Pirat des Herzens
kämpfte darum, die Beherrschung nicht zu verlieren, um seinen Samen nicht in ihren heißen, empfängnisbereiten Leib zu verströmen.
»Liam«, keuchte Katherine und hielt seine Wangen umfangen, »bitte bleib, bitte!«
Sein zum Zerbersten gespannter Schaft pochte in ihrer engen Scheide. Wie gerne hätte er sich in ihr entladen, heiß und strömend. »Nein, Katherine«, keuchte er heiser. »Ich kann nicht.«
Sie spannte ihre Muskeln an, saugte sich an ihm fest, hielt sein Gesicht in ihren Händen.
»Ich liebe dich«, rief sie bebend. »Ich will Kinder von dir, Liam, bitte!«
Er lag angespannt und reglos über ihr, nur sein Penis pulsierte in ihr. Panik kroch in ihm hoch. Wie konnte er, der dem Galgen so nah war, dieser wunderschönen, geliebten Frau ein Kind machen? Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn.
»Liam, ich will ein Kind von dir«, schluchzte Katherine. Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Liam - ich liebe dich!«
Liam bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen, und statt sich aus ihr zurückzuziehen, bohrte er sich tief in sie, immer wieder. Rasend in seiner Exstase, pumpte er seinen Samen zuckend in ihren Leib. Katherine klammerte sich an ihn und weinte vor Freude.
26
Richmond
An diesem milden Herbstnachmittag glitt die königliche Barke die Themse entlang, ihr vergoldeter Bug durchschnitt die Wellen, Gischt spritzte hoch. Einundzwanzig Männer bedienten die Ruder. Elisabeth, ganz in Gold gewandet, lehnte sich in die Polster zurück. Das Deck der Barke war mit frischen Blütenblättern bestreut. In Begleitung Ihrer Majestät befanden sich zwei Hofdamen, von denen eine die Laute spielte, sowie einige Herren.
In der Ferne tauchte der Palast von Richmond auf. Türme, Kuppeldächer und Kamine ragten in den blauen Himmel. Das Schiff fuhr durch die noch sommerlich grüne Landschaft an weitläufigen Obstgärten vorüber.
Die Barke wurde am Steg vertäut, Schwäne näherten sich mit gravitätisch gebogenen Hälsen. Die Königin ließ sich von zwei Herren an Land helfen und strebte mit verkniffener Miene auf dem Kiesweg den Palasttoren zu. Die Hofdamen hatten Mühe, Schritt mit ihr zu halten.
Elisabeth war gereizter Stimmung. Am Vormittag war ihr der Besuch von Sir John Perrot gemeldet worden. Sicher gab es wieder Ärger mit dem aufrührerischen Irland. Sie hatte genügend andere Sorgen. Erst vor kurzem war ein Komplott aufgeflogen, das vorsah, ihre Cousine Maria Stuart zu befreien, Elisabeth zu ermorden und eine katholische Rebellion in England anzuzetteln, mit Hilfe der Truppen des Herzogs Alba aus den Niederlanden. Die Rebellen wollten Maria Stuart auf Englands Thron setzen. Der Herzog von Norfolk war einer der Rädelsführer der Verschwörung, unterstützt von Rom und Philipp von Spanien. Erst vor einer Woche hatte Elisabeth den spanischen Botschafter des Landes verwiesen. Norfolk lag in Ketten im Tower. Den Papst ignorierte sie einfach.
Dieser Anschlag gegen sie war nur einer von zahlreichen politischen Konflikten. Wenn wenigstens Perrot ihr den Kopf des Rebellen FitzMaurice auf einem Silbertablett präsentieren würde, denn auch der irische Papist trachtete danach, sie zu stürzen.
Elisabeth fühlte sich elend und niedergeschlagen. Niemand konnte wirklich nachvollziehen, wie schwierig, ermüdend und gefährlich es war, Königin zu sein.
Richmond war der größte ihrer Paläste, ein unübersichtliches Gewirr verschachtelter Gebäude mit Zwiebeltürmen und Kuppeldächern, ummauerter Innenhöfe und Gärten. Elisabeth strebte unbeirrt dem mittleren Hof zu und betrat die Halle im Westflügel.
Die Königin schritt durch den großen Raum und die breite Treppe hinauf. Höflinge sanken vor ihr auf die Knie. In ihren Privatgemächern erwartete sie der Präsident des Geheimen Staatsrats von Munster bereits ungeduldig. Ohne Cecil und ihren Cousin Tom zu beachten, richtete sie ihren Blick auf den beleibten Perrot. Der rothaarige Mann machte einen erstaunlich eleganten Kniefall. »Königliche Hoheit«, grüßte er, »stets Euer treuergebener Diener.«
Er war ihr Halbbruder, als solcher freilich nie offiziell anerkannt. »Sir John.« Elisabeth gab ihm mit einem knappen Wink zu verstehen, sich zu erheben. »Ihr bringt Uns hoffentlich gute Nachrichten.«
John blickte ihr unverwandt in die Augen. »Ja. Denn es empfiehlt sich zu wissen, wer die Verräter Englands sind.«
Elisabeth warf Cecil und Ormond einen irritierten Blick zu. Cecil wirkte gelassen wie immer, doch ihr Vetter war zornrot im Gesicht.
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