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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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bevor Deine Oma Einzelheiten verrät, die meine Eltern nicht unbedingt wissen müssen.
    Deine Oma wendet sehr langsam ihren Kopf und sieht mich an. Ich erwarte ein flammendes Inferno oder eine sehr lange Reise durchs Weltall. Doch nichts dergleichen! Sie lächelt mich an. Selbst das flößt mir Furcht ein. Echt, MAX, vieles, was Du über sie geschrieben hast, kann ich jetzt verstehen.
    »Sie haben einen sehr tüchtigen Sohn, Frau Kranz«, sagt Deine Oma, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Tüchtig, intelligent und mutig.«
    Ich denke, ich habe mich verhört, und der Kehle meiner Mutter entweicht eine Art Gurgeln.
    Deine Oma kommt einen Schritt auf mich zu. »Das Bild«, sagt sie überraschend leise. »Wo ist es?«
    Irgendwie schaffe ich es, in die Richtung zu zeigen, in der das Bild hängt.
    Meine Mutter fragt, was sie immer fragt, wenn sie nicht weiterweiß: »Darf ich Ihnen ein Tässchen Kaffee und ein Stückchen Kuchen anbieten?«
    Deine Oma nickt huldvoll. »Danke, sehr freundlich«, sagt sie und bewegt sich in Richtung Picasso.
    »Welches Bild?«, raunt meine Mutter mir zu.
    »Meins.«
    Meine Mutter reißt die Augen auf. »Aber Berry!«
    Ich kümmere mich nicht weiter um sie, sondern mache mich auf den Weg zu Deiner Oma. Die hat sich an den Tisch gesetzt, über dem die Schweine von Picasso hängen.
    Kassandra stellt eine Tasse Kaffee und ein riesiges Stück Pralinencremetorte vor sie. Deine Oma kümmert sich nicht weiter um die Kalorienbombe. Sie hat nur Augen für die Schweine von Avignon. Dann trifft mich wieder ihr Blick. Da passiert etwas Seltsames. Ihr Gesicht nimmt einen freundlichen, fast gütigen Ausdruck an.
    »Das hast du sehr, sehr gut gemacht. Ich bin dir wirklich zu außerordentlichem Dank verpflichtet.«
    Ich stammle etwas wie »Keine Ursache« oder einen ähnlichen Schwachsinn.
    »Nein, nein, ich habe mein Bild wieder. Und das verdanke ich dir!«
    »Mein Gebiff hätte ich auch faft wiedergehabt«, mümmelt Oma Czybulski, die ausgerechnet am Nebentisch sitzt. »Aber ef hat gewackelt. Da muff der Fahnarft noch mal ran.«
    Deine Oma hebt eine Augenbraue. »Ich kann Ihnen einen sehr guten Dentisten empfehlen. Da wackelt nichts.«
    »Danke! Fehr freundlich. Kennen Fie auch einen guten Fahnarft?«
    Wie gesagt, zwei Welten prallen aufeinander.
    Während sich Deine Oma elegant die Kuchengabel zwischen Daumen und Zeigefinger schiebt, sorgfältig ein Stück Torte nach dem anderen abtrennt und sich dabei angeregt mit Oma Czybulski über Zahnersatz unterhält, muss ich an die Theke. Die Kunden dort werden schon ungeduldig, denn meine Mutter ist nicht da. Wahrscheinlich muss sie sich von dem Besuch Deiner Oma erholen.
    Ich bin mit dem Bedienen noch nicht ganz fertig, da erscheint Deine Oma mit dem Picasso unter dem Arm.
    »Der kommt jetzt wieder dorthin, wo er hingehört«, sagt sie und lächelt mich an. »Selbstverständlich bist du auch zu dem Empfang eingeladen.«
    Bevor ich antworten kann, erscheint meine Mutter. Sie trägt auch etwas unter dem Arm. Auf den ersten Blick erkenne ich nicht, was es ist.
    »Was wollen Sie denn mit diesem – Ding, Frau von Hardenberg?«, ruft sie entsetzt.
    »Ich bringe es ins Museum, gute Frau. Was sollte ich sonst damit tun?«
    »Dieses – Berrys Bild ins Museum!?«
    »Sicher.«
    »Dann sollten Sie sich aber erst einmal die hier ansehen.«
    In dem Augenblick erkenne ich, was meine Mutter unterm Arm hat: die völlig vergilbte Mappe mit meinen Bildern aus dem Kindergarten! Ich hatte keine Ahnung, dass sie das uralte Ding überhaupt aufbewahrt hat.
    »Mama! Was willst du denn mit dem Zeug?«, rufe ich, aber da hat sie die Mappe auch schon aufgeschlagen.
    »Sehen Sie! Zum Beispiel die Lokomotive! Da war er gerade fünf Jahre alt. Ist sie nicht schon fast naturgetreu?«
    Deine Oma schaut auf die Mappe, dann zu meiner Mutter und zu mir. »Ich sehe dich also auf dem Empfang?«, sagt sie mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme.
    »Ja. Gerne!«
    »Schön. Mathilda wird übrigens auch dort sein.«
    »Wer? – Ach so. MAX!«
    Für einen Augenblick wird der Blick Deiner Oma so streng wie bei ihrem Eintreffen bei uns. »Ich habe meiner Enkelin schon oft gesagt, dass ich diese unsägliche Abkürzung nicht billige.« Doch dann lächelt sie wieder. »Aber du darfst sie selbstverständlich so nennen, wenn du möchtest.«
    Sie nickt meiner Mutter noch einmal zu, wirft einen kurzen Blick auf die Mappe mit meinen Kindergartenbildern und weg ist sie.
    »Und dabei hat sie noch nicht

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