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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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hatte das Fenster in Jordans Krankenzimmer in einen Spiegel verwandelt; darin sah sie das Bild einer Frau, die sie kaum wiedererkannte. Verlegen strich sie die Haare hinters Ohr. Um sich nicht mehr in der Scheibe sehen müssen, starrte sie auf ihren Kaffee hinab, in dem geronnene Sahneflocken an die Oberfläche gestiegen waren. In ihrem Bauch rumorte es. Sie stellte den Pappbecher auf den Boden neben ihren Stuhl; nahe an die Wand, damit ihn niemand umstoßen konnte.
    »Soll ich dir einen frischen holen, Kate?« Todd stieß sich von der Wand ab. Die ganze Zeit über war er so dagestanden, stark und schweigsam, während sie darauf warteten, dass Jordan »aufwachte«. Während sie darauf warteten, etwas von Steve zu erfahren.
    »Nein, danke. Ich bin eh schon so rappelig. Wie lange, glaubst du, dauert es noch, bis wir hören, ob…?« Sie brachte es nicht über sich, die Frage zu vollenden.
    Steves kraftvolle Gestalt, seine raue Männlichkeit hatte sie vom ersten Moment an fasziniert. Er schien geradezu unverwüstlich zu sein, in seinem Schatten fühlte sie sich klein und blass. Doch nur zu gern begab sie sich in seinen Schatten. Er hatte ihr ein Gefühl von Sicherheit gegeben.
    Während der zwei Jahre ihrer Ehe hatte es Augenblicke gegeben, in denen sie krank vor Sorge in ihrer Wohnung auf und ab gelaufen war. Damals, als er den Mt. Hood bestiegen und das Wetter sich urplötzlich gedreht hatte, sodass er und sein Team in einem wahnwitzigen Schneesturm gefangen waren. Und dann, als er nach der Tour durch den Yosemite Nationalpark erst mit einem Tag Verspätung in der Hütte angekommen war. Für jemanden mit Steves Erfahrung sollte bei einer Campingtour ein Ziel, das er wie seine Westentasche kannte, durchaus pünktlich zu erreichen sein.
    Todd kniete sich vor sie hin. »Wir werden bald von ihm hören. Ihm fehlt schon nichts.«
    Sie setzte sich gerade und sah ihrem Stiefsohn in die Augen. »Glaubst du wirklich?« Sie wollte es glauben. Sie musste es glauben. Todd hatte schon bei all den anderen Gelegenheiten gesagt, Steve fehle nichts, und er hatte recht gehabt. Wie am Mt. Hood. Da war auch alles gut ausgegangen.
    »Ja, das glaube ich«, sagte Todd, ohne ihrem Blick auszuweichen. »Dad weiß, was er tut. Und er ist stark. Er wird es überstehen.«
    Sie brachte ein Lächeln zustande, das Vertrauen ausdrückte. »Vielleicht möchte ich doch noch einen Kaffee.«
    Todd tätschelte ihr die Hand und erhob sich. Er war nur fünf Jahre älter als Jordan, wirkte aber sehr erwachsen. Er war stark und selbstbewusst–wie sein Vater. Schon immer war er ihr wie ein Mann vorgekommen.
    Bobbys Stimme unterbrach ihre Gedanken. »Mir hat es nie gefallen, dass Steve Jordan mit da raufnimmt. Ein Junge wie ergehört nicht in die Wildnis. Sieh ihn dir bloß an…« Er stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Steve hätte ihn nicht…«
    »He!« Todd wirbelte von der Tür zurück und packte Bobby am Arm.
    Kate bekam es mit der Angst zu tun. Sie und Bobby hatten diese Meinungsverschiedenheit schon hundertmal ausgetragen. Todd hatte davon nie etwas erfahren. Sie könnte es nicht ertragen, wenn Todd und Bobby sich deswegen jetzt in die Haare kriegten. Sie hielt den Atem an, schaffte es aber nicht, aufzustehen und zwischen die beiden zu treten.
    Todd beugte sich nah an Bobbys Gesicht. »Mein Dad hat Jordan und seinem verrückten Freund nur etwas Gutes tun wollen. Er muss ja nicht seine Zeit damit verbringen…« Er schluckte den Rest des Satzes hinunter, atmete tief durch und fuhr dann ruhiger fort: »Dad ist derjenige, der sich am Berg oben verletzt hat.« Er ließ Bobbys Arm los und verließ das Zimmer.
    Sie sah, wie Bobby die Schulter hob und wieder fallen ließ. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er seinen Zorn kaum noch im Zaum halten konnte. Langsam stand sie auf und berührte ihn am Ellbogen. »Todd ist aufgebracht…«
    »Ich weiß.«
    »Er hat aber auch recht. Steve ist immer darum bemüht, dass Jordan sich besser einfügen kann, er unterstützt ihn beim Sport und so. Er ist…«
    »…wie ein Vater?« Bobbys wütender Blick richtete sich auf sie. »Wolltest du das sagen? Steve ist Jordan ein besserer Vater, als ich es gewesen bin? Aber verstehst du denn nicht, Kate? Er versucht, aus Jordan etwas zu machen, das er nicht ist. Und dabei vermittelt er ihm das Gefühl, ein Versager zu sein. Steve muss einsehen, dass Baseballspielen und Bergsteigen und…« –sein Gesicht verzerrte sich vor Wut– »…mit verdammten

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