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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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fügte er hinzu: »Und nun können Sie sich setzen.«
    Er ließ sich wieder hinter seinem Schreibtisch nieder und nickte den Kolonisten zu, die sich zurückzogen.
    Aber keiner der zwei Offiziere machte Anstalten, der Einladung zu folgen. Der ältere Oberst, ein hochgewachsener, hagerer Mann mit dünnem grauem Haar, buschigen schwarzen Brauen und schmalem Kinn, starrte Mark aus stahlgrauen Augen an.
    »Sie widersetzen sich Ihren vorgesetzen Offizieren?«
    »Das ist vorbei«, sagte Mark. »Die Station Abruzzi Vierzehn ist jetzt eine unabhängige Kolonie, und alle von uns hier, die Grenzer waren, sind emigriert und Kolonisten geworden.«
    »Kolonisten?« sagte der Oberst. »Revolutionäre! Jeder Mann, der zu den Außenstationen geschickt wird, hat sich unter Eid verpflichtet, Menschenleben zu schützen, und Sie haben nicht nur diesen Eid gebrochen, sondern auch Ihren Treueid.« Sein Mund verkniff sich zu einer dünnen Linie, während er Mark mit durchbohrendem Blick fixierte. »Was werden Sie nun mit uns tun? Erschießen?«
    »Ich werde nur dafür sorgen, daß Sie sich eine Weile ruhig verhalten, bis ich Sie zu einem kleinen Ausflug mitnehmen kann«, sagte Mark. »Anschließend lasse ich Sie zur Erde zurückkehren, damit Sie dort erzählen können, was Sie gesehen haben.«
    »Während Sie in die andere Richtung davonlaufen?«
    Mark schüttelte seinen Kopf. »Ich werde hierbleiben und mich um die Angelegenheiten der Kolonie kümmern. Vielleicht werde ich später auch einmal zur Erde kommen, wenn die Verhältnisse hier meine Abwesenheit zulassen. Aber einstweilen …« Er schaltete die Sprechanlage ein und sagte: »Ihr könnt hereinkommen und die Offiziere in ihr Quartier führen.«
    Die zwei bewaffneten Kolonisten kamen zurück und bedeuteten den Obristen, mit ihnen zu gehen. Mark beugte sich von neuem über seine Arbeit.
    Ungefähr drei Stunden später summte die Sprechanlage.
    »Ja?« sagte er.
    »Das Flaggschiff ist startklar«, sagte Pauls Stimme.
    »Gut«, sagte Mark. »Wir kommen gleich.«
    Er unterbrach die Verbindung und wählte eine andere. »Bringt diese Offiziere zu mir«, sagte er. »Und besorgt einen Wagen. Sagt ihnen, daß ich sie zu einem kleinen Besichtigungsausflug mitnehmen werde.«
    Er brachte die beiden auf einem Umweg an Bord des Flaggschiffs, um ihre Abreise vor dem kleinen Schiff zu verbergen, das sie von der Erde gebracht hatte. Fünf Minuten darauf hob das Schiff ab.
    »Wohin bringen Sie uns?« verlangte der ältere Oberst zu wissen. »Ich protestiere gegen diese fortgesetzte Freiheitsberaubung!«
    »Oberst …«, begann Mark und brach ab. »Leider weiß ich Ihren Namen nicht.«
    »Branuss«, sagte der Oberst steif. Er nickte seinem Kollegen zu. »Oberst Ubi.«
    »Nun, meine Herren«, sagte Mark, »um Ihre Frage zu beantworten: Der Kommandant Ihres Schiffes ist inzwischen verständigt, daß Sie mit mir eine ungefähr zwanzigstündige Besichtigungstour machen, die ich Ihnen vorhin bereits angekündigt habe. Wir werden gemeinsam die Welt der Meda V’Dan besuchen, und ich werde Ihnen aus der Luft die Stadt zeigen, die wir kürzlich zur Zielscheibe unseres Angriffs machten.«
    Fünf Positionswechsel in direkter Linie brachten sie vom System Garnera zu dem System, das die Welt der Meda V’Dan enthielt. Die zwei Offiziere beobachteten unruhig und gespannt die Radarschirme und die Fernsehbilder der Sichtübertragung, als die fremde Welt darauf erschien. Endlich, als das Schiff in eine Umlaufbahn einschwenkte, drehte sich Branuss um und sagte zu Mark:
    »Keine Schiffe. Wie ist das zu erklären?«
    Seine Stimme klang gepreßt.
    »Sie hatten nicht erwartet, daß wir lebendig bis hierher kommen würden, nicht wahr?« fragte Mark.
    Er wartete auf eine Antwort.
    »Nein«, sagte Branuss widerwillig. »Obwohl ich mir natürlich sagte, daß Sie nicht der Typ des Selbstmörders sind.«
    »Sie sehen, wir sind hier, und wir sind lebendig. Und nun beginnt Ihnen die Erkenntnis zu kommen, daß die Reaktion der Meda V’Dan auf meinen Überfall auf ihre Stadt nicht ganz so gewesen sein mag, wie die Marine und die Regierung auf der Erde sie erwarteten. Ist das richtig?«
    Wieder wartete er.
    »Möglicherweise«, sagte Branuss schließlich, als sei das Wort ein Teil von ihm, der amputiert werden mußte.
    »Möglicherweise«, wiederholte Mark ironisch. »Nun, dann schlage ich vor, daß wir in die Atmosphäre hinuntergehen und uns die Stadt selbst ansehen.«
    Wie am Tag des Kreuzerangriffs lag eine dichte Wolkendecke

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