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Pinguin Mord

Pinguin Mord

Titel: Pinguin Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Flammen des Fahrzeugs umgekommen, ob freiwillig oder
unfreiwillig. Er hatte schnell seine Schlüsse gezogen.
Grotejohann hatte Peggy den Kopf verdreht. Sie hatte sich von ihm
abhängig gemacht, vielleicht war sie ihm sogar hörig
gewesen. Das erklärte auch ihre plötzliche
Wesensänderung. Jetzt war sie tot. Tief in Peer krampfte sich
etwas zusammen, als er an die gemeinsame Zeit mit Peggy Bach
dachte. Sie hatten eine schöne Zeit miteinander verlebt,
hatten sich vor einer Ewigkeit in einer Tanzschule kennen- und
lieben gelernt. So sehr war ihre gegenseitige Sympathie gewachsen,
dass sie sogar Heiratspläne geschmiedet
hatten.   
    Plötzlich war das
alles vorbei. Peer spürte, wie er einen Klumpen im Hals bekam,
und räusperte sich.
    Theas Stimme riss ihn
aus seinen trüben Gedanken. »Das kann ich mir nicht
vorstellen. Allerdings ist sie in letzter Zeit sehr seltsam
geworden. Peggy war zuletzt sehr verschlossen und schien in einer
eigenen, fremden Welt zu leben. Fast so, als würde sie einer
geheimnisvollen Sekte angehören.«
    »Den Eindruck
hatte ich auch.« Peer kniff die Lippen zusammen.
Plötzlich dachte er an den Selbstmord von Jessica Wittwer.
Tatsächlich hatte er sich ein wenig in die Spediteursgattin
verliebt. Ein wenig mehr, als ihm selbst lieb gewesen war. Die
Nachricht vom Tod dieser jungen Frau hatte ihn zutiefst getroffen.
Peer war an einem Punkt angekommen, wo er nicht mehr wusste, ob er
in diesem Leben jemals mit einer Frau glücklich sein
würde. Nachdenklich betrachtete er Thea Gatz von der Seite.
Sie hatte nichts -ihr Mann war arbeitslos, sie waren hoch
verschuldet. Ihre Ehe lahmte, und trotzdem: Sie hatte jemanden an
ihrer Seite, den sie liebte und der sie liebte. Was brauchte man im
Leben mehr? War es nicht allein die Liebe, die
zählt?        
    Peer seufzte. Und
obwohl Thea Gatz eine Frau von etwas untersetzter Statur war, war
sie sehr hübsch. Ihr Gesicht hatte feine Grübchen, wenn
sie lachte, und trotzdem war sie eigentlich nicht sein Typ. Sie
passte nicht in sein »Beuteschema«, wie Peer es immer
nannte. »Peggy ist tot.«
    Theas Kopf ruckte zu
ihm herum. »Bitte?«
    »Peggy ist
tot.« Peer nickte wie in Zeitlupe. »Du hast doch
bestimmt von dem PKW gehört, der vor einigen Stunden in
Elberfeld genau unter einer Schwebebahn ausgebrannt
ist?«
    »Ja.«
Theas Stimme war nur noch ein Hauch und wurde vom
Straßenlärm der nahen Friedrich-Engels-Allee beinahe
übertönt. »Die Fahrerin, die im Wagen verbrannt
ist, war Peggy. Und die Leute in der Schwebebahn hatten verdammtes
Glück. Nur die Bahn wurde beschädigt.«
    »Peggy?«
Thea schüttelte den Kopf. »Aber das ist … das ist
unmöglich! Niemals hätte sie auch nur im Traum daran
gedacht, sich …« Sie brach ab und barg das Gesicht in
den Händen. Nur am Zucken ihrer Schultern sah Peer, dass sie
stumm weinte. Dann blickte sie ihn aus tränenverschleiertem
Blick an. »Aber warum nur?«
    »Das weiß
ich offen gestanden auch nicht.«
    »Und wo ist ihr
Wagen? Stehe ich unter Mordverdacht? Ich weiß bald gar nichts
mehr.« Sie schluchzte.
    »Vielleicht
sollten wir die Polizei anrufen, ich meine wegen des BMW«,
dachte Peer laut nach. Hatte Peggy das Cabrio selbst verschwinden
lassen, bevor sie …?
    »Du willst die
Polizei anrufen?« Sie wischte sich die Tränen fort. Peer
nickte. »Und bei der Gelegenheit kannst du der Polizei auch
gleich erzählen, warum du in Kötters Todesnacht mit
Peggys Wagen am Johannisberg aufgetaucht bist.«
    »Das wissen die
schon längst.«
    »Wie
bitte?«
    »Das wissen die
schon längst.« Jetzt lächelte sie. »Zuerst
hat man mich für die Mörderin von Karlheinz Kötter
gehalten. Aber ich habe meinen Vater nicht umbringen lassen.
Kommissar Ulbricht - ich weiß nicht, ob du ihn kennst - hat
mich schließlich laufen lassen. Er scheint der einzige
vernünftige Mensch bei der Kripo zu sein.« Peer nickte
und dachte angestrengt nach. Dass es sich bei Thea um Kötters
Tochter handelte, hatte er nicht gewusst.

63
    Montag, 16:50 Uhr,
Alten- und Pflegeheim Blankstraße
    »Nett haben Sie
es hier.«
    Johann Kötter
winkte ab. »Es ist ein Altenheim. Nicht mehr und nicht
weniger. Lassen Sie uns an die frische Luft
gehen.«
    »Gern.«
Gemeinsam traten sie hinaus in den kleinen Park, der das Wohnheim
umgab, und nahmen auf einer Holzbank Platz. »Und - womit kann
ich Ihnen heute dienen?« 
    »Sie kennen sich
doch aus in der Welt der Wuppertaler Unternehmer.« Heike
lächelte. »Man kennt sich doch, oder?«
    »Da

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