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Pinguine lieben nur einmal

Pinguine lieben nur einmal

Titel: Pinguine lieben nur einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyra Groh
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Simon an. Wollte Simon, dass sich die beiden wieder annähern? Hat er sie deshalb auf ein gemeinsames Treffen eingeladen und dafür gesorgt, dass ich es mitbekomme? Ist das etwa auch der Grund dafür, dass ich mich in letzter Zeit zunehmend von Simon angeflirtet gefühlt habe? Ist er vielleicht gegen unsere Beziehung?
    Bevor ich auch nur eine Theorie ausreifen lassen kann, bevor ich verstehen und mich sortieren kann, unterbricht Janosch meinen Gedankenstrom: »Das ist meine Entscheidung und nicht Felis. Du übernachtest hier und damit basta.«
    »Ähm… okay. Danke schön.«
    Die Hitze in meinem Magen droht mich zu verbrennen. Ohne wirklich nachzudenken, stehe ich auf und sage: »Gute Nacht.« Ich muss jetzt allein sein. Mit meinem schwirrenden Kopf und meiner Wut, die augenblicklich in Enttäuschung umkippt.
    »Feli? Warum gehst du?«, fragt Janosch, und sein Tonfall macht es mir nicht leicht, meinen Plan durchzuziehen. Er klingt so anklagend. Warum kann denn keiner verstehen, wie unwohl ich mich fühle?
    »Ehrlich gesagt hätte ich es ganz schön gefunden, wenn du mich wenigstens höflichkeitshalber gefragt hättest, ob ich damit einverstanden bin, dass Karo bei dir bleibt.«
    »Warum? Es ist doch nur eine Übernachtung.«
    »Eben. Dann ist es auch nicht weiter schlimm, mich zu fragen. Ich hätte sowieso ja gesagt.« Selbst wenn ich mir gewünscht hätte, ich hätte den Mut und die Unverfrorenheit, nein zu sagen.
    »Also. Ich habe mir die scheinheilige rhetorische Frage einfach gespart.«
    »Das wäre nicht scheinheilig gewesen, sondern anständig.« Enttäuschung und Wut können sich nicht entscheiden und kämpfen so hartnäckig in meiner Brust, dass ich weiß, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich zu schluchzen beginne. Enttäuschung und Wut sind die beiden Emotionen, die mich am häufigsten zum Weinen bringen.
    »Dann bin ich wohl unanständig. Jetzt mal im Ernst: Wir sind befreundet. Natürlich lasse ich sie bei mir übernachten, ohne dich um Erlaubnis zu fragen.«
    »Klar, ihr seid befreundet. Das hatte ich fast vergessen«, zische ich, triefend vor Zynismus.
    Er kratzt sich den Kopf und sagt dann kaum hörbar, aber leise genug, als dass ich ihm die Absicht unterstellen kann, mich provozieren zu wollen: »Ich krieg heute noch zu viel.«
    »Oh Mann, Janosch. Du willst gar nicht wissen, wie viel ich heute schon zu viel gekriegt habe. Es ist in Ordnung. Ich bin wohl einfach nur spießig. Karo kann ruhig bei dir schlafen. Von mir aus sogar in deinem Bett. Ich wünsche euch viel Vergnügen. Vergesst nicht die Zigarette danach.« Mein Körper überrascht mich. Ich muss gar nicht heulen. Im Gegenteil. Ich fühle mich, als könnte ich die sprichwörtlichen Bäume ausreißen. Ich könnte sogar ganze Wälder roden!
    Janosch reibt sich die Stirn. »Feli, was ist los mit dir?«
    »Was los ist? Ihr habt mich den ganzen Abend über ausgeschlossen. Du hast nicht mal versucht, mich zu integrieren. Und meine Meinung ist dir anscheinend auch egal. Heute Nachmittag hast du verlangt, dass ich deine Eifersucht Simon gegenüber akzeptiere, und jetzt hast du nicht das geringste Verständnis dafür, dass ich es nicht sonderlich witzig finde, wenn deine Exfreundin bei dir übernachtet!«
    Simon streichelt meinen Arm.
    »Lass das«, fahre ich ihn an und haue ihm wie einem Kleinkind auf die Finger. »Du bist doch schuld an allem. Du musstest ja unbedingt ’ne Happy-Reunion-Party geben!«
    Karo hat den Kopf Richtung Fußboden gesenkt und wirkt ein bisschen so, als würde sie das alles gar nicht mitbekommen.
    »Also ist Karo das Problem?«, fragt Janosch, und seine Stimme jagt mir eiskalte Schauer über den Rücken. Dabei ist sie sonst eines der schönsten Geräusche, die ich kenne.
    »Nein, Janosch.«
    »Warum fängst du dann dauernd von ihr an?«
    »Weil.«
    »Weil? Das ist mal wieder typisch. Steh doch einfach mal zu den Dingen, die dich stören!«
    Ich stehe nie zu den Dingen, die mich stören. Ich habe immer Angst, man könnte mich verurteilen, verstoßen, verlassen, wenn ich mich zu oft beschwere.
    »Mich stört, dass ich nicht gewusst habe, dass du mal geraucht hast. Ich weiß, das ist kindisch, aber ich kann es nicht ändern. Mich stört, dass du wieder damit anfängst, nur weil sie hier ist. Weil das ungefähr das Unreifste ist, was ich je erlebt habe, und ich eigentlich an dir mag, dass du sonst so reif bist. Mich stört, dass ich verstehen soll, wenn du eifersüchtig auf Simon bist, du aber nicht verstehst, dass ich

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