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Phönix

Titel: Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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begann zu lächeln. Das war ein Mädchen nach meinem Herzen. Alles, was sie tat, tat sie für mich. Auch ihr Denken hatte sie auf mich eingestellt. Sie zog ihr Zigarettenetui hervor. Das Gold strahlte bis zu mir herüber. Ich ging auf sie zu, um ihr Feuer zu geben. Sie blickte zu mir auf. Der blaue Rauch warf wirbelnde Schatten in ihre Augen. Ich schmunzelte auf sie hinunter. »Wenn ich dich nicht liebte, würde ich dich zu meinem Teilhaber machen.«
    »Nimm dich in acht«, warnte sie mich, »ich könnte dich beim Wort nehmen. Dann wirst du mich nie los.«
    »Das ist gar keine schlechte Idee«, sagte ich. »Ich war ja nicht derjenige, der davonlaufen wollte.«
    Das Lächeln verschwand von ihren Lippen. »Können wir nicht Freunde sein, Brad?«
    Ich schaute sie so lange an, daß es ihr unter meinem Blick ungemütlich wurde. Sie wandte ihre Augen von mir ab und schaute auf den Boden. »Geht das nicht, Brad?« wiederholte sie mit schwacher Stimme.
    »Vielleicht können wir's«, sagte ich, »wenn die Liebe dahin ist.«
    Sie schaute zu mir auf. Mein Herz tat einen Sprung bei dem plötzlichen Schmerz in ihren Augen. Ich streckte meine Hand halb nach ihr aus, um den Kummer wegzuwischen, doch dann hielt ich inne.
    Das Telefon summte, und ich trat hinter meinen Schreibtisch, um den Hörer abzunehmen. Während ich sie weiter beobachtete, richtete mir Mickey aus, daß Martin zum Mittagessen gegangen sei. Ich bat sie, es später noch einmal zu versuchen, und legte auf.
    »Er ist zum Essen gegangen«, erklärte ich.
    »Oh«, bemerkte sie mit ausdrucksloser Stimme und schaute wieder auf den Boden.
    »Elaine«, sagte ich scharf.
    »Was?« fragte sie mit gesenktem Blick in dem gleichen ausdruckslosen Ton.
    »Aber die Liebe ist noch nicht vorbei, Elaine«, sagte ich. Und als sie zu mir aufschaute, merkte ich, daß sie sich vor mir nicht verstellen konnte.
    Der Schmerz war aus ihren Augen verflogen.
    20
    Wir gingen ins >Colony< zum Mittagessen. Der Empfangschef fing uns an der Tür ab. »Mr. Rowan«, murmelte er, »ich habe dort hinten einen wunderbaren Tisch für Sie.«
    Ich schaute mich um. Das Lokal war gerammelt voll. Dieser Bursche war ein ausgemachter Schmeichler; für ihn war jeder Platz wunderbar. Er führte uns zu einem Tisch, der weit vom Eingang des Restaurants entfernt lag; noch zwei Schritte weiter, und wir hätten bereits auf der nächsten Straße gesessen. Ich überlegte, ob er wohl das Gerede über mich gehört hatte. Als ich dieses Lokal zum erstenmal betreten hatte, war ich ein aufstrebender junger Mann gewesen, der versuchte, auf einen künftigen Kunden Eindruck zu machen. Ich hatte gar keine so schlechte Karriere gemacht seither. Ich lächelte, während ich mich hinsetzte. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte ich den Auftrag nie bekommen. »Worüber lachst du?«
    fragte Elaine.
    Ich erzählte es ihr, und sie lachte ebenfalls. »Ist das nicht grotesk?«
    Ich schüttelte ernst den Kopf. »So sind nun mal die Leute hier in New York«, sagte ich. »Offenbar hat es sich bereits herumgesprochen: Rowan ist pleite.«
    Wir lachten immer noch, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir vernahm.
    »Elaine Schuyler!« rief jemand. »Was machen Sie denn in New York?«
    Ergeben stand ich auf, bereits ein höfliches Lächeln auf den Lippen. Eine attraktive, jugendlich wirkende Frau mittleren Alters lächelte uns zu. Ich fluchte leise vor mich hin, als ich sie erkannte. Das hätte ich mir ja auch denken können. Sie schrieb die Klatschspalte für eine der Nachrichtenagenturen. Morgen früh würde es in der Hälfte aller amerikanischen Zeitungen stehen. Denn solch eine saftige Geschichte konnte man sich natürlich nicht entgehen lassen: Matt Bradys Nichte und sein Gegenspieler zusammen beim Mittagessen.
    Kurz darauf verabschiedete sie sich, und ich schaute zu Elaine hinüber. »Du weißt, was das bedeutet?« fragte ich sie. Sie nickte.
    »Dein Onkel wird böse sein.«
    Sie lächelte zögernd. »Das ist mir egal.« Ihre Hand ruhte für einen Augenblick über meiner auf der Tischplatte. »Ich halte zu dir.«
    Wir gingen wieder zurück ins Büro, und während wir auf mein Telefongespräch warteten, erzählte sie mir einiges aus Matt Bradys Vergangenheit. Es war wirklich eine tolle Geschichte. Diese Burschen kannten wirklich keine Skrupel. Dagegen waren die Leute in meinem Beruf geradezu Heilige. Offenbar hatte jeder von diesen Stahlkönigen den anderen mindestens einmal übers Ohr gehauen. Die meisten hatten es wohl sogar mehrfach

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