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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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zu. Die ruckartige Beschleunigung des Motorrads und Nicks stahlkappenbewehrter Motorradstiefel trieben uns voran. Ein erhobener Lederhandschuh, ein aufgeklapptes Visier verbanden uns mit dem Netzwerk anderer Motorradfahrer auf derselben Strecke. Hier war die Stadt in beständiger Bewegung, und wir waren mitten drin, sahen alles, rochen alles. Ein kompliziertes Zahnradgetriebe schwirrte und funktionierte auf irgendeine Weise. Ursache und Wirkung, das ist das System; und es ist ein System, das funktioniert.
    Wir kamen pünktlich an, und nur Max hob das blasse, bärtige Gesicht und blickte auf, als wir eintraten. Alle anderen hielten den Kopf gesenkt und waren hart bei der Arbeit. Wir holten uns einen Kaffee, und ich ging schnurstracks an meinen Schreibtisch, während Nick zu Max hinüberschlenderte. Morgen war Abrechnungstag, und ich mußte noch ein paar Details über die Computer in den Abrechnungsabteilungen klären und feststellen, wie die Technologie der Broker mit allem zurechtkam. Lifestyle Software würde vorläufig warten müssen. Charlie East war noch nicht da, aber Mary Stow kam herüber, um ein paar Story-Details zu besprechen. Sie starrte mir dauernd ins Gesicht, und ich befühlte meine Wange. Ich hatte die Blutergüsse ganz vergessen.
    »Gehört zum Job«, sagte ich und betastete die hochempfindliche Stelle an meiner Lippe, und ich versuchte zu lachen. »Wir müßten Gefahrenzulage kriegen.«
    Sie lachte nicht sehr, und ich konnte es ihr nicht verdenken. Was immer dahinterstecken mochte, für sie war es offensichtlich, daß dies kein Unfall gewesen war. Mary Stow war höchstens zwei Jahre jünger als ich, aber sie sah aus, als sei sie gerade frisch aus der Schule gekommen: strahlend, eifrig, intelligent und von naivem Enthusiasmus. Ich hätte sie beneiden können, aber ich tat es nicht - ich hätte es nicht ertragen, alles noch einmal lernen zu müssen. Unter ihrem unreifen, sorgenvollen Blick erwachte in mir die Erinnerung an die unangenehmeren Aspekte des vergangenen Abends. Ich konnte kaum glauben, daß zwei gemietete Schläger versucht hatten, mich zu kidnappen. Es konnte kein x-beliebiger Zufall gewesen sein; sie hatten in dem Restaurant gesessen, als ich mit Barnaby gesprochen hatte, und dann waren sie mir gefolgt.
    Barnaby! Ich hatte den armen, verängstigten Barnaby vergessen. Sofort wählte ich seine Nummer. Er war nicht im Büro, und Amelia teilte mir frostig mit, Mr. Page habe einen längeren Urlaub angetreten. Ich betete, daß niemand ihn erwischt haben möge, bevor er sein elegantes Köfferchen gepackt und das Weite gesucht hatte.
    Wenn die beiden Gorillas nicht Barnaby beobachtet hatten, mußten sie gesehen haben, wie ich aus der Redaktion gekommen war. Es mußte Eddie sein, der dahintersteckte. Er hatte Barnaby gedroht, und jetzt hatte er mir gedroht. Sicher steckte er auch hinter dem Einbruch bei Julian, und er hatte das Schweizer Messer in meiner Wohnung zurückgelassen. Er hatte mich warnen wollen, genau wie Warren gesagt hatte. Ich war jetzt sicher Warren hatte recht wenn er nervös war; er hatte die Zeichen richtig gedeutet, aber er hatte nicht gewußt, daß es Eddie gewesen war. Mit Hilfe der Informationen, die die liebe
    Celia mir übereignet hatte, würde ich es ihm heimzahlen können. Aber ich mußte Lifestyle Software auf den Grund gehen, bis dahin, wo die drei Millionen Dollar von Kirren Ventures hereingekommen waren - und vielleicht würde der arme tote Julian mir dabei helfen müssen.
    Mein Telefon klingelte. Es war Nick. Ich sollte ins Atelier hinüberkommen und mir die Fotos ansehen, die er bei Broadwick & Klein gemacht hatte, bevor der Fotoredakteur seine Wahl traf. Die Bilder sollten meine potentielle Titelstory und das Feature im Blatt begleiten.
    Max sah mir nach, als ich das Hauptbüro verließ und nach nebenan ins Atelier ging. Vielleicht war er ehrlich besorgt, vielleicht auch nur neugierig. Normalerweise waren mir derartige Kleinigkeiten egal, aber diesmal hoffte ich, daß Nick diskret gewesen war.
    Er stand über einen Leuchttisch gelehnt, als ich die Tür des hektischen Ateliers aufstieß. Ich hockte mich hinter ihm auf eine Tischkante und wartete.
    »Okay«, sagte er schließlich, »ich hab’ den Schrott aussortiert. Schau’s dir an.«
    »Was hast du Max gesagt?« fragte ich und haßte mich dafür. »Daß du offenbar überfallen worden warst und daß du dich ihm in diesem grausigen Zustand nicht zeigen wolltest, und deshalb hätte ich dich mit zu mir genommen. Du

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