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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Maddie Wade.
    Seine Gedanken waren bei ihr und ihrem Haus mit den Wänden aus Zedernholz, droben an der Turnbull Road. Es lag nicht auf seinem Weg, aber nachdem er sie im Krankenhaus einfach so zurückgelassen hatte, war er es ihr schuldig, nachzusehen, ob sie gut heimgekommen war. Das war das Mindeste, was er tun konnte.
    Es war schon fast zehn Uhr abends, als er vor ihrem Haus ankam. Ihm war gar nicht klar gewesen, wie dringend er sie sehen wollte, bis er die Welle der Erleichterung beim Anblick der Lichter im Erdgeschoss spürte. Er parkte auf der kurzen, unbefestigten Einfahrt, die am Gebäude entlangführte.
    Er hatte noch nicht den Motor abgestellt und die Autotür geöffnet, da tauchte Maddie schon auf der Veranda auf. Sie hatte die Arme verschränkt und trug zu den Jeans ein übergroßes orangefarbenes Sweatshirt mit dem Aufdruck UT, für University of Tennessee, das ihr bis halb über die Schenkel reichte.
    Er stieg aus, stützte sich mit dem linken Ellbogen auf die offene Fahrertür und schaute über den Jeep hinweg zu ihr hinüber. Er konnte jeden einzelnen Pulsschlag spüren. Eine ganze Weile sagte keiner von beiden etwas. Das Licht fiel von hinten auf sie, sodass er ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte.
    Gerade als er sich für seinen unangekündigten Besuch entschuldigen wollte, sagte sie: »Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest.« Es war eine ruhige, zurückhaltende Bemerkung, nicht von Sehnsucht oder einem anderen Gefühl gefärbt. Er konnte diese Äußerung nicht besser einordnen als ihren Blick. Dann drehte sie sich um und ging zur Haustür. »Ich habe Kaffee aufgesetzt.«
    Als er über die Türschwelle trat, war sie schon hinten in der Küche verschwunden. Langsam folgte er ihr, nicht ohne das Wohnzimmer genauer in Augenschein zu nehmen. Die Einrichtung passte zu Maddies sachlicher Persönlichkeit besser als zu dem Landhaus selbst. Moderne Möbel aus Leder, Glas und Metall ließen in dem Raum noch viel Platz. Eine Xbox und zwei Fernbedienungsgeräte lagen auf einem teuren Fernseher mit Flachbildschirm. Eine Wand wurde komplett von einem schwarz lackierten Bücherregal eingenommen. Gabe widerstand seiner Neugierde nachzusehen, welche Titel hier aufgereiht waren–so wie er sie einschätzte, vermutete er jede Menge Romane und vielleicht noch einige Sachbücher zu politischen Themen.
    Als er in die Küche trat, stand sie mit dem Rücken zur Tür undgoss Kaffee ein. Der Raum ähnelte stark dem Wohnzimmer. Ihre persönlichen Dinge bildeten einen scharfen Kontrast zur Architektur des Hauses. Die Espressomaschine von Cuisenart und der glänzende Toaster aus rostfreiem Stahl hoben sich deutlich vom knorrigen Kiefernholz und dem Schmiedeeisen der Schränke ab. An einer Wand befand sich eine dreiteilige Glastür, durch die man am Tag wahrscheinlich eine umwerfende Aussicht hatte.
    Er sah wieder zu Maddie. Ihre haselnussbraunen Locken stachen vom Orange ihres Sweatshirts ab. »Wie ich sehe, bist du zu uns auf die dunkle Seite gewechselt«, sagte er.
    Sie warf ihm einen Blick zu. Als sie sich dann umdrehte, blieben ihre Haare an den Schultern hängen und bildeten einen weichen Rahmen für ihr Gesicht. »Wie bitte?«
    »Du bist erleuchtet worden.« Er deutete auf das Shirt. »Du hast die Football-Mannschaft der Penn State gegen die University of Tennessee eingetauscht.«
    »Das gehört Ethan. Das Erste, was er sich nach dem Umzug gekauft hat.« An einer Braue zupfend sagte sie: »Ich selbst bin nach wie vor ein eiserner Nittany-Lion-Fan.«
    »Pass auf, dass das in unserem Staat niemand zu hören kriegt.«
    Sie kicherte. »Ich hatte auch schon den Eindruck, dass es unter Strafe steht, sich hier ohne ein großes orangefarbenes T blicken zu lassen.«
    Er schlenderte auf sie zu wie im Western, die Daumen in einen imaginären Patronengurt gehängt. »Tja, Ma’am, als Sheriff dieses Countys bin ich hier für die Strafverfolgung zuständig. Sie können von Glück sagen, dass Sie was Oranges anhaben.«
    Sie drehte sich um und hielt ihm eine Kaffeetasse hin–eine Penn-State-Tasse. »Dann trinken Sie mal aus der da.«
    Grinsend nahm er sie ihr ab.
    Sie setzte sich an den Tisch und lud ihn mit einer Handbewegung ein, ihr Gesellschaft zu leisten. »Ich habe ganz vergessen, ob du Zucker oder Sahne nimmst.«
    »Weder noch.«
    »Das gefällt mir, ein Mann, der, ohne mit der Wimper zu zucken, meinem Kaffee die Stirn bietet.«
    Er hob die Tasse, deutete spöttisch einen Trinkspruch an und trank einen Schluck. Der

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