PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc
verbergen.“
Jim lachte, und das Geräusch hallte unheimlich durch die sie umgebenden Entfernungen. Es war für Humor ein seltsamer Ort und Moment, aber Jim fand Adok I eigentlich sympathisch.
„Mach dir keine Gedanken“, sagte Jim zu dem Starkianer. „Gewöhnlich fühle ich mich nicht emotionell geschwächt. Wenn es aber doch der Fall sein sollte, werde ich es dich wissen lassen, das verspreche ich dir.“
„Gut“, sagte Adok ernst. „Also, ich habe dich zuerst an diesen Punkt des Exerzierplatzes gebracht, weil ich bei einigen Paraden nicht deine Stelle übernehmen kann. Bei manchen Paraden müssen wir beide anwesend sein. Jetzt, da du zu diesem Punkt gebracht worden bist, kannst du sofort an ihn zurückkehren, falls du dich aus irgendeinem Grund für die Parade verspätet hast. Jetzt gehen wir in die Waffenkammer, und dort holen wir deine Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Zur gleichen Zeit kannst du dir auch diesen Ort einprägen.“
Der nächste Raum, in dem sie erschienen, war heller erleuchtet und bedeutend kleiner als der Exerzierplatz. Es war ein langer schmaler Raum, dessen beide Längsseiten aus aneinandergereihten Fächern bestanden. Darin befanden sich die Lederbänder und die Bänder aus dem silbrigen Material, wie sie Adoks Beine, Arme und Körper umgaben und die Jim an den gleichen Stellen bei den Starkianern, beim Kaiser und bei Vhotan gesehen hatte. Er forderte Jim jedoch vorerst noch nicht dazu auf, sie anzulegen, sondern ging nur mit ihm direkt zu einigen Fächern und suchte sich eine Reihe davon aus. Er trug sie selbst, während er Jim zuerst zu den Kasernen, in denen die Starkianer lebten - die Unterkünfte seiner Einheit waren denen nicht unähnlich, die man ihm selbst zugewiesen hatte; sie waren nur kleiner und lagen unterirdisch -, und dann zu einer Sporthalle, einem Speiseraum, einer Art von unterirdischem Park, in dem Gras und Bäume unter einer künstlichen Sonne wuchsen, und schließlich zu einer Art Vergnügungs- und Einkaufszentrum führte, wo zahlreiche Starkianer sich unter eine weit größere Menge von anderen Dienern aus den niedrigeren Rassen mischten.
Adok schloß schließlich diese kurze Besichtungstour zu den verschiedenen Lokalitäten dadurch ab, daß er Jim in einen großen Raum brachte, der ganz ähnlich wie der ausgestattet war, in dem er den Kaiser und Vhotan getroffen hatte. Er war nicht nur genauso groß und ebenso gut ausgestattet, sondern Jim spürte außerdem noch, wie sich das Gefühl verflüchtigte, das er unter der Erde so warnend und bedrückend gespürt hatte. Dieser Raum, wozu immer er auch dienen mochte, lag offensichtlich über der Erde.
„Wer.“, wollte er gerade Adok fragen, fand seine Frage aber bereits beantwortet, bevor er sie aussprechen konnte. Der olivenhäutige Mann namens Melness erschien vor ihnen und sah nicht Jim, sondern Adok an.
„Ich habe ihn zu den Stellen geführt, die mit seiner Einheit zu tun haben“, sagte Adok zu dem höchsten Diener der Thronwelt. „Und nun habe ich ihn zu dir gebracht, wie du es befohlen hattest, Melness.“
„Gut“, sagte Melness in seinem klaren Tenor. Seine schwarzen Augen zuckten zu Jim hinüber. „Die Sponsorenschaft für deine Adoption ist vom Kaiser angenommen worden.“
„Vielen Dank für die Mitteilung“, sagte Jim.
„Ich sage dir das nicht, weil ich dir einen Gefallen tun will“, sagte Melness, „sondern weil es notwendig ist, dir die Lage klarzumachen. Als Kandidat für eine Adoption bist du theoretisch ein Hochgeborener auf Bewährung, und als solcher stehst du über mir wie über allen Dienern. Auf der anderen Seite bist du als Offizier der Starkianer, der weniger als zehn Einheiten befehligt, sowie als Angehöriger einer der niedrigeren Menschenrassen meinem Befehl unterstellt.“
Jim nickte.
„Ich verstehe“, sagte er.
„Das hoffe ich!“ sagte Melness scharf. „Wir haben hier einen Widerspruch - und solche Widersprüche werden hier dadurch gelöst, daß dir zwei offizielle Persönlichkeiten zugewiesen werden, die du beide ausfüllst. Das bedeutet, daß du in jeder Tätigkeit, Beschäftigung oder Verpflichtung, die du als Hochgeborener zur Probe, als Kandidat für eine Adoption erfüllst, mein persönlicher Vorgesetzter bist. Deinen Pflichten als Offizier der Starkianer gehst du auf der anderen Seite als Diener nach - und in allem, was damit zu tun hat, bist du mir unterstellt. Bei Tätigkeiten, in denen keine der offiziellen Persönlichkeiten beteiligt ist, kannst du
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