Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
Vom Netzwerk:
entlassen. Sie gingen davon und verteilten die Filter unter sich.
    »Orkmund hat eine Piratenflotte aufgestellt«, sagte Jez. »So wird Grephen es machen. So wird er die Macht ergreifen. Er hat ein Abkommen mit dem König der Piraten getroffen. «
    »Aber da ist noch eins, was ich nicht verstehe«, gab Frey zurück. »Wie ist es Herzog Grephen gelungen, Orkmund auf seine Seite zu ziehen?«
    »Wahrscheinlich hat er ihn bezahlt«, meinte Malvery.
    »Womit? Grephen hat nicht das Geld, um eine Armee zu unterhalten. Zumindest ist Crake dieser Meinung, und der muss es eigentlich wissen.«
    »Crake könnte sich irren«, sagte Jez. »Bloß weil er den richtigen Akzent hat, heißt das nicht, dass er besonders tiefe Einblicke in die Aristokratie besitzt. Es gibt so einiges, was Sie nicht über ihn wissen.«
    Frey runzelte die Stirn. Er hatte die Nase allmählich gestrichen voll von dieser Spannung zwischen Jez und Crake. Sie hatten kaum zusammenarbeiten können, als er sie gebraucht hatte, um das Schiff durch die Schluchten von Rooks Friedhof zu lenken. Da musste etwas geschehen.
    »Zurück zur Ketty Jay«, sagte er. »Wir haben fürs Erste genug erfahren. Mal sehen, was Orkmund morgen sagt.«

    »Wir genehmigen uns keinen Drink?«, fragte Malvery entsetzt. »Ich meine, nur um Informationen zu sammeln?«
    »Diesmal nicht. Wir müssen morgen früh raus. Ich will heute Nacht keinen Ärger haben.«
    Er machte sich auf den Rückweg zum Landeplatz. Malvery trottete hinterher. »Ich vermisse den alten Käpt’n«, grummelte er.
    Frey hatte fast alle Informationen, die er benötigte. Ihm fehlte nur noch ein Puzzlestück. Irgendjemand unterstützte Herzog Grephen – jemand, der das Geld für den Aufbau eines Söldnerheers zur Verfügung stellte, das groß genug war, um gegen die Koalitions-Marine zu kämpfen und die Hauptstadt von Vardia einzunehmen. Er musste wissen, wer das war. Wenn dieses letzte Puzzlestück an seinen Platz fiel, würde er die Verschwörung verstehen, in die man ihn verwickelt hatte. Dann konnte er etwas unternehmen.
    Ein heiteres und friedliches Gefühl ergriff ihn, während sie zur Ketty Jay zurückkehrten. Der morgige Tag würde eine Antwort bringen. Er hatte keine Ahnung, woher er das wusste, aber er war sich dessen sicher.
    Morgen. Morgen fangen wir an, die Sache in Ordnung zu bringen.

NEUNUNDZWANZIG
Einmischung – Die Bekenntnisse des Grayther Crake – Ein Experiment und die darauffolgende Tragödie
    Crake wurde von Freys Hand auf seiner Schulter wachgerüttelt.
    »Aufstehen«, sagte Frey.
    »Was ist?«, murmelte er.
    »Kommen Sie schon«, beharrte der Kapitän. »Ich brauche Sie in der Messe.«
    Crake schwang die Beine über den Rand der Koje. Er war noch vollständig bekleidet, weil er sich unmittelbar nach Freys Aufbruch schlafen gelegt hatte, um die von den Lavadämpfen verursachten Kopfschmerzen loszuwerden. Ohne Erfolg.
    »Was gibt’s denn so Dringendes, Frey? Macht der Herd unheimliche Geräusche? Dämonische Aktivitäten im Eintopf?«
    »Wir müssen nur ein paar Dinge klären, das ist alles.«
    Etwas in seinem Ton sagte Crake, dass Frey nicht nachgeben würde, also stand er mit einem Seufzer auf und schlurfte hinter seinem Kapitän her, in den Gang hinaus. Doch statt die Leiter zur Messe hinunterzuklettern, ging Frey an ihr vorbei und klopfte bei der Navigatorin an die Tür. Jez öffnete. Sie schaute von Frey zu Crake und war sofort misstrauisch.

    »Kannst du in die Messe kommen?«, sagte Frey. Es klang weniger wie eine Bitte als vielmehr wie ein Befehl.
    Jez verließ ihre Kabine und schloss die Tür hinter sich.
    Sie kletterten in die Messe hinunter. Silo war dort; er rauchte eine Selbstgedrehte und trank Kaffee. Er streichelte Schlacke, der auf dem Tisch lag. Bei Jez’ Anblick sprang der Kater auf und fauchte. Sobald der Weg frei war, sauste er die Leiter hinauf und war verschwunden.
    Silo blickte mit einem Ausdruck milden Desinteresses auf.
    »Wie geht’s der Ketty Jay?«, fragte Frey.
    »Hat einiges abgekriegt, ist aber zäh. Brauche eine Werkstatt, um sie wieder hübsch zu machen, aber keine allzu schlimmen inneren Schäden. Ich habe sie repariert, so gut es ging.«
    »Wird sie fliegen?«
    »Sie wird gut fliegen.«
    Frey nickte. »Kannst du uns den Raum überlassen?«
    Silo spuckte in seine Handfläche und stippte die Selbstgedrehte darin aus. Dann stand er auf und ging. Seit seinem Gespräch mit Silo sah Crake die Beziehung des Murthianers zu seinem Kapitän unwillkürlich in einem

Weitere Kostenlose Bücher