinne waren betäubt. Er wurde hochgezogen und hinaus in den Gang gezerrt. Das Blitzgewitter war verschwunden, jedoch konnte Barthas nicht mehr erkennen als verschwommene, kahle Wände an denen er von einem milchigen, rötlichen Wesen vorbeigezogen wurde. Plötzlich eine weitere Figur: blau... grün... so etwas in der Art. Die zweite Gestalt war deutlich größer als die, die ihn gerade durch die Gänge zerrte. Er vernahm ein Grummeln, die Gestalten unterhielten sich im Rennen, schienen hektisch. Er ließ sich mitschleppen. Ganz langsam verwandelte sich das Pfeifen in ein Rauschen und er konnte wieder einige Wortfetzen wahrnehmen. Er wurde in eine Ecke gesetzt. Sie waren noch immer im Kerker. Jemand schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht... immer und immer wieder.
    »Ich habe gesagt, KOPF RUNTER!« Eine weibliche Stimme ertönte vor ihm. Mit jedem Schlag ins bärtige Gesicht erwachte der König mehr und mehr aus seiner Trance. Schemen formierten sich langsam zu Bildern und auch das Rauschen wurde wieder zu verständlichen Tönen. »Tut mir Leid, mein König!«, sagte die weibliche Stimme, die sehr erfahren und bestimmt klang. Als seine Sehkraft wieder hergestellt war, drehte sich die Frau, die gerade noch vor ihm kniete schon weg, sodass er ihr Gesicht nicht erkennen konnte. Sie trug jedoch einen weinroten Arbeiterkittel und robuste Lederhosen. Sie war stabil gebaut, jedoch nicht dick, ihre roten Haare waren zerzaust und hingen ihr bis knapp unter die Ohren. Auf ihrem Rücken trug sie das Logo der Phönix Gesellschaft: Ein zweigeteiltes Oval, das wohl Phön symbolisieren sollte: Eine Seite schwarz, die andere weiß. Aus den Seiten ragten symbolisch brennende Schwingen. In einem Halfter an ihrem Gürtel trug die Frau eine Schattenpistole und eine Art Werkzeugbeutel. Sie wendete sich der anderen Gestalt zu: diese trug eine Gauklermütze und war in einen grünblauen Flickenanzug gehüllt. Unter der Mütze traten vereinzelt einige dünne, dunkelbraune Dreadlocks heraus. An seiner bunten Hose hingen allerlei Gegenstände und Dinge, die aussahen wie Spielzeug.
    Was ist hier los?... Barthas rieb sich die Augen. Plötzlich kamen zwei Wachen um die Ecke, die durch den Tumult im Kerker aufmerksam geworden sind. Sie waren sichtlich verwirrt, als plötzlich eine Frau und ein seltsamer Gaukler vor ihnen standen und zogen ihre Waffen: kurze Speere, die gleichzeitig gefährliche Lichtgeschosse abfeuern konnten. Den Reflexen der seltsamen Dame in Rot waren sie jedoch nicht gewachsen. Mit einem Ruck, so schnell dass es kaum wahrzunehmen war, zog sie ihre Pistole und schoss. Nicht jedoch auf die Soldaten selbst, sondern über ihnen an die Decke, woraufhin einige kleine Steine herunterbröckelten. Die Elitesoldaten schauten kurz nach oben und lachten unbeeindruckt. Doch diese Sekunde der Unaufmerksamkeit nutzte die andere Person an der Seite der Frau: Der Gaukler warf mit blitzschnellen Reflexen jeweils eine kleine weiße Kugeln in die Augenluken der Soldatenrüstungen. Es blitzte und knallte dumpf. Die Rüstung wölbte sich auf und die Soldaten standen regungslos da, ließen ihre Speer-artigen Waffen fallen und sackten auf die Knie. Rauch trat aus den Ritzen der Rüstung hervor, bevor die beiden längs auf den kahlen Kerkerboden aufschlugen.
    »Die schlafen nur«, sagte die Frau und drehte sich zu Barthas. Sie trug eine Brille mit eckigen Gläsern auf ihrer kleinen Nase, die ihr verblüffend gut stand. Barthas schätzte die Frau auf mittleres Alter, was ihr aber nicht unbedingt anzusehen war.
    »Hoch! Wir müssen uns irgendwo verstecken!« Sie reichte ihm die Hand und zog ihn zu sich nach oben, während der bunte

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