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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Kuhlhardt fallen.
    »Genau darum geht es, Berry the Blue. Also, halte dich gut fest!«
    Den Tipp hätte er mir bei seinem Fahrstil nicht geben müssen.
    So schleudern wir in Richtung Hafen. Ab und zu sehe ich mich nach Lipinski um. Das chinesische Stirnband und die nach hinten flatternden Ohren verleihen ihm zwar eine gewisse Entschlossenheit, doch die Angst in seinen Augen entgeht mir nicht.
    »Wo waren Sie eigentlich die ganze Zeit?«, frage ich, als wir vor einer roten Ampel warten müssen.
    »Wo war ich. Ich musste nachdenken. Über die Rache der Frauen.«
    »Über Camilla.«
    »Auch.«
    »Auch?«
    »Auch.«
    »Colette!«, rufe ich.
    »Joff! Joff!«, tönt es hinter mir aus Lipinskis Kindersitz.
    »Frauen sind gefährlich, Berry the Blue. Darüber muss ich von Zeit zu Zeit nachdenken. Dann tauche ich unter und fahre mit Redhot inkognito Pizzas aus. Für Luigi. Ist ein alter Freund.«
    »Inkognito? Ausgerechnet mit Redhot ?«, rufe ich. Da fällt mir plötzlich etwas ein. Ich fahre zu Lipinski herum. »Du hast es mir gezeigt, Lipinski! Und ich Idiot hab es nicht kapiert!«
    Lipinski sieht mich an, hebt eine Augenbraue (hat er tatsächlich getan) und sagt nur: »Joff.«
    Dann gibt Kuhlhardt wieder Gas und ich muss aufpassen, dass ich nicht aus Redhot herausgeschleudert werde.
    Die Einfahrt zum Hafen kommt in Sicht. Kuhlhardt tritt voll auf die Bremse und schaltet den Motor ab.
    »Warum halten wir?«, frage ich.
    »Warum halten wir. Weil wir da sind.«
    »Aber der Hafen ist doch noch ein Stück entfernt.«
    »Den Rest gehen wir zu Fuß. Tarnung. Wir nehmen den Weg, mit dem Camilla nicht rechnet.«
    »Und welcher ist das?«
    »Welcher ist das. Der schwierige.«
    »Nehmen wir wenigstens die Ausrüstung mit?«, frage ich.
    »Nehmen wir die Ausrüstung mit. Die haben wir schon.«
    Ich sehe mich um. »Und was ist das?«
    »Lipinskis Stirnband.«
    Echt, MAX, manchmal frage ich mich, ob Du vielleicht recht hast, was Kuhlhardt betrifft.
    Kurz darauf erfahre ich, was Kuhlhardt unter »Tarnung« versteht. Er läuft aufrecht, mit den Schweinen von Avignon unterm Arm, langen Schrittes und mit wehendem Mantel über das Hafengelände. Lipinski und ich haben alle Mühe, ihm zu folgen.
    »Glauben Sie nicht, Camilla wird uns sehen?«, keuche ich.
    »Wird Camilla uns sehen. Nein. Weil wir den ungewöhnlichen Weg gehen.«
    Der ungewöhnliche Weg endet an einem Kanal.
    »Und nun?«, frage ich.
    »Und nun.«
    Kuhlhardt nimmt einen kurzen Anlauf und springt. Der Mantel breitet sich aus und Kuhlhardt landet elegant auf der anderen Seite. Echt, MAX, gegen Kuhlhardt ist Batman ein müder Flattermann!
    »Und nun!«, ruft er Lipinski und mir zu.
    »Sollen wir etwa auch springen?«, frage ich Lipinski.
    »Joff.«
    Lipinski nimmt einen etwas längeren Anlauf und springt. Seine Ohren breiten sich aus und er landet elegant neben Kuhlhardt, wobei er fast graziös trippelnd ausläuft.
    Was bleibt mir also übrig? Schließlich kann ich nicht hinter einem Basset mit chinesischem Stirnband zurückstehen. Ich nehme einen noch längeren Anlauf und springe! Irgendwann in der Luft kommt mir in den Sinn, dass ich möglicherweise im Wasser landen könnte. Ich fange an zu zappeln – und lande an Land. Allerdings nicht ganz so elegant. Genauer gesagt überschlage ich mich dreimal.
    Kuhlhardt hilft mir auf. »Nicht so schlecht – fürs erste Mal. Aber du musst noch üben.«
    »Wenn ich Ihren Mantel oder Lipinskis Ohren hätte, wäre es kein Problem gewesen«, verteidige ich mich.
    »Wünschst du dir Lipinskis Ohren, Berry the Blue?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Dann übe!«
    Nach ein paar Schritten bleibt Kuhlhardt vor der Mauer eines verwahrlosten Gebäudes stehen.
    »Wir sind da.«
    »Da? Wo?«
    »Da. Wo. Sieh um die Ecke. Aber vorsichtig!«
    Ich spähe vorsichtig um die Ecke. Da stehen sie! Camilla und ihr Gorilla!
    Camilla läuft nervös um einen kleinen Sportwagen herum, während ihr Gorilla gelangweilt an dem Lieferwagen lehnt, den ich schon vor dem Museum gesehen habe.
    »In dem Lieferwagen ist bestimmt MAX!«, flüstere ich Kuhlhardt zu.
    Der reicht mir das Schweinebild. »Dein Auftritt, Berry the Blue.«
    »Ich? Soll ich etwa MAX gegen das Bild eintauschen?«
    »Sollst du sie eintauschen. Sie ist deine Freundin.«
    Was sollte ich darauf noch sagen?
    Ich hole also tief Luft, klemme mir das Bild unter den Arm und gehe mit strammen Schritten, hoffe ich jedenfalls, auf die beiden zu.
    »Und sei auf alles gefasst, Berry the Blue«, raunt Kuhlhardt

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