Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
antwortete sie tonlos.
    Gerald holte bebend Luft. »Ich besitze NICHTS! Man hat mir alles genommen. Und du beklagst dich darüber, daß du keinen Ehemann hast!«
    Katherine sah ihren Vater durch einen Tränenschleier an.
    »Desmond wurde zerstört«, fügte Eleanor mit schriller Stimme hinzu. »FitzMaurice, der ehrgeizige Vetter deines Vaters, hat die Situation nach der Niederlage von Affane genutzt, um die irischen Lords aufzuwiegeln, die Engländer zu verjagen. Aber er verwüstete das ganze Land, und was unversehrt blieb, plünderte und brannte Sir Henry Sidney nieder! Die Iren verstecken sich heute in den Sümpfen und Wäldern, Gemeine wie Edelleute; Männer, Frauen und Kinder verhungern und erfrieren reihenweise!« Eleanor wischte sich die Augen. »Desmond ist dem Erdboden gleichgemacht. Dein Vater hat alles verloren, und du tauchst hier auf und verlangst, daß wir dir einen Ehemann suchen! Wir haben andere Sorgen, als uns mit solchem Unsinn zu befassen.«
    Katherine schwieg tief betroffen. Zu Recht bezichtigte ihre Stiefmutter sie der Selbstsucht. »Verzeiht«, murmelte sie schuldbewußt.
    »Wenn ich nur wüßte, was FitzMaurice vorhat«, preßte Gerald zwischen den Zähnen hervor. »Zum Teufel mit meinem elenden Cousin.«
    »FitzMaurice wurde von dem neuen Präsidenten des Geheimen Staatsraates in Munster nach Gien Aherlow gejagt«, erklärte Liam. Alle blickten ihn erstaunt an. »Er war den Winter über ans Bett gefesselt, doch ich nehme an, er erholt sich wieder und beginnt den Kampf von neuem.«
    »Ja, der Frühling ist eine günstige Jahreszeit für Kriege«, meinte Gerald düster.
    »FitzMaurice hat sich zum Grafen von Desmond ernannt«, sagte Eleanor zu Katherine gewandt. »Und er ist sehr klug. Er hat sich die Unterstützung des Papstes und der Spanier gesichert. Er wird nicht eher ruhen, bis er Desmond seinem rechtmäßigen Eigentümer endgültig entrissen hat!«
    Katherines Herz schlug wie ein Trommelwirbel. »Das wußte ich nicht«, raunte sie. Ihr Blick flog verstört zu Liam O’Neill. Wieso wußte dieser Mann das alles, wenn er behauptete, keinen Clan, keine Heimat, keine Familie zu haben?
    »Nun weißt du es.« Gerald bebte in ohnmächtiger Wut.
    »Wärst du nur in Frankreich geblieben. Ich kann dich nicht ernähren, Katie.«
    Katherine schlang hilflos die Arme um sich.
    »Ich werde für sie sorgen«, sagte Liam ruhig.
    Gerald bedachte Liam mit einem verärgerten Blick. »Nein. Ich lasse nicht zu, daß ihr meine Tochter wie ein gewöhnliches Bauernmädchen nehmt. Sie entstammt den zwei ältesten Adelsgeschlechtern Irlands.«
    »Ich fürchte, Ihr könnt mich nicht davon abhalten«, lächelte Liam.
    Gerald durchbohrte Liam mit Blicken. »Wie sehr ähnelt ihr Eurem Vater?«
    Liam zuckte gleichgültig die Schultern. »Ich bin genau wie er - sagt man wenigstens.«
    »Das glaube ich nicht.« Gerald entblößte die Zähne zu einem kalten Lächeln. »Ihr seid anders als Shane O’Neill. Daß Katie unversehrt ist, ist der beste Beweis dafür.«
    »Denkt, was Ihr wollt, FitzGerald«, entgegnete Liam. »Ich habe Katherine bewiesen, daß sie keine andere Wahl hat. Wir werden uns nun verabschieden.«
    »Nein«, flüsterte Katherine mit belegter Stimme und starrte Liam mit unverhohlener Feindseligkeit an, den Sohn des berüchtigten Shane O’Neill.
    »Ich mache Euch einen Vorschlag, O’Neill«, lenkte Gerald ein.
    »Tatsächlich?« Liam schien erheitert. »Was könntet Ihr mir wohl vorschlagen, was mich auch nur im entferntesten interessieren könnte?«
    Katherine blickte skeptisch von ihrem Vater zum Piraten. Die plötzliche Wende des Gesprächs gefiel ihr nicht.
    Gerald fuhr fort, ohne seine Tochter mit einem Blick zu streifen: »Wie sehr begehrt Ihr sie?«
    Katherine stockte der Atem, sie traute ihren Ohren nicht.
    »So sehr, daß ich sie gegen ihren Willen behalte«, antwortete Liam gelassen.
    Gerald trat steifbeinig auf Liam zu, in seinen Augen loderten Flammen. »So sehr, um sie zu heiraten?«
    »Jeder Mann braucht eine Ehefrau. Sie hat keine Mitgift, aber ich gebe sie Euch zur Ehefrau mit meinem Segen«, antwortete Gerald. »Auch wenn ich verarmt bin und Desmond verloren habe, in Katherines Adern fließt adeliges Blut. Der Stammbaum der FitzGeralds geht bis auf Wilhelm den Eroberer zurück. Ihre Mutter schenkte dem Grafen von Ormond sieben stramme Söhne, bevor sie starb. Eine bessere Partie könnt Ihr nicht machen. Ihr seid O’Neills Bastard, der Sohn einer Engländerin. Euer Clan wird Euch nie und

Weitere Kostenlose Bücher