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Phönix

Phönix

Titel: Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Waffenstillstand aufgezwungen haben.«
    »Wie?«
    »Überlaß das mir. Deine Aufgabe ist es, mich so lange am Leben zu erhalten, daß ich den Waffenstillstand in deine Hände übergeben kann.«
    Hier entstand beträchtliches Schweigen, dann sagte Morrolan: »Es müssen diverse Dinge besprochen werden, denke ich.«
    »Weiter.«
    »Zuallererst führe ich keine Mordanschläge aus.«
    »Kein Problem, das mache ich. Wenn du jemanden töten möchtest, darfst du ihn gerne zu einem Kampf Mann gegen Mann herausfordern, wenn dir das lieber ist.«
    »Dann gibst du also zu, daß du diesen König ermorden wirst?«
    »Nein. Aber ich streite es auch nicht ab.«
    »Hmmm. Des weiteren können wir nicht sicher sein, ob Daymar und Sethra Erfolg haben. Das Imperium hat mehrere Male versucht, das Hindernis zu überwinden, und ist gescheitert. Was läßt dich glauben, wir könnten durchdringen?«
    »Vieles«, sagte ich. »Erstens wissen wir über die Phönixsteine Bescheid. Zweitens wissen wir, daß Daymar es schon einmal geschafft hat, zumindest ein Stück weit. Drittens haben wir Sethra Lavode.« Sie lächelte und neigte leicht den Kopf.
    »Es klingt riskant«, sagte Morrolan.
    Ich sagte: »Sethra?«
    »Es ist einen Versuch wert«, sagte sie. »Wie gut kennst du Grünewehr?«
    »Ich habe einen Ort so markiert, daß ich mich hinteleportieren kann, wenn du das meinst.«
    »Ich weiß nicht, ob das reicht. Wir benötigen ein festes, detailliertes Bild dieses Ortes und Erinnerungen aller fünf Sinne.«
    »Hmmm. Da fällt mir etwas ein. Laßt mich nachdenken.«
    »Bitte sehr«, sagte Sethra.
    Ich fragte: »Was nun?«
    Morrolan ergriff wieder das Wort. »Woher können wir wissen, daß das Imperium im Erfolgsfalle Cawti tatsächlich freiläßt?«
    Ich zuckte die Achseln. »Können wir nicht. Daran arbeite ich. Ich habe einige Ideen. Wenn die nichts werden, streichen wir vielleicht den gesamten Plan. Morgen Mittag werde ich es wissen.«
    »Mir scheint doch«, warf Morrolan ein, »daß du hier mit sehr vielen Hoffnungen arbeitest. Du hoffst, du kannst die Phönixsteine durchdringen. Du hoffst, du kannst von Grünewehr einen Vertrag erzwingen. Du hoffst, du kannst danach entkommen. Du hoffst, die Imperatorin wird dir so dankbar sein, daß sie Cawti freiläßt.«
    »Das war eine recht gute Zusammenfassung.«
    Ich wartete zwei Atemzüge lang, dann sagte Morrolan: »Ich bin dabei.«
    »Klingt nach Spaß«, fand Aliera.
    Sethra nickte, und Daymar zuckte mit den Schultern. Noish-pa blickte mich eine Weile fest an, dann aß er weiter. Ich fragte mich, was er dachte. Vielleicht daran, wie ich gesagt hatte, daß ich Dragaeraner haßte, und jetzt, wo ich in Schwierigkeiten war, zu wem rannte ich dann um Hilfe? Guter Einwand, das. Ich kannte sie schon sehr lange, und wir hatten zusammen so viel durchgemacht. Ich habe sie halt nie als Dragaeraner angesehen; sie waren Freunde. Wie konnte ich –
    »Wann werden wir es angehen?« fragte Morrolan.
    Ich gab an Sethra weiter: »Wieviel Vorbereitungszeit wirst du mit Daymar benötigen?«
    »Wenigstens bis morgen. Genau werden wir es erst wissen, wenn wir uns in das Problem einarbeiten.«
    »Also gut. Vorsichtig geschätzt: morgen nachmittag. Wenn ihr bis dahin nicht fertig seid, sehen wir weiter. In der Zwischenzeit muß ich kurz nach Hause, jemanden abholen.«
    »Wen?«
    »Ihr werdet sehen. Er ist Trommler.«
    »Aus Grünewehr?« fragte Sethra.
    »Jau.«
    »Meinst du, er hilft uns?«
    »Wenn er ein Spion ist, was ich für möglich halte, wird er es gern tun. Wenn er keiner ist, vielleicht nicht.«
    »Wenn er ein Spion ist –«
    »Für das, was ich vorhabe, ist es unwichtig.«
    »Wohlan denn«, sagte Morrolan und ließ den Nachtisch bringen, irgendwelche frischen Beeren mit süßer Sahnesauce. Er kam, ich aß ihn, aber wie er schmeckte, weiß ich nicht mehr. Nach dem Essen stellte ich sicher, daß mein Großvater es sich so gut es ging bequem machte, las noch ein paar von Kragars Notizen und lief dann in den Hof des Schwarzen Schlosses.
    »Loiosh, du und Rocza bleibt wachsam.«
    »Ich weiß, Boß. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Sie haben dir schonmal aufgelauert –«
    »Ja, ja. Wie geht es deiner Frau?«
    Rocza rutschte auf meiner rechten Schulter herum und rieb sich ein wenig an mir. Ich rief mir eine Stelle gegenüber von meiner Wohnung vors geistige Auge und teleportierte uns hin. Loiosh und Rocza verließen bei unserer Ankunft meine Schulter und flogen herum.
    »Hier ist keiner, Boß.«
    »Kompliment an

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