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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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wieso du so etwas machst?!«, brüllte er.
    Nein, er war wirklich nicht gut gelaunt.
    Tja, wieso? Wieso würde ich so etwas tun?
    Um Berry das Leben zu retten, könnte ich sagen, aber das würde nur weitere Fragen aufwerfen. Ich dachte angestrengt nach.
    Kurz darauf meinte mein Vater etwas ruhiger: »Toni, wieso haben wir mit dir immer Probleme? Wieso bist du ständig in völlig absurde Dinge verwickelt?«
    Tja, das wüsste ich auch gerne – wegen Dir, Berry?
    Ich wollte einen positiven Aspekt in das Gespräch bringen und sagte: »Hey, ich nehme keine Drogen.«
    Das war nicht gut, nun brüllte er wieder: »Willst du dafür gelobt werden? Das ist ja wohl selbstverständlich. Ich setze voraus, dass du so viel Verstand hast, keine Drogen zu nehmen.«
    Ich seufzte. Das war nicht so genial gewesen.
    Also, neuer Versuch: »Ich hab eine Wette verloren. In der Schule hatten wir Wetten laufen, wer einen Polizeieinsatz provozieren kann.«
    Schweigen.
    »Und wie kommt dieser Berry ins Spiel?«
    Hey, es hatte funktioniert, er hatte es mir abgekauft! Ich bekam auf der Stelle gute Laune.
    »Der hatte damit nix zu tun. Ich wusste, dass er Torten ins Hilton liefern sollte, und weil ich mir den Polizeieinsatz anschauen wollte, hab ich eben Berry beschrieben und bin dann da hin.«
    »Und dieser Berry lässt sich das von dir gefallen?«
    »Nein, er ist wütend und redet nicht mehr mit mir.«
    »Da hat er völlig recht!« Mein Vater schnaufte noch einmal verärgert. Dann schüttelte er den Kopf. »Hör zu, Toni, du hast jetzt für die nächsten vier Wochen Bewährung. Wenn in dieser Zeit auch nur das Geringste vorfällt, du wieder irgendwelchen Ärger verursachst, ich wieder von der Polizei angerufen werde oder sonst was, kommst du in ein Internat.«
    »Okay. Und .. . es tut mir leid.«
    »Während dieser vier Wochen holst du dir jedes Mal eine Erlaubnis, wenn du das Haus verlassen willst. Du teilst uns genau mit, wohin du gehst und was du vorhast. Außer Aktivitäten, die nachweislich mit der Schule zu tun haben, findet nichts statt. Verstanden?! Und wenn du dich langweilst, wirst du Haushaltsarbeiten erledigen oder Büroarbeiten in der Firma, in der Fabrik oder im Labor.«
    Murks!
    »Okay«, sagte ich gedehnt und überlegte, ob da irgendwo Verhandlungsspielraum war.
    »Wie ist es mit Besuch?«, fragte ich dann, weil ich Dich wirklich gerne mal in Ruhe getroffen hätte und nicht immer zwischen Verhaftungen, haha.
    »Kein Besuch!«, bellte mein Vater und fügte hinzu: »Und vor allem nicht von diesem Berry. Du hältst dich von ihm fern!«
    Mist!
    »Also, hab ich jetzt Hausarrest oder muss ich Strafarbeiten machen?«, fragte ich noch mal nach.
    »Nenn es, wie du willst. Unser Gespräch ist beendet. Bitte geh jetzt in dein Zimmer.«
    Ich bin dann auch ganz brav in mein Zimmer marschiert und hab mich geärgert, dass ich nicht besser verhandelt habe. Aber mein Vater kann manchmal sehr einschüchternd sein. Hat er wohl von seiner Mutter. Na ja, Du kennst ihn ja. Ich hätte fragen müssen, ob ich wenigstens keinen Hausarrest habe, wenn ich die Strafarbeiten erledige. Also, beides mach ich auf keinen Fall.
    Aber alles in allem ist das Gespräch mit meinem Vater eigentlich ganz gut ausgegangen, nur – wir können uns nicht treffen. Sein Befehl »Du hältst dich von ihm fern« war ziemlich deutlich. Da ist nicht viel Interpretationsspielraum. Mein Vater ist ja ohnehin nicht sehr angetan von Dir, ich befürchte, er hat an unser Wachpersonal Deinen Steckbrief verteilt. Also, treib Dich nicht in der Nähe unseres Hauses rum, haha.
    Aber immerhin hat er nix von Mails gesagt, also können wir uns weiter rund um die Uhr mailen! Ich lege das mit den vier Wochen Bewährung mal so aus, dass ich mich vier Wochen lang von Dir »fernhalten« soll, und dann können wir uns treffen.
    Also sehen wir uns in vier Wochen, und zwar höchst offiziell. Na ja, vergiss das mit »offiziell«, wir treffen uns lieber »inoffiziell«, aber ich darf dann wenigstens wieder das Haus verlassen, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen.
    Tja, die Japan-Sache ist jetzt gelöst. Wenn die Kerle die Vase haben, werden sie nach Hause fliegen. Ist fast ein bisschen schade, hatte mich gerade an sie gewöhnt, haha.
    Erzähl mal: Was ist sonst so los in Deinem Leben, Berry?
    Mit freundlichen Grüßen und besten Empfehlungen aus meiner kleinen 120-Quadratmeter-Gefängniszelle,
    MAX
     
    PS: Ich bin übrigens nicht die Einzige, die Ärger mit meinem Vater bekommen hat. Cedric hat sich auch

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