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Pilger Des Hasses

Pilger Des Hasses

Titel: Pilger Des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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einen unausgesprochenen Gedanken, den er ihr nicht mitteilen wollte.
    »Willst du das wirklich für ihn und mich tun? Wirklich? Du ziehst allein weiter, damit er glücklich wird... Oh, wie gut du bist!«
    sagte sie leidenschaftlich, während sie seine Hand nahm und an ihr Herz drückte. Er hatte ihr auf seine Kosten und aus selbstloser Liebe zu seinem Freund die ganze Welt geschenkt, und vielleicht hatte sie nie mehr Gelegenheit, ihm zu danken.
    »Ich werde dir deine Güte nie vergessen. Ich will mein Leben lang für dich beten.«
    »Nein«, sagte Ciaran, und um seine Lippen spielte wieder das gewohnte düstere Lächeln, als sie seine Hand freigab. »Vergiß mich und hilf ihm, mich zu vergessen. Das ist das größte Geschenk, das ihr mir machen könnt. Wir sollten auch nicht mehr miteinander sprechen. Geh und suche ihn. Das ist dein Anteil.«
    Sie wich ein paar Schritte vor ihm zurück, die Augen immer noch dankbar und ehrfürchtig auf ihn gerichtet, machte mit Händen und Kopf eine kleine Ehrenbezeugung und wandte sich gehorsam ab, um durch das Feld zum Garten zurückzugehen.
    Als sie auf ebenem Boden war und sich einen Weg durch den Rosengarten suchte, begann sie fröhlich zu rennen.
    Sie versammelten sich im großen Hof, als alle, Mönche, Laiendiener, Gäste und Städter, das Frühstück beendet hatten.
    Selten hatte der Klosterhof eine solche Menschenmenge gesehen, und vor den Mauern summte die Vorstadt vor Stimmen, als die Gildemeister, der Stadtvorsteher, die Stadtältesten und alle Würdenträger versammelt waren, um sich der feierlichen Prozession nach St. Giles anzuschließen.
    Die Hälfte der Chormönche würde unter Leitung von Prior Robert an der Prozession teilnehmen und den Reliquienschrein überführen, während der Abt und die übrigen Brüder im Kloster blieben, um die Reliquie mit Musik und Kerzen und Blumen zu empfangen. Die Gläubigen aus Stadt und Vorstadt und die Pilger in den Klostermauern konnten sich Prior Robert anschließen, wenn sie körperlich dazu fähig waren, oder, wenn sie lahm und schwach waren, mit dem Abt warten und ihre Ergebenheit unter Beweis stellen, indem sie sich ein kleines Stückchen hinauswagten und die Heilige empfingen.
    »Ich würde so gern den ganzen Weg mitgehen«, sagte Melangell aufgeregt, die mit roten Wangen in der schwatzenden, drängenden Menge stand. »Es ist nicht weit.
    Aber zu weit für Rhun - er kann nicht Schritt halten.«
    Er stand neben ihr, sehr still, sehr bleich und sehr hell, als wäre sogar sein Flachshaar unter der Wucht dieses Erlebnisses nachgebleicht. Er stand, auf die Krücken gestützt, zwischen seiner Schwester und Frau Alice, riß die Kristallaugen auf und blickte in die Ferne, als bemerkte er nicht einmal, daß sie ihn stützend in die Mitte genommen hatten. Doch er antwortete nur:
    »Ich würde gern ein Stückchen mitgehen, bis ich zurückfalle.
    Aber ihr braucht nicht auf mich zu warten.«
    »Als ob ich dich allein lassen würde!« erwiderte Frau Weaver mit einem beruhigenden Glucksen. »Wir werden zusammenbleiben und aus der Pilgerfahrt das Beste machen, und der Himmel wird zufrieden sein. Aber das Mädchen hat junge Beine, sie soll nur den ganzen Weg mitgehen und ein paar Gebete für dich sprechen, und wir haben getan, was wir tun können.«
    Sie beugte sich herunter, um den Ausschnitt seines Hemdes und seinen Mantelkragen ordentlich zurechtzuzupfen. Sie machte sich Sorgen über seine extreme Blässe und fürchtete, er könnte durch die große Aufregung krank werden. Doch er schien still wie Elfenbein und in Gedanken weit entfernt, an einem Ort, an den sie ihm nicht folgen konnte. Ihre vom Weben rauhen Hände glätteten sein gut gekämmtes Haar und strichen Strähnen aus seiner hohen Stirn.
    »Nun lauf, Mädchen«, sagte sie zu Melangell, ohne sich vom Jungen abzuwenden. »Aber geselle dich zu jemand, den wir kennen. Es ist allerhand Lumpenpack unterwegs, man kann ihnen kaum ausweichen. Halte dich an Frau Glover oder die Apothekerwitwe...«
    »Matthew geht auch mit«, sagte Melangell errötend und lächelnd. »Das hat er mir gesagt. Wir haben uns nach der Prim getroffen.«
    Das war nur die halbe Wahrheit. Sie hatte ihm in Wirklichkeit kühn anvertraut, daß sie den ganzen Weg mitgehen und bei jedem Schritt für die Seelen beten wollte, die sie auf dieser Welt am meisten liebte. Es war nicht nötig, Namen zu nennen. Er dachte sicher sofort an ihren Bruder; sie aber dachte nicht weniger an die beiden gequälten jungen Männer, deren

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