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Pink Christmas (German Edition)

Pink Christmas (German Edition)

Titel: Pink Christmas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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einen weiteren dumpfen Aufschlag, bevor ich gänzlich das Bewusstsein verlor.

    Es war der 24. Dezember, 19 Uhr, Heiligabend. Ich saß auf der Couch und zappte durch das Fernsehprogramm. Wie jedes Jahr fiel mir auf, dass gerade an Weihnachten oftmals dramatische Katastrophenfilme wie Titanic liefen. Dieses Phänomen würde ich nie verstehen.
    Meine Wohnung war nicht dekoriert. Ich hatte keinen Tannenbaum aufgestellt, keine Kerzen angezündet, und auf dem Tisch stand weder Weihnachtsgebäck noch eine Schüssel mit Orangen und Nüssen, dafür aber ein leerer Pizzakarton, dessen Inhalt als mein Abendbrot gedient hatte. Daneben eine halb volle Flasche Bier.
    Dieses Weihnachten fühlte sich noch miserabler an als das letzte. Dieses Mal fehlten mir nicht nur meine Eltern, sondern auch Julian, der sich stündlich mit einer SMS oder einem kurzen Anruf nach meinem Wohlbefinden erkundigte.
    Die Platzwunde an meinem Kopf war mit zwei Stichen genäht worden. Die Passanten vom Weihnachtsmarkt hatten nach meinem Ohnmachtsanfall sofort einen Krankenwagen alarmiert. Glücklicherweise war ich im Krankenhaus ambulant versorgt worden und durfte danach auf eigene Verantwortung nach Hause. Lieber hätten die Ärzte mich allerdings dabehalten – wegen des Risikos einer möglichen Gehirnerschütterung.
    Mittlerweile ging es mir wieder gut. Zumindest physisch. Innerlich fühlte ich mich leer und verlassen. Julian hatte sich seit dem Vorfall nicht mehr gemeldet, sich nicht einmal entschuldigt. Sein Verhalten enttäuschte mich und stellte mich vor ein großes Rätsel. Tief im Inneren wusste ich, dass er etwas für mich empfinden musste, weil er mich sonst nicht geküsst hätte, auf der anderen Seite war ich mir dessen nicht vollkommen sicher. Vielleicht war er auch nur verwirrt und wusste freundschaftliche Gefühle nicht mehr von intimeren zu unterscheiden. Immerhin hatte er tatenlos dabei zugesehen, wie seine Freunde mich zusammengeschlagen hatten. Das tat niemand, der einen liebte. Oder vielleicht doch? Einfach, um seine eigenen Gefühle zu verbergen? Vielleicht hatte er einfach ein Problem damit, zu seiner Homosexualität zu stehen.
    Ich zappte weiter, griff nach meiner Flasche Bier und blieb bei einem Zeichentrickfilm hängen. Einfache Kost war genau das, was ich aktuell gut gebrauchen konnte.
    Seufzend lehnte ich mich in die Couch und beobachtete die animierten Filmfiguren, nahm nebenbei ein paar kräftige Schlucke von meinem Bier und spülte damit das ungute Gefühl herunter, dass sich bei meinen Gedanken an Julian in mir ausbreitete.
    Als ich es dann endlich geschafft hatte, mich zu entspannen, klingelte es an der Tür. Irritiert richtete ich mich auf. Ich wusste niemanden, der mich besuchen könnte. Außerdem war Heiligabend. Alle, die ich kannte, waren zu Hause bei ihren Familien, aßen gemeinsam und tauschten Geschenke untereinander aus. Wer also sollte sich ausgerechnet am heutigen Abend zu mir begeben? Etwa Julian? Konnte das sein? Ein Kribbeln zog durch meinen Magen, mein Herzschlag beschleunigte sich. Überfordert mit der Situation schaltete ich den Fernseher mehrmals hintereinander aus und wieder an, bis ich schließlich aufstand, meinen Pullover glatt strich und samt Bierflasche in der Hand zur Tür taumelte. Ich streckte meine Hand zur Klinke, umfasste den kalten Stahl und zögerte noch einen letzten Moment, bevor ich die Tür endlich öffnete. Sofort rutschte mir das Herz in die Hose. Meine Augen weiteten sich, mein Mund klappte auf. Es war tatsächlich Julian, der vor der Haustür stand. In seinen Augen spiegelte sich neben einem schlechten Gewissen eine Art Entschuldigung und der wortlose Versuch einer Wiedergutmachung. In seinen Händen baumelten zwei Leinentaschen, gefüllt mit Wein, Geschenken und allerlei anderen Dingen. Ich traute meinen Augen nicht. Julians Auftritt verschlug mir die Sprache. Er hielt die Taschen kurz hoch, als ob er mit dieser Geste und einem dazugehörigen Schulterzucken fragen wollte, ob er reinkommen durfte.
    Ich nickte und ging zur Seite. Er trat an mir vorbei in den Flur und stülpte sich die Schuhe von den Füßen. Meine Stirn schlug Falten. Irritiert schloss ich die Tür und folgte ihm ins Wohnzimmer. Er stellte die Taschen auf die Couch und blieb vor einem meiner Fenster stehen. Er wirkte unsicher.
    „Was verschafft mir die Ehre?“, brach ich das Schweigen.
    Julian räusperte sich. Verlegen drehte er sich zu mir.
    „Wie geht’s dir?“, fragte er.
    Ich lachte schal auf. „Wie’s mir

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