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Pinguin Mord

Pinguin Mord

Titel: Pinguin Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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ist schon
was dran.« Er lächelte versonnen und blickte einer
jungen Schwester, die vorbeiging, auf den Hintern.
    Je oller, je doller,
dachte Heike amüsiert. »Was wissen Sie über Wittwer
und Ihren Erzfeind Grotejohann?«
    »Wittwer ist ein
knallharter Geschäftsmann. Schon damals, als es noch
familiärer zuging, handelte er nur danach, was ihm die Zahlen
vorgaben. Na ja, und Grotejohann senior, der Herr habe ihn selig,
hat sich schon immer für den Fußball begeistert. Jede
Mark, die übrig war, hat er in den Verein
gesteckt.«
    Heikes Ohren
glühten vor Aufregung. Genau das wollte sie hören.
»In den WFC?«
    »Ja, schon
damals war er ein Narr. Aber er hatte immer ein glückliches
Händchen. Er kaufte Spieler ein, um seinen Verein nach oben zu
bringen. Einmal hätte es der WFC fast in die Bundesliga
geschafft. Doch dann änderten sich die Zeiten. Daraufhin
setzte Grotejohann auf ein anderes Pferd und kaufte sich bei einem
anderen Fußballverein ein.«
    »Wissen Sie,
wo?«
    »Bei
Rotweiß Eifel. Die hatten die besseren Spieler, damals,
Anfang der Siebziger. Trotzdem wollte er den WFC nicht ganz
aufgeben.«
    »Und er hatte
noch bis zum Schluss Anteile am Verein?«
    »Sicher.«
Der alte Herr nickte. »Und mein Sohn auch. Und Wittwer
ebenfalls.«
    Heikes Aufregung
wuchs. »Dann saßen die drei in einem Boot?«
Johann Kötter lachte laut auf, fast so, als hätte Heike
ihm einen brillanten Witz erzählt. »Fußball
regiert die Welt, Frau Göbel. Das war schon damals so und ist
es heute immer noch. Ein Sport, der so kommerziell ist, dass es
schon fast kein Sport mehr ist. Es ist ein knallharter
Konkurrenzkampf.«
    »Heißt
das, dass Wittwer, Grotejohann und Ihr Sohn Konkurrenten waren,
obwohl sie Anteile am selben Verein
besaßen?«
    »Sie
interessieren sich wohl nicht für Sport?«
    »Fußball
ist nicht mein Ding«, gab Heike zu.
    »Grotejohann
hatte ein Unternehmen hier in Wuppertal, eins in Düsseldorf
und eins in Euskirchen.«
    »In der
Eifel.«
    »Richtig.
Inzwischen war er mit den Leuten aus der Eifel mehr verwachsen als
mit den Wuppertalern. Doch der WFC hat zurzeit die besseren
Spieler. Wie aber daran kommen?«
    »Er hätte
eine Mehrheit benötigt.«
    »Ganz
genau.« Der alte Herr hob den knorrigen Zeigefinger.
»Wittwer und mein Sohn haben ihn ausgelacht, als er ihre
Anteile am WFC übernehmen wollte.«
    »Also …
also wollte er sie aus dem Weg räumen?« Heike konnte es
nicht glauben.
    »Es sieht
zumindest danach aus.«
    »Haben Sie das
mal der Polizei erzählt?«
    »Warum sollte
ich?« Kötter senior schüttelte das graue Haupt.
»Ich bin ein alter Mann, und ich will nur meinen Frieden.
Mein Sohn wurde ermordet. Plunger ist wahrscheinlich nur ein
Bauernopfer. Ich weiß es nicht, aber mein Sohn und Wittwer
sind Grotejohann ein Dorn im Auge. Es geht um Millionen, wenn sein
Verein in der nächsten Saison nach ganz oben kommt. Und er hat
alles darauf gesetzt.«
    »Auf diesem Weg
würde er über Leichen gehen?« Heike war
fassungslos.
    »Er ist bereits
über Leichen gegangen, Frau Göbel.« Kötter
erhob sich schwerfällig. »Denken Sie nach und lassen Sie
das Gesamtbild auf sich wirken. So wie im Museum neulich.« Er
lächelte feinsinnig. »Und jetzt entschuldigen Sie mich,
aber ich komme zu spät zum Essen.« Ohne ein weiteres
Wort ließ der alte Herr Heike zurück. Plötzlich
schloss sich der Kreis.

64
    Montag, 17:15 Uhr,
Polizeipräsidium
    »Haben Sie eine
Ahnung, warum sich Peggy Bach selbst getötet haben
könnte?« Ulbrichts Augen brannten, und seine Zigaretten
waren schon wieder alle. Der elegant gekleidete Mann auf dem Stuhl
vor seinem Schreibtisch schüttelte stumm den Kopf.
    »Haben Sie sie
in den Tod getrieben?«
    »Nein verdammt
noch mal! Ich will jetzt endlich mit meinem Anwalt sprechen.«
Grotejohanns Miene war starr wie eine Maske. »Ich habe nichts
mit den Pinguinmorden zu tun, und warum meine Freundin
suizidgefährdet war, entzieht sich ebenfalls meiner
Kenntnis.«
    »Aber Sie wissen
schon, warum wir Sie verhaftet haben?«
    »Nein.«
    »Sie werden
verdächtigt, am Mord von Karlheinz Kötter beteiligt zu
sein. Und offenbar stehen Sie in Zusammenhang mit einer Reihe
weiterer seltsamer Vorkommnisse.«
    »Sie meinen die
Zerstörungen der Plastik-Pinguine? Das ist doch albern!«
Werner Grotejohann richtete sich im Stuhl auf und
lachte.
    »Das fällt
zwar nur in den Bereich der Sachbeschädigung, aber unterm
Strich kommt einiges auf Sie zu, fürchte ich.« Ulbricht
lächelte müde. »Sie sitzen

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