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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Vertretung. Untermeister sozusagen.“
    „Und welche Anlagen wollen Sie kontrollieren?“
    „Klempner.“ Was Besseres ist mir nicht eingefallen. Außerdem verkleiden die sich in den Filmen auch immer als Klempner. Konnte also nicht so schlecht sein – hab ich gedacht.
    „Was kontrollieren Sie denn da so?“
    „Na ja. Ob der Flansch richtig flanscht, zum Beispiel. Oder ob die Schellen noch schellen und so.“
    Ich gebe ja zu, ich hätte mich vielleicht besser vorbereiten sollen, aber dazu hatte ich keine Zeit.
    Außerdem schien Häberlein auch damit zufrieden zu sein, denn er fragt mich nur: „Und wo wollen Sie das kontrollieren?“
    „Überall – sozusagen.“ Ich wollte mich nicht gleich zu verdächtig machen.
    „Und die Kamera?“
    Obwohl er immer noch freundlich war, ging er mir allmählich auf die Nerven.
    „Falls mal was kaputt ist. Dann kann ich es fotografieren.“
    „Aha. Dann folgen Sie mir bitte.“
    Endlich! Also alles nach Plan, dachte ich.
    Wir traben durch die Gänge und er führt mich in alle möglichen Räume, wo ich an den Leitungen klopfe und an den Wänden horche. Was man als Klempner halt so macht, wenn man gar kein Klempner ist. Nur sehe ich nirgendwo Ratten, weder geschminkt noch ungeschminkt. Mir fällt allerdings auf, dass er mich an einer Tür vorbeiführt, ohne sie zu öffnen. Zunächst denk ich mir noch nichts dabei.
    Dann sagt er aber plötzlich: „So, das war’s. Sie haben alles gesehen.“
    Wenn er in dem Moment nicht ausgerechnet vor der Tür gestanden hätte, an der er mich vorher vorbeigeführt hatte, wäre ich wahrscheinlich wieder abgezogen.
    So frag ich aber: „Und was ist da?“ Dabei zeige ich auf die Tür.
    Leider habe ich bei der Aktion vergessen, wie schwer so eine Werkzeugkiste ist. Jedenfalls komme ich aus dem Gleichgewicht und falle wie ein nasser Sack nach vorne. Häberlein springt zur Seite, ich ramme mit meinem Kinn die Türklinke, die Tür springt auf und ich lande wie ein Albatros samt Werkzeugkiste in dem Raum, den Häberlein mir vorenthalten wollte. Tat höllisch weh! Ehrlich! Jedenfalls schaue ich hoch und entdecke direkt vor meinem Gesicht eine Steckdose.
    „Oink!“, sagt die Steckdose und ich denke schon, der Sturz hat nicht nur meine Rippen, sondern auch mein Gehirn zermatscht. Aber dann lässt der Schmerz nach und ich kann wieder klar sehen.
    „Das ist ja eine Schweinenase!“, rufe ich und springe auf. Dabei wäre ich fast über die Werkzeugkiste gestolpert.
    „Ja“, sagt Häberlein nur. „Und nun gehen wir wieder.“
    „Hier habe ich noch nicht kontrolliert!“, rufe ich.
    „Na gut“, seufzt Häberlein. „Aber beeilen Sie sich.“
    „Was ist das hier eigentlich?“, frage ich.
    „Das ist unser Schweinelabor.“
    „Schweine? Keine Ratten?“, frage ich Idiot auch noch.
    „Nein, nein. Fitnesswerte von Ratten interessieren Frau Professor Honig nicht.“
    MAX, ehrlich, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, ich würde es nicht glauben: Da joggen in diesem komischen Labor doch tatsächlich zwei Schweine auf Laufbändern! Du weißt schon: diese Dinger, die auch in Fitnessbuden rumstehen. Die armen Viecher sind über und über mit Elektroden bespickt und rennen sich auf den Laufbändern die Lunge aus dem Leib.
    „Was soll das denn?“, frage ich.
    „Wir untersuchen die verschiedensten Werte“, sagt der Häberhirni zu mir. „Blutfett, Herzfrequenz, Blutdruck, Kreislaufstabilität und so weiter.“
    „Und wozu?“, frage ich. „Sollen die zur Olympiade oder schmeckt der Schweinebraten dann besser?“
    Ich fand den Gag ganz gut, aber das Häberschweinchen verzieht noch nicht mal ’ne Miene. Geht wahrscheinlich zum Lachen in den Keller.
    „Nein, nein“, sagt er wieder. Ist wahrscheinlich ein Standardspruch von ihm. „Es ist halt interessant – rein wissenschaftlich.“
    „Und warum?“, frage ich ihn. „Wollen Sie mit ihnen am Sonntag ’ne Runde durch den Park joggen?“
    „Nein, nein“, sagt Häberhampel. „Eben nur interessant.“
    „Schminken Sie die vielleicht auch? Auf so eine Schweinenase passt doch jede Menge Lippenstift.“
    Ehrlich, MAX, das mit den geschminkten Ratten ist wirklich nicht lustig, aber die Schweine taten mir mehr leid. Die sahen nämlich so aus, als würden sie gleich vom Laufband kippen, um zu den sportlichsten Würstchen der Schweinegeschichte verarbeitet zu werden. Da hätte auch keine Schminke mehr geholfen.
    „Ich dachte, Sie wollten unsere Anlagen kontrollieren“, sagt Häberlein dann

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