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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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Kostümen?“ fragte Trix. „Ist doch egal“, beschwichtigte sie Dan, „Hauptsache ihr zwei ...“, dabei winkte er Carmen heran, „habt jetzt eines“ Sie hörten Baals Anhänger vor dem Tor. „Was machen wir jetzt?“ fragte Carmen. „Wir können doch nicht so einfach heraus spazieren.“ „Nein“ entgegnete Dan., „die Wache hat es doch gesagt.“ Er wies die noch stehenden Festivalgäste an, alle anderen Verletzten wegzubringen.
    „ Sie werden euch holen.“
    Tatsächlich rüttelte das Tor. Einen Angriff wagten die Maskierten sie nicht, allerdings hatten sie die Verschleppung ihrer Gefährten noch nicht vergessen. 'Speerspitzen helfen einander', hatte Peterle gesagt.
    Trix lag rechts von Phoenice, Carmen zu ihrer linken. „Werden sie nicht Verdacht schöpfen, wenn sie nur drei finden?“ flüsterte Trix. „Sie werden froh sein, überhaupt jemanden zu finden. Mich werden sie dank des blutigen Verbandes erkennen“, beruhigte sie Phoenice, „und jetzt leise! Seht verletzt aus!“ Carmen legte ihren Unterschenkel in einem ungesunden Winkel über Phoenices Stiefel.
    Die Holzkonstruktion öffnete sich langsam und knarrend. Die eingebaute Türe hatten sie also noch gar nicht entdeckt. Mehrere Maskierte kamen herein, jedoch nicht genug, um das gesamte Lager der Festivalgäste anzugreifen. Sie hoben die stöhnenden, am Boden liegenden, weißgekleideten Gestalten auf, brachten sie aus dem Gelände und ließen die Musikfans gewähren, als dies das Tor wieder schlossen.
    „Jetzt seid ihr in Sicherheit,“ flüsterte ihnen jemand zu. Phoenice fröstelte. Sie wusste nicht mehr, auf welcher Seite sie sicherer war.
    Carmens Bein war durch die unvorteilhafte Liegeposition eingeschlafen. Die große Frau musste das Humpeln nicht einmal simulieren. Stöhnend bedankte sie sich. Sofort erhielt sie einen Rippenstoß von einem der vermeintlichen Retter. „Wir flüstern!“ korrigierte sie Phoenice. Carmen sagte nichts mehr. Eine der Wachen trat auf Phoenice zu: „Du schuldest mir etwas!“ Trotz des Flüstertones erkannte sie die Stimme. Peterle verbarg sich hinter dem Kostüm! „Danke“, formte sie lautlos mit den Lippen, während die Maskierten sie vom Tor fort brachten.
    Ein beachtlicher Trupp blieb zurück, um den Eingang aus der Ferne zu beobachten. Baals Befehl war immer noch nicht umgesetzt. Noch nicht.
    Phoenice mochte gar nicht daran denken, wie es Peterle ergehen mochte, wenn Dans Pläne Wirklichkeit wurden. Gewiss, er freute sich auf den Kampf, doch würde er ihn überstehen? Sie fühlte sich ihm auf eine freundschaftliche Art verbunden, aber darauf durfte sie im Moment keine Rücksicht nehmen.
     

Die Maskierten luden die drei vermeintlichen Gefährten vor dem Lazarettzelt ab.  Eine Gestalt keuchte sichtlich unter der Last. Phoenice winkte ihnen zum Abschied mit der verwundeten Hand zu, dann gingen sie von dannen. Sie schlossen sich den wartenden Gestalten an. „Wo haben sie die Gefangenen?“ flüsterte Trix. Die Sonne war bereits untergegangen, sie durften nicht zu spät kommen.
    Phoenice wusste, wer ihr das vielleicht verraten konnte und betrat das Lazarettzelt. „Hier könnt ihr die Masken abnehmen“, zischte sie ihnen zu. Die zwei folgten ihr und versuchten, möglichst krank auszusehen. Sofort erschien medizinisches Personal, um sie zu versorgen. Die mittelgroße, blonde  Frau erkannte Phoenice sofort. „Du möchtest bestimmt deinen Verband gewechselt haben?“ Phoenice nickte. Sie beschloss, nicht viel Zeit zu vergeuden: „Ja, für heute abend.“
    Die Frau lächelte. „Da wollen sie alle sauber sein, aber lass dir sagen, Kind: Der Herr schaut nicht auf das Äußere, er sieht dir direkt in das Herz.“
    Phoenice überraschte es, eine solche Weisheit aus dem Mund eines Mitglieds der Mission zu hören. „Jawohl, das tut er“, sagte sie bekräftigend.
    Die Medizinerin machte sich daran, den alten Verband abzunehmen. Ihre Fürsorglichkeit machte Phoenice verlegen. 'Wie konnte jemand so fürsorglich und zugleich so grausam sein?', dachte sie sich und wusste nicht einmal, ob sie damit sich selbst oder die Ärztin meinte.
    „Wie viel Zeit haben wir denn noch?“ fragte sPhoenice und bemühte sich,  aufgeregt zu klingen, was ihr nicht sehr schwer fiel.
    „ Die Vorbereitungsmesse findet gleich statt.“
    Keine der drei wagte zu fragen, was sie damit meinte. Die Naht hatte sich wieder geöffnet, wie die Frau missbilligend feststellte. „Der Weg einer Spitze ist hart. Sie werden bestimmt auch

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