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Pizza Letale: Palinskis elfter Fall

Pizza Letale: Palinskis elfter Fall

Titel: Pizza Letale: Palinskis elfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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beeindruckt, auch wenn er sich manchmal blöd neben diesem Kollegen vorkam, weil er die Hälfte dessen, was der von sich gab, einfach nicht verstand. Nicht, dass er es akustisch nicht verstanden hätte, nein, sein Hörvermögen war ausgezeichnet. Er wusste oft ganz einfach nicht, was der Rudi mit dem meinte, was er sagte. Aber es klang immer gut, also ehrlich. Und das war ja auch schon etwas.
    »Sieht jo net grod danoch aus, als ob die Frau flichtn woin tät«, kommentierte er jetzt, um wieder zu einem Thema zu kommen, von dem er mehr verstand als von der ›Kutschina von die Katzlmocha‹. »Wäu sunst häd sa sie jo ka Pizza kumman lossn. I glaub, unsa Frau Obainspekta heat do wieda amoi die Fleh huastn.«
    Remscheider sagte nichts, denn er hatte eben von einer Käsesemmel abgebissen und sprach nicht mit vollem Mund. Vielmehr beobachtete er, wie die Haustür erneut aufging und der Pizzabote herauskam. Eine Minute später saß er wieder im Lieferwagen, der sofort losfuhr.
    »Komisch«, wunderte sich Rudi, nachdem er hinuntergeschluckt hatte, »wieso hat der Bote jetzt auf einmal eine Tasche bei sich gehabt?«
    »I büd ma ei, der Bua is do drinn«, Franz deutete auf das observierte Haus, »um mindastens zehn Zentimeta gwochsn.«
    Rudi, der wirklich etwas heller war als zumindest sein heutiger Kollege, fuhr plötzlich hoch wie von einer Tarantel gestochen. »Verdammt, die Frau hat uns hereingelegt. Und ich denke mir schon die ganze Zeit, seit wann wird Pizza von zwei Personen ausgeliefert? Das ist doch kostenmäßig gar nicht drin.«
    Inzwischen hatte sich der neutrale Wagen der beiden Polizisten wieder in den fließenden Verkehr eingereiht. Aber von dem paradeissugoroten Pizzaflitzer war weit und breit nichts mehr zu sehen.
    Zerknirscht meldete sich Remscheider bei Franka Wallner und beichtete ihr, wie man sie an der Nase herumgeführt hatte. »Frau Sanders muss sich drinnen den Overall des Pizzaboten angezogen haben und hat dann an seiner Stelle das Haus verlassen. Leider haben wir das erst zu spät bemerkt. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Haben Sie das Kennzeichen des Lieferwagens?«
    »Hast du …?«, Rudi hatte noch nicht einmal die Frage ausformuliert, als ihm sein Kollege mit einem verschämten Kopfschütteln auch schon die Antwort lieferte.
    »Tut mir leid«, Remscheider hatte sich blitzartig wieder gefasst. »Der Kollege hat die Nummer notiert, der Zettel ist aber in der allgemeinen Hektik abhandengekommen.«
    »Nicht gut«, meinte Franka, die solche Ausreden nur zu gut kannte, »aber so viele dieser paradeissugoroten Umweltverschmutzer werden ja nicht unterwegs sein.
    Sie kehren jetzt zurück zum Haus, nehmen den Fluchthelfer vorläufig fest und bringen ihn aufs Kommissariat. Ich veranlasse inzwischen die Fahndung nach Marika Sanders und ihrem Fluchtfahrer.«

     
    *

     
    So, jetzt aber genug erholt, dachte Palinski, jetzt war es wirklich an der Zeit, einen ersten Blick in die kommunikativ-literarischen Ergüsse der Internetfreaks zu werfen. Miki würde sonst echt sauer sein, immerhin war er das diesbezügliche Sprachrohr des Ministers.
    Sein Handy zirpte wie wild und wollte nicht aufhören. Er blickte aufs Display, um den hartnäckigen Anrufer festzustellen. Aber siehe da, es war die Erinnerungsfunktion, die ihm die 19.30-Uhr-Nachrichten ins Gedächtnis rufen sollte.
    Verdammt, er war eingeschlafen, hatte gut eine Stunde seines Lebens damit verbracht, leise schnarchend krampfhaft ein Häferl inzwischen total ausgekühlten Cappuccino festzuhalten.
    Brrr, das Zeug schmeckte kalt so was von grauslich. Was war da heute wieder geschehen?
    Bruchstückhaft vernahm Palinski, was der zwischenzeitliche Ex-Innenminister seines schönen Heimatlandes so alles in einen einzigen Ausflug in die EU-Hauptstadt hineingepackt hatte.
    Interessant war aber vor allem, was die Regierungspartei in ihrer Verzweiflung drei Wochen vor dem Wahltermin daraus machte. Der Generalsekretär sprach von einer raffinierten Inszenierung der Opposition gegen diesen hervorragenden Mann, gemeint war Eislinger. Und er war voll zynischen Lobs für die perfekte Organisation dieser Perfidie, die es sogar geschafft hatte, auch noch einen belgischen Polizisten so in das stehende Fahrzeug hineinrennen zu lassen, das der Minister irrtümlich für seines gehalten hatte, nachdem man ihn mit List und Tücke und mit Alkohol versetztem Milchkaffee trunken gemacht hatte, weil er gutgläubig … blablablabla et cetera.
    In diese Verschwörung waren angeblich

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