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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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wärest ein interessantes Subjekt.«
    Ich schloß die Augen und ließ mich auf das Bett sinken; meine nackten Beine hingen über die Kante. Was für ein Tag. Zuerst mutiert mein bester Freund völlig unverständlicherweise zu einem inbrünstigen Liebeswerber. Zweitens finde ich heraus, daß mein Cousin in eine monströse Schieberei verwickelt war und daß mein Gatte ihm wahrscheinlich aus Gewinnsucht ermordet hat. Drittens versuchen zwei Gorillas in schicken Anzügen mich auf offener Straße zu entführen. Viertens stellt sich heraus, daß das sichere Haus, in das ich mich flüchte, einem gutaussehenden, möglicherweise homosexuellen Pornoproduzenten gehört.
    »Du meinst doch sicher Objekt«, versetzte ich sarkastisch. »Danke, nein. Es würde unser schönes Arbeitsverhältnis verderben. Hast du eigentlich dein Coming-out schon hinter dir?« Nick kam ans Bett und schaute auf mich herunter. Ich schaute zurück, und mein Trotz verschwamm in dem kleinen Quantum Alkohol, das ich getrunken hatte. Er fing an zu lachen. Ein warmes Lachen, das aus dem Bauch kam und seine Schultern beben ließ. Ich stützte mich auf die Ellbogen, und er setzte sich neben mich aufs Bett und tätschelte mein Bein.
    »Erstens bin ich nicht schwul. Meine Bemerkung war ein professioneller Kommentar, weiter nichts. Du hast wirklich eine Jungenfigur. Zweitens: Meine Fotos erscheinen in führenden Publikationen überall auf der Welt. Für Max arbeite ich immer noch, weil er ein alter Kumpel ist. Drittens, meine Nacktfotos sind schon in den meisten namhaften Galerien ausgestellt worden. Wir reden hier nicht von Ausklappfotos. Wir nennen so was gern >Kunst<.«
    Eine Geringere wäre in diesem Augenblick belämmert gewesen; ich aber hatte keine Lust, mich durch Schmeicheleien zu einer Künstlerischen Union mit einem aufgeblasenen Griechen mit Flausen im Kopf verlocken zu lassen, dessen Vorstellung von einer Weltkarriere mit der großangelegten Ausstellung meiner intimeren Körperteile verbunden war.
    »Ich muß an meine Mutter denken.« Ich ließ mich wieder zurücksinken und kreuzte die Arme vor dem Gesicht. Die Tatsache, daß er ein Freund von Max war, flößte Ehrfurcht ein. Auch an Warren dachte ich flüchtig. Er würde solche Fotos sicher mit Mißfallen betrachten - mit großem Mißfallen. Über diesen albernen Gedanken mußte ich lachen, und je mehr ich darüber lachte, desto alberner kam er mir vor, und so ging es immer weiter. Erschöpft vor lauter Heiterkeit breitete ich die Arme aus, und Nick saß da und lächelte.
    »Gut«, sagte er, als ich ausgelacht hatte. »Ich bin froh, daß du nicht wütend bist. Aber ich würde dich immer noch gern fotografieren. Ohne komische Geschichten. Und wann du Lust dazu hast...«
    »Bloß Kunst.« Ich grinste schief und rollte mich auf die Seite. »Bloß Kunst«, sagte er und stand auf, um zu gehen.
    Ich sah ihm nach, wie er zur Treppe ging; das lange dunkle Haar lockte sich über dem Kragen seines blauen, großkarierten Hemdes. Er war sehr liebenswert, dachte ich - erfrischend direkt und anspruchslos. Ich hatte mir immer eher Typen mit einer dunklen Seite ausgesucht; anscheinend interessierten sie mich mehr. Leider wandte sich just das Intrigante an ihnen, das mich ursprünglich angezogen hatte, am Ende immer gegen mich. Ich fiel auf Männer herein, die mich betrügen mußten. Ich blieb eine Weile sinnend liegen. Dann stand ich auf und ging langsam sie Treppe hinunter.
    »Ich möchte, daß du mit mir schläfst«, sagte ich, und meine Zunge war nur ein bißchen schwer.
    Er hatte einen Kaffee neben sich und suchte eine neue Schallplatte aus. Er legte sie auf den Plattenspieler, und die Klänge eines vibrierenden Saxophons erfüllten den Raum. Es war ein Sound wie der Geschmack von dunklem Schokoladeneis. »Sonny Rollins«, stellte ich fest.
    »Stimmt«, antwortete Nick und hob eine Braue ob meiner korrekten Vermutung.
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?« fragte ich. Er trug seinen Kaffee zu seinem dunkelblauen Sofa und setzte sich.
    »Ja, ich glaube schon. Es kommt ein bißchen unerwartet. Du willst nicht, daß ich Bilder von deinem nackten Körper mache, aber du willst, daß ich mich drauflege. Komisch.« Er sah mich unverwandt an.
    Ich zuckte nonchalant die Achseln. »Ich dachte, du bist vielleicht erfrischend anders.«
    »Aha... Du suchst dir deine Männer also aus wie deine Cocktails, ja? Heute mal den mit diesem komischen Namen, in dem niedlichen Glas, mit der Superfarbe. Ein Spritzer hiervon wäre

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