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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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als wäre das alles ein bisschen außer Kontrolle geraten?«, schrie Jez Frey ins Ohr.
    Frey verstand nicht, was sie sagte, darum nickte er zustimmend und erwiderte: »Ich glaube, demjenigen, der hier das Sagen hat, ist alles ein bisschen außer Kontrolle geraten!«
    Jez, die ihn ebenfalls nicht verstanden hatte, sagte: »So viel steht fest!«
    Frey erspähte einen Stand am Rand der Marktplattform, wo nicht ganz so viel Betrieb herrschte, so dass man im Hintergrund das dunkler werdende Sumpfland sehen konnte. An der aus Stangen und Zeltleinwand bestehenden Vorderseite hingen mehrere Schilder. Auf einem stand:
    ATMEN SIE DIE FREIE LUFT! FILTER 8 SHILLIES!
    Er tippte Malvery auf die Schulter und dirigierte ihn dorthin. Der Ladenbesitzer sah sie kommen und wurde munter. Er war ein dünner Mann mit kupferrotem Haar und einem riesigen, höckerigen Fleck aus Narbengewebe, der sich über eine Seite seines Gesichts zog. Es sah aus, als wäre er von einem Bären angefallen worden.
    »Wo haben Sie das denn her?«, fragte Frey im Plauderton und deutete auf die Narbe.
    »Wo habe ich was her?«, fragte der Ladenbesitzer aufrichtig verwirrt.
    Frey überlegte einen Moment und ließ das Thema dann
fallen. »Diese Filter, die sie verkaufen. Schützen die uns vor der schlechten Luft in den Schluchten?«
    Der Ladenbesitzer grinste. »Garantiert. Haben Ihre alten Sie im Stich gelassen?«
    »So was Ähnliches.«
    »Das ist hart, mein Freund. Also, auf die hier können Sie sich verlassen.« Er nahm einen Filter aus einer Kiste hinter ihm und setzte ihn auf. Es war ein schwarzes Metall-Oval mit mehreren Atemschlitzen, das Mund und Nase bedeckte und mit einem Lederriemen um den Kopf befestigt wurde. »Bimt dan Meschen in Wetwimuschn Mauls.«
    »Wie bitte?«
    Der Ladenbesitzer nahm die Schutzmaske ab. »Ich habe gesagt, es gibt keine besseren in Retribution Falls.«
    »Okay. Ich brauche sieben.«
    »Acht«, verbesserte Jez. Als Frey und Malvery sie ansahen, sagte sie: »Der Kater.«
    »Stimmt«, sagte Frey. »Acht. Mit Mengenrabatt.«
    »Sechs Stücke.«
    »Drei.«
    »Fünf.«
    »Vier.«
    »Vier und acht Shillies.«
    »Abgemacht.«
    »Sie werden’s nicht bereuen«, versprach der Ladenbesitzer, während er Filter aus der Kiste abzählte. »Zum ersten Mal in Retribution Falls?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Haufenweise Neuankömmlinge in letzter Zeit. Ihr seht einfach so aus.«
    »Warum so viele?«
    Der Ladenbesitzer ließ einen Packen Filter auf den billigen
Holztisch fallen, der als Tresen diente. »Aus demselben Grund wie ihr, nehme ich an.«
    »Wir sind bloß wegen des Biers und der Landschaft hier«, grinste Malvery. Der Ladenbesitzer lachte und entblößte dabei Zähne, die besser verborgen geblieben wären.
    »Habt ihr gehört, was morgen los ist?«, fragte der Ladenbesitzer, als Frey seine Münzen auf den Tresen legte.
    »Wie Sie schon festgestellt haben, sind wir gerade erst angekommen«, gab Frey zurück.
    »Wisst ihr, wo Orkmund wohnt?« Er zeigte auf eine ferne Plattform. Es war schon zu dunkel, als dass sie mehr als ein paar Lichter erkennen konnten. »Fragt irgendwen, ihr werdet’s schon finden. Seid morgen gegen Mittag dort.«
    »Was passiert dann?«
    »Orkmund hat was zu sagen. Schätze, es ist so weit.«
    Malvery schaffte es einigermaßen, so zu tun, als wüsste er, wovon der Mann redete. »Glauben Sie?«
    »Na, schaut euch doch um«, sagte der Ladenbesitzer. »Einige der Jungs kriegen allmählich schon einen Koller. Man kann einen Haufen Piraten nicht so lange und so eng zusammenpferchen. Sie sind gekommen, um zu kämpfen, und wenn sie niemand anders bekämpfen können, gehen sie eben aufeinander los. Ich schätze, er wird den Befehl zum Angriff geben.«
    »Ich freu mich schon drauf, die in die Finger zu kriegen«, sagte Frey. »Kann’s gar nicht abwarten, es dem Pack zu zeigen.«
    »Sie wissen, gegen wen wir kämpfen?«, fragte der Ladenbesitzer überrascht und erwischte Frey damit völlig auf dem falschen Fuß.
    »Äh … was?«
    »Sie wissen, wohin Orkmund uns schickt?«

    »Sie nicht?«
    »Niemand weiß es. Wir warten alle darauf, es zu erfahren.«
    Frey machte einen Rückzieher. »Nein, ich meine nur, Sie wissen schon … ›Die‹ allgemein. Ich freue mich drauf, die in die Finger zu kriegen. Wer immer die sind«, schloss er lahm.
    Der Ladenbesitzer warf ihm einen seltsamen Blick zu, griff sich dann die Münzen auf dem Tresen und rief ein paar Passanten etwas zu, um sie herüberzulocken. Frey und die anderen waren

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