Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht

Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht

Titel: Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Schlegel
Vom Netzwerk:
konnte, wie wir wissen, nicht die Zahl der Mitgliedsländer des Europäischen Rates sein. Viele meinten in der Farbe Blau des Hintergrundes die Farbe des Himmels zu erkennen und sahen in dem Beschlussdatum für diese Flagge des Europäischen Rates, es war der 8. Dezember, den Festtag der unbefleckten Empfängnis Marias. Ebenso galt Blau ohnehin als traditionelle Farbe der Mutter Gottes. Hartnäckig wurden um diese Interpretation Legenden gesponnen, die mehr und mehr verfeinert wurden: Es gab zwölf Apostel, in der biblischen Apokalypse ist von einer Sternenkrone aus 12 Sternen die Rede („Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: Eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen." - Offenbarung des Johannes 12,1) und nicht zuletzt hatte Jakob 12 Söhne aus denen die Stämme Israels hervorgingen.
     
    Doch auch wenn man es sich passend zu machen versuchte, es gab keine christliche Verschwörung bei der Entscheidung für die Flagge des Europäischen Rates. Denn wie es immer wieder bestätigt wurde, auch von den Designern, die die ursprünglichen Entwürfe fertigten, es sind zwölf Sterne die für die Vollkommenheit, Einheit und Vollständigkeit stehen. Der einzige Grund, weshalb sich so viele Mythen bilden konnten ist einzig und allein der, dass viele Menschen sich nicht die Mühe machten, in das offizielle Sitzungsprotokoll jener Sitzung des Europarates zu blicken, in der es um die Festlegung dieser Flagge, wie wir sie heute kennen geht. Manchmal klingen die vermeintlichen Begründungen auch zu verlockend, als dass man sie hinterfragt... Finden Sie nicht auch?
     
    ***
     
     

Eier lassen sich leichter schälen, wenn man sie vorher mit kaltem Wasser abschreckt
     
    Ein sehr weit verbreiteter Mythos in deutschen Küchen ist der Brauch, die gekochten Eier umgehend abzuschrecken, da sie sich dann, so heißt es als Begründung, leichter schälen lassen. Auch wenn es verlockend klingt, diesem Mythos zu glauben, es ist und bleibt ein Mythos, an dem kein Körnchen Wahrheit dran ist.
     
    Ich bin mir sicher, Ihnen ist hier und da schon der Satz am Frühstückstisch herausgerutscht, insbesondere, wenn sich ein Ei schlecht pellen lässt, dass dieses Ei nicht gut genug abgeschreckt worden wäre. Aber ob sich ein Ei gut oder schlecht schälen lässt hängt nicht davon ab, ob es nach dem Kochen in Eiswasser getaucht wird oder nicht. Vielmehr ist es eine Frage der Frische: Je besser sich ein Ei schälen lässt, desto älter ist es. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie es nach dem Kochen abschrecken oder nicht. Machen Sie doch dafür einen kleinen Versuch, wenn Sie das nächste Mal Eier kochen: Kochen Sie zwei Eier aus der gleichen Packung für vier Minuten. 'Schrecken' Sie eines der Eier nach dem Kochen intensiv eine halbe Minute mit eiskaltem Wasser ab (oder geben Sie es in eine kleine Schale mit Eiswasser, in der auch gern einige Eiswürfel schwimmen dürfen) und legen Sie das andere Ei einfach aus dem Topf auf den Teller. Jetzt warten Sie weitere 15 Minuten und schälen beide Eier. Sie werden feststellen, beide Eier lassen sich gleich gut schälen. Aber Sie werden noch etwas anderes feststellen, da bin ich mir sicher: Denn eines der Eier wird ein perfektes vier Minuten Ei sein und ein weiches Eigelb haben, während das andere innen vollkommen 'hart' ist, also ein festes Eigelb hat. Genau das ist der Effekt des intensiven 'Abschreckens': Sie verhindern damit als Liebhaber weich gekochter Eier das 'Nachgaren', also dass das weiche Ei in der Zeit bis zum Schälen und zum Verzehr mit der Resthitze fester wird. Gut abgeschreckte Eier bleiben in der Konsistenz weitestgehend erhalten, während nicht abgeschreckte Eier durch die Resthitze weiter garen und somit aus einem weichen Ei durchaus ein hartes Ei werden lassen können. Aber mit dem Schälen hat das 'Abschrecken' in keinster Weise zu tun, auch wenn dieser Mythos sich hartnäckig in den Küchen hält und bereits durch ein kleines Eigenexperiment widerlegt werden kann.
     
    Das heißt, wenn Sie ein schwierig zu pellendes Ei vor sich auf dem Frühstückstisch haben, dann ist es vermutlich sehr frisch. Diesen Vorgang kann man auch chemisch beweisen: Denn die Qualität des Schälens hängt vom pH Wert des Eiklars ab. Je höher dieser pH Wert ist, desto besser lässt sich das Ei schälen. Am geringsten ist dieser Wert direkt nach dem Legen des Ei´s. Ab diesem Zeitpunkt entweicht mehr und mehr CO2 aus der Eiklar

Weitere Kostenlose Bücher