Piesberg in Flammen
Boden und verschwand nach oben.
Die Haustür stand weit offen und lieà kalte Luft herein. Hero Dyk bückte sich nach seinen Kleidern und zog sich an. »Weshalb sucht man mich?«, brachte er heraus.
Pieter öffnete seine Arme weit. »Es brennt«, sagte er. »Ihr Haus brennt. Niemand konnte Sie erreichen. Sie hatten das Handy ausgeschaltet.«
Es dauerte, bis ihm die Bedeutung dieser Nachricht bewusst wurde. Zunächst schien Hero Dyk mit den Gedanken noch ganz woanders zu sein. Er hob einen Arm und wies mit dem Finger auf Pieter. »Jetzt erkenne ich Sie«, rief er. »Von dem Foto. Das waren Sie. Ich bin im âºOld Hediâsâ¹ in Wellendorf gewesen. Hedi ist Ihre Mutter. Hedi Steiner und Karl-Johann Steiner. Na klar.«
»Das ist richtig«, sagte Pieter und senkte den Blick wie auch die Stimme. Seine spöttische Haltung wich der eines geprügelten Hundes.
Da erst begriff Hero Dyk, was Pieter zuvor gesagt hatte. »Es brennt«, wiederholte er, und seine Gesichtszüge entgleisten ihm vollkommen. »Oh. Und Mutter?« Er stürzte nach drauÃen zu seinem Rad. Trush-Orbeek saà auf der Bank, neben ihm stand der Mann, den er am Friedhof auf der StraÃe gesehen hatte. Alles, was die Siedlung bewohnte, schien versammelt zu sein, aber Hero Dyk achtete nicht darauf. Er merkte kaum, dass Pieter ihm nachstürzte, auf der Veranda stehen blieb und die Arme hilflos hängen lieÃ.
ACHT
Von Weitem schon sah Hero Dyk das Blaulicht zwischen den umliegenden Häusern blitzen, und er roch das Feuer. Die StraÃe, in der sein Haus stand, war von der Polizei abgesperrt worden. Sie mussten die vielen Schaulustigen zurückhalten.
Dabei gab es kaum etwas zu sehen. Kein Feuer schlug aus den Fenstern oder dem Gebälk. Eines der Einsatzfahrzeuge hatte seine Leiter bis weit über das Dach ausgefahren. Im Korb an der Spitze stand ein Feuerwehrmann, bereit zu löschen. Er wartete jedoch und schien das Geschehen hinter dem Haus zu beobachten.
Die Eingangstür stand weit offen, fremde Männer gingen ein und aus. Sie schienen ihre Ausrüstung zusammenzupacken. Hero Dyk gab sich als Besitzer zu erkennen und wurde durchgelassen. Karl Heeger trat ihm entgegen.
»Mensch, wo warst du nur? Wir haben versucht, dich per Handy zu erreichen.«
»Ich habe es ausgeschaltet, als ich Lilly im Krankenhaus besuchte«, gestand Hero Dyk. »Ich habe vergessen, es wieder einzuschalten.« Das war nicht die volle Wahrheit. »Was ist passiert? Wo sind Mutter und Svetlana?«
»Es ist ihnen nichts geschehen«, beruhigte Heeger. »Nur das Schreibhaus hat gebrannt. Die Kollegen von der Feuerwehr konnten das Wohnhaus sichern. Den gröÃten Schaden richteten sie mit ihren Stiefeln an. Das Feuer im Schreibhaus konnte schnell und ohne Wasser gelöscht werden, ihm fehlte der Sauerstoff, um sich auszubreiten. Aber der Rauch hat viel Schaden angerichtet. Du wirst dort lange nicht arbeiten können.«
Hero Dyk verlangte, seine Mutter zu sehen. Sie lag im Wohnzimmer in ihrem Fernsehsessel und lieà sich von Svetlana kalte Tücher auf die Stirn legen. Ein Sanitäter maà ihren Puls.
»Hero!«, rief sie, als er eintrat. »Mein Junge! Wo hast du gesteckt, als wir dich brauchten?«
Svetlana nickte ihm mit ernstem Gesicht zu und gab auf seinen fragenden Blick hin zu verstehen, dass es Doña Francisca gut ging.
»Ich war bei Lilly im Krankenhaus und habe vergessen, das Handy wieder einzuschalten.« Er wandte sich Svetlana zu. »Was ist passiert?«
»Kam Rauch aus dem Dach«, sagte sie. »Hab ich die Polizei angerufen.«
Hero Dyk nickte.
»Wo warst du denn?«, insistierte seine Mutter, halb gefasst darauf, dass ihr die Antwort nicht gefallen würde.
»Ich war bei Lilly und dann in Pye.«
»Bei dieser Frau?«
»Sie hat mich angerufen, weil sie Hilfe brauchte.«
»Hilfe? Bei was denn?« Schnippisch.
Der Sanitäter meldete sich zu Wort und wies auf den steigenden Blutdruck der kleinen schwarzen Frau hin.
Doña Francisca richtete sich auf und stieà ihn grob zurück. »Lassen Sie das«, fauchte sie. »Ich brauche Ihre Hilfe nicht mehr, danke. Hero ⦠hier bleibe ich nicht. Würdest du mich nach Lembruch bringen? Dort habe ich mein eigenes Haus, falls es nicht auch abgebrannt ist.«
»Aber Mutter«, sagte Hero Dyk. »Dem Haus ist nichts passiert. Wir haben Glück gehabt. Es ist
Weitere Kostenlose Bücher