PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)
prüfenden Blick. »Und was ist mit dem Frühstück?«
»Was ist mit dem Frühstück. Trink einen Schluck, Berry. Das Brötchen isst du draußen.«
Was soll ich machen? Ich kann mir gerade noch einen Schluck Kakao genehmigen und mir das Brötchen greifen, da hat Kuhlhardt mich auch schon zur Tür geschoben.
»Haben Sie das Bild gesehen?«, höre ich meine Mutter noch Kassandra fragen. »Und im Kindergarten hat er immer so schön gemalt.«
Auf der Straße versuche ich die Blicke der Passanten zu ignorieren. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass heute jedes Outfit erlaubt ist, vielleicht ja auch Bärchenpyjama und Oma-Mantel mit Strickkragen.
Lipinski steht neben mir und starrt angewidert auf meine Pyjamahose.
»Gut gemacht, Berry the Blue«, sagt Kuhlhardt dann. »Ich meine, die Sache mit dem Bild. Hätte ich dir nicht zugetraut.«
»Danke. Ich hatte aber auch Glück.«
»Glück? Ein Detektiv hat kein Glück. Berichte, Berry the Blue.«
Dass er mich Detektiv genannt hat, gefällt mir sehr. Das muss ich zugeben.
»Ich war bei der Polizei«, beginne ich zu erzählen. »Ich wollte ihnen erklären, dass die Schweine den Picasso klauen wollen. Das hatte MAX herausgefunden. Aber sie wollten mir nicht glauben.«
»MAX. Kluges Mädchen«, unterbricht Kuhlhardt mich. »Und hübsch.«
»Joff.«
Darauf gehe ich nicht ein. »Jedenfalls blieb uns deshalb nichts anderes übrig, als der Sache selbst auf den Grund zu gehen. MAX und ich wollten uns am Museum treffen und den Eingang beobachten, weil Gotthilf und Genoveva mal wieder verschwunden waren. Ich hätte Ihnen ja Bescheid gesagt, aber Sie waren nicht da. – Wo waren Sie eigentlich?«
»Wo war ich. Später, Berry the Blue. Erst der Bericht.«
»Also gut«, seufze ich. »Jedenfalls gehe ich zum Hintereingang. Wenn man ein Bild klauen will, geht man ja wohl kaum durch den Haupteingang.«
»Gut kombiniert, Berry the Blue.«
»Danke. Nur, MAX ist nicht da. Zunächst sehe ich mich um, doch sie ist nirgends zu entdecken. Also schleiche ich mich an die Tür, drücke dagegen und –«
»Sie war offen«, unterbricht Kuhlhardt mich.
»Genau! Woher wissen Sie das?«
»Woher weiß ich das. Ich bin Detektiv. Wie oft soll ich dir das noch erklären?«
»Erst bekam ich einen Schreck und war sogar ein bisschen wütend, weil ich dachte, MAX wäre schon im Museum, ohne auf mich gewartet zu haben. Aber es waren –«
»Die Schweine«, unterbricht Kuhlhardt mich wieder.
»Woher wissen – ja, ja schon gut. Und die Alarmanlage haben sie auch ausgeschaltet?«
»Die Alarmanlage haben sie auch ausgeschaltet. So ist es.«
»Joff.«
»Aber wie –«
»Aber wie. Training, Berry the Blue. Wie ging es weiter?«
»Ich wage mich einen Schritt vor und dann höre ich es.«
»Was?«
»Ein Grunzen.«
»Die Schweine«, sagt Kuhlhardt wieder.
»Sicher! Der Wachdienst ja wohl kaum!«
Kuhlhardt hebt eine Augenbraue und ich erzähle schnell weiter: »Ich nehme allen Mut zusammen und taste mich weiter ins Museum vor. Ich sehe kaum etwas, weil nur die Notbeleuchtung eingeschaltet war. Aber nach ein paar Schritten haben sich meine Augen daran gewöhnt. Ich biege gerade um eine Ecke, da huschen sie plötzlich an mir vorbei, genau so, wie ich sie schon einmal durch MAX’ Garten habe huschen sehen.«
»Die Schweine«, sagt Kuhlhardt zum dritten Mal.
»So was habe ich echt noch nie gesehen!«
»So was? Was?«
»Zwei Schweine mit Tarnbemalung und mit einer Lampe auf dem Kopf, die durch die Museumsgänge huschen! Ich möchte wissen, wie sie die Lampe aufgesetzt haben!«
»Training«, wiederholt Kuhlhardt.
»Und schnell sind die! Immer wieder sind sie mir entwischt. Ab und zu sehe ich, wie sie vor einem Bild stehen bleiben, sich kurz anschauen und dann weiterlaufen. Und dann tragen sie plötzlich das Bild in ihren Schnauzen.«
» Die Schweine von Avignon .«
»Joff.«
»Ich möchte nur wissen, wie sie das Bild – sagen Sie nichts! Training!«
»So ist es, Berry the Blue. Wohin sind sie mit dem Bild?«
»Zum Ausgang natürlich! Dort sind sie stehen geblieben und sahen sich zu mir um. Als sie mich entdeckten, fingen sie freudig an zu grunzen.«
»Freudig?«
»Ja. Hat sich jedenfalls so angehört. Aber wahrscheinlich hat es weniger mir gegolten als den Walkürenbällchen, die ich mitgebracht hatte. Ich habe versucht, ihnen das Bild aus den Schnauzen zu nehmen, aber es saß fest wie in einem Schraubstock.«
»Haben starke Kiefer, diese Schweine.«
»Stimmt. Aber ich habe das Bild
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