Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
Vom Netzwerk:
Wand hinter ihm. Voldho fiel auf die Knie, als das Gestein über seinem Kopf hinweg donnerte. Zuerst erschien ein greifvogelartiger Fuß, der die Mauer in Fetzen riss und lautstark auf den Boden des Raumes krachte.
    »Die Chimäre!!«, brüllte Cora, hob sich die Hände über den Kopf und duckte sich, um nicht von heranfliegenden Felsen getroffen zu werden. Auch Picardo wich zurück. Ohrenbetäubender Lärm mischte sich unter das hämische Lachen Kahns, an dem die fliegenden Felssplitter abzuprallen schienen. Es machte den Eindruck, als könne er das Zepter kontrollieren.
    Einige Sekunden später, die sich für Lea wie Stunden anfühlten, lichtete sich der Qualm und die Mauer war bis auf den Grund eingerissen. Ein gewaltiger, weißgefiederter Kopf war zu sehen. Das skurrile Tier zog seinen langen Hals ein, blickte sich um und kam direkt hinter dem Bischof zum Stehen. Die Augen der Chimäre wirkten geplagt, voller Pein und Schmerz. Sie riss den Mund auf und gab einen gellenden Schrei von sich. Lea, Picardo und Cora hoben sich die Ohren und Nasen zu. Es stank nach altem Fisch.
    Langsam kam auch Lucius wieder zu sich. Langsam. Noch wusste er nicht genau, was geschehen war, bis sich die Bilder vor seinen Augen wieder zu einem Ganzen zusammensetzten. Sein Rücken schmerzte. Sicher hatte er sich etwas gebrochen, oder gestaucht wenn er Glück hatte. Er ließ sich jedoch vorerst nicht anmerken, dass er wieder bei Bewusstsein war. Jetzt nur keinen Fehler machen..., dachte er.
    Kahn riss das Zepter nach unten. Funken verfolgten seinen Weg und blitzten gefährlich auf. Wind und Rauch stieg von überall her empor.
    »Achad Da Faghra No!«, schrie Kahn. Das Ende des Zepters begann schwarz zu leuchten, dichter lila Dampf stieg empor und hüllte die Umgebung ein. Doch es war kein normaler Rauch mehr, er schien sich zu sammeln. Und zwar über dem Brunnen der Elemente. Er bildete einen wabernden Wirbel, wirkte wie ein schwarzes Loch, welches sich direkt in diesem Raum auftat und alles zu verschlingen drohte, was ihm zu nahe kam. Die Chimäre sah gespannt zu. Man konnte nicht sagen, ob ihr gefiel was hier vor sich ging, man hatte ihr ihren Willen vor langer Zeit geraubt.
    Die Luft zitterte wie die über einem aufgefächerten Lagerfeuer. Der Wind wurde zu einem Sturm, der jegliche Konversation unmöglich machte.
    »Picardo!!«, schrie Cora. Dieser konnte nur an ihren Lippenbewegungen erahnen, dass sie ihn ansprach. »Picardo! Wir müssen unsere Energie bündeln!« Sie schrie ihm nun direkt ins Ohr. Lea lag zitternd auf dem Boden, die Hände über dem Kopf verschränkt.
    »Aber wie...« Noch bevor Picardo zu Ende fragen konnte, hüpfte Cora zu ihm auf den Brunnen, griff sich die beiden Amulette, die hell leuchteten und drückte Picardo das Amulett der Finsternis in die Hand. »Konzentriere dich auf die Träne! Bündle die Energie, die in dir schlummert!«
    »Hört auf, ihr werdet Sterben!«, schrie Lea, doch niemand hörte sie. Picardo war absolut überfordert. Er blickte immer wieder zu Cora. Sie stand regungslos da, die Träne in den von sich gestreckten Händen liegend. Ihre Augen hatte sie geschlossen. Picardo blickte sich um, sah Lea, die zitternd auf dem Boden lag und ihn nun flehend anstarrte. Er sah den Bischof, dessen Gewand wild flatterte und ein Schein, der ihn umhüllte wie eine unsichtbare Mauer. Seine Augen waren nicht mehr menschlich. Neben ihm die riesige Chimäre, die er zur Unterstützung gerufen hatte. Hinter ihm stand Voldho, der widerliche Kerl aus Goldhafen.
    Doch noch ist es nicht zu spät... Picardo streckte die Träne von sich und schloss ebenfalls die Augen. Plötzlich schienen sich Energien zu vermischen. In diesem Augenblick wurde der Schmerz, den der Bischof verspürte stärker. Etwas schien ihm entgegen zu wirken, der schwarze Strudel über dem Brunnen wurde kleiner, der Rauch schien dünner zu werden.
    »Was zum...?!« Seine Augen waren weit geöffnet, glasig und die Pupille beinahe milchfarben. »VOLDHO!!« Die Stimme des Bischofs war noch immer verzerrt und unmenschlich. »Nimm ihnen die Amulette ab«, befahl er.
    Voldho zögerte. »LOS!« Kahn drehte seinen Kopf zu Voldho und schaute ihn mit seinem leeren Blick an, sodass ihm sämtliche Glieder erstarrten.
    »Meissster?!«, sagte Voldho und ging auf die Knie. »Meine Macht reicht nicht ausss!« Er legte sein Gesicht in seine klauenartigen Hände und roch seinen eigenen Schweiß. Ich bin nicht würdig, dem Meister zu dienen... zu schwach...
    »Wenn deine

Weitere Kostenlose Bücher